Bad Kreuznach/Idar-Oberstein – Die Kreuznacher Diakonie will den Niederreidenbacher Hof bei Idar-Oberstein, dessen Hauptgebäude seit einem Brand im vergangenen Dezember unbewohnbar ist, als Standort aufgeben. Stattdessen ist geplant, wohnungslose Menschen künftig dezentral in Bad Kreuznach und Idar-Oberstein unterzubringen, sagte Frieder Zimmermann, Geschäftsführer der Wohnungslosenhilfe der Diakonie, der Nahe-Zeitung.
Die Unterbringung in Einzelwohnungen oder Wohngruppen in den beiden Nahe-Städten erleichtere gerade jüngeren Obdachlosen die Integration und erlaube besser als abgeschirmte Einrichtungen wie der Niederreidenbacher Hof ein „normalitätsorientiertes“ Leben, so Zimmermann. Die Eremitage in Bretzenheim, mit 50 Plätzen die zweite große stationäre Einrichtung der Diakonie-Wohnungslosenhilfe, soll dagegen unverändert bestehen bleiben. „Wir brauchen die Eremitage weiterhin für Menschen, die eine längerfristige Versorgung benötigen.“
Das neue Konzept, das moderne Standards in der Wohnungslosenarbeit erfüllt, sei insbesondere für die langjährigen Bewohner des Niederreidenbacher Hofes ein „gravierender Einschnitt“, so Zimmermann. „Einige werden die Einrichtung vermissen.“ Deshalb werde der Umzug der derzeit noch rund 35 Bewohner – vor dem Brand gab es 59 Plätze – behutsam und schrittweise erfolgen. Und werde sich deshalb voraussichtlich über das ganze nächste Jahr hinziehen, schätzt Geschäftsführer Zimmermann.
Was nach dem Auszug der letzten Bewohner aus dem Anwesen werden soll, das der Diakonie gehört, ist noch offen. Es gebe bislang keine konkreten Pläne, sagt Zimmermann.
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