Von unserem Redaktionsleiter Stefan Conradt
„Die Summe ist in meinen Augen sehr interessant“, sagte Zimmer gegenüber der NZ, ohne den vorgeschlagenen Kaufpreis zu nennen. Nach NZ-Informationen dürfte der sich zwischen 100 000 und 150 000 Euro bewegen.
Bei einem Ortstermin am 13. März mit Bahnhofsmanager Heinz-Jürgen Wolf (Mainz) sollen weitere Details geklärt werden – zum Beispiel die dringend nötige öffentliche Toilettenanlage. Trotz der klammen Finanzlage wäre die Schmuckstadt durchaus in der Lage, die Immobilie zu erwerben – möglich macht dies das Förderprogramm „Soziale Stadt“, wo bis zu 75 Prozent der Kosten übernommen werden. In diesem Jahr steht so für das Projekt „Sanierung Bahnhofsvorplatz“ rund eine Million Euro zur Verfügung.
Die Stadt muss sowieso Teilflächen vor dem Bahnhof erwerben, um die für dieses Jahr geplante Umstrukturierung des Vorplatzes vornehmen zu können. Auch hier hat die Bahn bereits Kooperation signalisiert. Im Falle eines Erwerbs könnte der Bahnhof entweder an einen privaten Investor weiterveräußert, vermietet oder selbst vermarktet werden. Mieteinnahmen sind jetzt schon vorhanden und könnten noch ausgebaut werden – die Lage des Bahnhofs ist per se top. Moderne Büroräume mit Bahnanschluss vor der Bürotür dürften sich vermarkten lassen. Und mit der Eröffnung der Bahnlinie Baumholder-Heimbach im Herbst wird die Frequenz noch weiter zunehmen: So müssen Fahrgäste aus diesem Beritt, die in Richtung Saarland unterwegs sind, künftig in Oberstein umsteigen und haben zum Teil Aufenthalt – schon von daher muss in Sachen Kiosk und Toiletten dringend etwas geschehen, sind sich alle einig.
Seitens der Politik war es stets ein Hauptkritikpunkt, dass bei der Vermarktung der Immobilie so wenig passiert ist. Zimmer ist sich sicher, dass man den Bahnhofskiosk sehr schnell verpachtet bekommt, es gibt mehrere Interessenten. „Dann wäre dort wieder Leben und die Gefahr von Vandalismus nicht mehr so groß.“ Auch mit dem neuen Betreiber der Nahebahnstrecke wurden bereits Gespräche geführt: „Die Dieselnetz Südwest hat großes Interesse daran, dass der Bahnhof Idar-Oberstein bis zum Start im Dezember attraktiver wird“, verrät Zimmer kein Geheimnis und blickt in die Zukunft: „Für mich ist unser Bahnhof nicht nur die Eingangspforte zur Stadt , sondern auch zum kommenden Nationalpark.“ Das sehe auch das Land so. Dem OB schwebt eine Multivisionsschau zum Nationalpark vor, die Touristen die Schönheiten und die Besonderheiten des Schutzgebietes vorstellt. „Platz ist im Bahnhof ausreichend.“
Auch die CDU-Landesvorsitzende Julia Klöckner hatte sich an Grube gewandt. Ebenso die Idar-Obersteiner Bundestagsabgeordnete Antje Lezius, die den Bahn-Chef jetzt bei einem Treffen in Berlin auf die Problematik ansprach.