Erhöhte Waldbrandgefahr
Die Hitze sorgt für Gefahr in den Wäldern
Eine Zigarettenkippe im Stadtwald von Idar-Oberstein: Das ist mehr als nur Frevel, sondern brandgefährlich für den Wald, die angrenzenden Häuser, und alle darin lebenden Tiere. Rauchen im Wald ist deshalb nicht nur in Zeiten erhöhter Waldbrandgefahr streng verboten.
Thomas Brodbeck

Nach Ansicht von Experten gibt es drei wesentliche Ursachen für die Entstehung von Waldbränden: Männer, Frauen und Kinder.

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Durch die extreme Trockenheit verbunden mit den hohen Temperaturen von über 30 Grad über mehrere Tage herrscht derzeit nicht nur im Kreis Birkenfeld eine sehr hohe Waldbrandgefahr. Am Dienstag und Mittwoch wird verbreitet die höchste Warnstufe 5 (sehr hohe Gefahr) erreicht, teilt der DWD-Meteorologe Jörg Rakette laut der Nachrichtenagentur dpa mit.

Die Forstämter weisen noch einmal darauf hin, dass in den Wäldern in Rheinland-Pfalz generelles Rauchverbot herrscht – nicht nur in Zeiten erhöhter Waldbrandgefahr wie jetzt. Bei Missachtung können bis zu 2500 Euro, in schweren Fällen bis zu 10.000 Euro Geldbuße verhängt werden.

Bei der Verhütung und Bekämpfung von Waldbränden kann jeder mithelfen. „Sollten sie Rauch, oder gar schon Feuer im Wald bemerken, zögern sie nicht und rufen sie schnellstmöglich die Feuerwehr“, raten die Forstleut. Denn gerade die ersten Minuten sind bei der Bekämpfung von Waldbränden entscheidend. Zwar hat die Feuerwehr in den vergangenen Jahren durch Weiterbildung in der Waldbrandbekämpfung Fortschritte gemacht, und auch bei der nötigen Ausrüstung wurde aufgestockt. Doch nach wie vor ist jedes Feuer im Wald eine Herausforderung für die Feuerwehrleute, die unter Einsatz von Leib und Leben die Brände bekämpfen.

Dazu kommt, dass Rheinland-Pfalz das waldreichste Bundesland ist, 43 Prozent seiner Fläche sind mit Wald bedeckt. Und dieser befindet sich nach Jahren der Trockenheit, Borkenkäfer und der sich verschärfenden Klimakrise in keinem guten Zustand. Wie im Waldzustandsbericht nachzulesen, hat sich der Zustand des Waldes weiter verschlechtert. Fast 90 Prozent der Bäume sind geschädigt. Besonders stark betroffen sind Eichen, nachdem die Fichten bereits großflächig abgestorben sind. Und die geschwächten und ausgedörrten Bäume brennen wie Zunder. Schließlich gab es den vergangenen sieben Jahren nur zwei, 2021 und 2024, in denen es richtig geregnet hat. Doch dies war immer noch viel zu wenig, um die Grundwasserspeicher aufzufüllen. Allein im Jahr 2022 brannte in Deutschland eine Fläche von mehr als 3000 Hektar. Das Bundesumweltamt rechnete dabei mit einem Schaden von knapp drei Millionen Euro.

Mit viel Geld versucht Rheinland-Pfalz, die Dürre zu bekämpfen: Gräben im Wald werden verschlossen, um das Wasser im Wald zu halten, neue Verbundleitungen werden angelegt, um Wasser in Gegenden zu bringen, wo der Mangel noch größer ist als im Nationalparklandkreis, und mit dem Zukunftsplan Wasser sollen die Belange und Anliegen aller betroffenen Akteure integriert werden. Doch um in Zeiten der Klimakrise die Wasserversorgung für Forst, Felder, Industrie und die Verbraucher zukunftssicher aufzustellen, muss sich jeder Einzelne der Problematik bewusst werden, und dann auch mitmachen. Dazu gehört auch der Schutz der Wälder vor Waldbränden.

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