Bürgermeister Alscher informierte VG-Rat über Mehrkosten
Die Feuerwache kostet 400 000 Euro mehr: Bürgermeister Alscher informierte VG-Rat über Mehrkosten
Probleme, Probleme, Probleme mit dem Neubau der Feuerwache - und jetzt auch noch das: Die Baumaßnahme wird 400 000 Euro teurer werden als zuletzt veranschlagt.
Reiner Drumm

Birkenfeld. Neue Aufregung um die zentrale Feuerwache der Verbandsgemeinde: Sie wird 400 000 Euro mehr kosten als geplant. Statt der vorgesehenen etwa 3,7 Millionen müssen jetzt zwischen 4,1 und 4,2 Millionen Euro bezahlt werden. VG-Bürgermeister Bernhard Alscher hatte am Montag von einer VG-Mitarbeiterin erfahren, dass mit etwa 400 000 Euro Mehrkosten zu rechnen sei. Als Alscher in der VG-Ratssitzung die Hiobsbotschaft verkündete, sprach er von „einem Hammer“.

Der Ton, den er in der VG-Sitzung gegenüber Architekt Guido Rech anschlug, lässt vermuten, dass die Stimmung zwischen den beiden nicht oder nicht mehr die beste ist.

Heute, Freitag, wird man sich mit Architekt Rech und einem neutralen Gutachter zusammensetzen. „Dann müssen die Karten auf den Tisch“, sagt Alscher. „Wir müssen alle zunächst auf den gleichen Informationsstand kommen. Dann wird entschieden, welche die nächsten Schritte sein werden.“

Am geplanten Zeitpunkt für die Inbetriebnahme des Gebäudes im Spätherbst wird sich nichts ändern: Die Funktionalität sei gewährleistet, informierte Alscher. Das zusätzlich zu bauende Nebengebäude fürs Notstromaggregat „ist das kleinste Problem, es wird in vier Wochen fertig sein“. Durch geänderte Vorgaben während der Bauphase musste ein leistungsstärkeres Aggregat angeschafft werden, für das eine deutlich größere Baumaßnahme notwendig wurde.

Dass Dinge bei diesem Projekt nicht so laufen wie geplant, hatte sich schon vor Wochen abgezeichnet. Die VG Birkenfeld schaltete einen Bauingenieur als Sachverständigen ein – jenen Mann, der heute, Freitag, mit in der Runde sitzt, die ein erstes Gespräch darüber führt, wie es weitergeht. Der Bauingenieur soll als unabhängiger Experte für Transparenz sorgen, erklärte Alscher: Die VG habe viele Informationen aus verschiedenen Richtungen erhalten. „Wir im Haus wären nicht in der Lage gewesen, alles zu überprüfen, deshalb sagten wir: Wir schaffen es nur mit einem neutralen Gutachter.“ Der Bau der neuen zentralen Feuerwache an der Brückener Straße stand von Anfang an unter keinem guten Stern. Anfang 2017 begannen die Arbeiten, aber schon bei Ausschachtarbeiten im Februar wurden im Boden mehrere Kisten amerikanischer Flak-Munition gefunden. Das verzögerte die Arbeiten und führte dazu, dass Firmen, die in dieser Zeit ihre Arbeiten hätten ausführen sollten, zum späteren Zeitpunkt nicht mehr zur Verfügung standen. Neue Firmen für diese Arbeiten zu finden, war schwierig, weil durch die gute Konjunktur die Baubranche ausgelastet war. Dazu kamen Lieferschwierigkeiten bei bestimmten Materialien.

Später gab es Probleme mit Firmen, manche kamen nicht, andere erst spät. „Wir haben schon eine Rechtsanwältin eingesetzt, um an Firmen heranzukommen“, erklärte Alscher. Zwei Firmen wurden mit juristischer Hilfe „rausgeschmissen“, wie es Alscher ausdrückte.

Weitere Probleme: Die Firma, die die Tore einbauen sollte, habe sich Zeit gelassen, um die Elektronik in die Tore einzubauen. Es waren leichte Arbeiten, aber wenn die VG die Elektroarbeiten ausführe, gebe es Probleme mit der Garantie, ist der Bürgermeister sicher. Im Innern gab es Probleme mit einer Mischmaschine für den Estrich: Sie fiel aus, und weil Estricharbeiten nur im Ganzen ausgeführt werden können, musste der ganze Estrich wieder raus, erklärte Alscher. Offenbar ist das Thema Estrich noch nicht erledigt. „Es gibt dort immer noch ein Problem“, informierte Architekt Rech.

Andere Hindernisse wie die geänderten Bestimmungen fürs Notstromaggregat und die damit notwendig gewordene Errichtung eines kleinen Nebengebäudes kamen hinzu.

Von unserem Mitarbeiter Karl-Heinz Dahmer

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