Die Hessensteinhalle im Stadtteil Weierbach soll endlich saniert werden. Vor allem das Dach muss neu gemacht werden – es regnet hinein. Doch auch Duschen und Umkleiden sollen erneuert werden. Wenn alles glatt läuft, sollen die umfangreichen Arbeiten in den Sommerferien über die Bühne gehen, die Halle den Sportvereinen dann ab August/September wieder zur Verfügung stehen.
Dafür ebnete der Bau-, Infrastruktur- und Umweltausschuss (BIU) in seiner jüngsten Sitzung einstimmig den Weg. Durchführung und Finanzierung der Maßnahme wurden vorbehaltlich der Haushaltsgenehmigung und der Förderzusage in Auftrag gegeben. Die Gesamtmaßnahme kostet nach einigen Einsparungen immer noch knapp 2,9 Millionen Euro.

Die Stadt hofft auf eine 45-prozentige Förderung (1,3 Millionen Euro) aus dem Topf des Förderprogramms „Sanierung kommunaler Einrichtungen – Sport, Jugend, Kultur“ aus dem Jahr 2018, das „Kommunen mit Haushaltsnotlagen“ zugutekommen soll. Das galt damals für Idar-Oberstein und gilt nun wieder. Allerdings war damals der Fördertopf 13-fach überzeichnet – Idar-Oberstein kam zunächst nicht zum Zug, die Sanierung landete in der Schublade. 2020 wurde die Förderung neu aufgenommen, der Antrag erneuert, und die Hessensteinhalle bekam den Zuschlag.
Da der damals maximal in Aussicht gestellte Förderbetrag fix war, zwischenzeitlich aber die Kosten gestiegen sind, mussten einige geplante Teilmaßnahmen gestrichen werden – etwa der Einbau eines Aufzugs zur barrierefreien Erschließung der Umkleidekabinen im Untergeschoss und die Fassadendämmung. Dennoch musste der Eigenanteil der Stadt am Projekt erhöht werden. Eine barrierefreie Umkleide mit Dusche soll nun im Eingangsbereich entstehen.
Hallenboden weist bereits erhebliche Schäden auf
Die Hessensteinhalle wurde in den Jahren 1973/74 gebaut. Der Hallenboden wurde 1990 saniert. 2015/2016 wurden einige Fenster und Türen erneuert. Seit 2012 wurden regelmäßig Sanierungsarbeiten am Dach und den Lichtkuppeln beauftragt – ohne durchschlagenden Erfolg. Das Dach war weiter undicht. In der Turnhalle ist an zwei Stellen bereits durch Wassereintritt der Hallenboden beschädigt. Ein „Flicken“ der Dachabdichtung an diesen Stellen sei „schwierig“, da sich die Undichtigkeit nicht lokalisieren lässt, heißt es seitens des Gebäudemanagements. Und: „Die Dämmung auf dem Flachdach hat sich mittlerweile mit Wasser vollgesaugt und ist abgesoffen.“
Derzeit werden die zwei beschädigten Bereiche des Bodenbelages repariert, um eine Unfallgefahr zu vermeiden und die Halle weiter nutzen zu können. Der TÜV hat bei einer Prüfung zudem festgestellt, dass die Sicherheitsbeleuchtung nicht mehr voll funktionsfähig ist. Abendveranstaltungen sind derzeit deshalb nur noch mit einer extra Brandschutzwache möglich.
Setzungen und Abrisse des Kellers vom restlichen Gebäudeteil
Der Gebäudeteil der Geräteräume (zur Dorfstraße hin) ist nicht unterkellert. Hier ist es laut Gebäudemanagement zu „Setzungen und Abrissen vom restlichen Gebäudeteil“ gekommen. Das führt zu statischen Problemen. Ursache ist möglicherweise eine Grundwasserabsenkung. Auch die technische Infrastruktur, die sanitären Anlagen und der energetische Standard der Halle sind laut Gebäudemanagement noch auf den Stand von 1974 und damit alles andere als zeitgemäß. Das alles soll bei der Sanierung behoben werden.
Zur Finanzierung der Maßnahme ist eine überplanmäßige Ausgabe in Höhe von 1.274.000 Euro nötig. Aus den Haushaltsvorjahren stehen noch rund 1,5 Millionen Euro zur Verfügung, erläuterte Bürgermeister Friedrich Marx. Sowohl Udo Hüster (SPD) wie auch Dirk Rohde (AfD) wollten wissen, was man zu tun gedenke, falls der Haushalt nicht genehmigt werde. Dann könne man mit den 1,5 Millionen Euro aus dem Haushaltsübertrag zumindest die Dachsanierung angehen, beruhigte Marx.