Idar-Oberstein – Eine ganze Reihe von Jahrestagen und Jubiläen beging das Diakonische Werk im Evangelischen Kirchenkreis Obere Nahe mit einem Gottesdienst in der katholischen Pfarrkirche St. Walburga und einem anschließenden Nachmittag der offenen Tür in ihrer Geschäftsstelle in der Wasenstraße. So wurde vor 25 Jahre das Diakonische Werk gegründet, welches den wiederum 1952 ins Leben gerufenen Gemeindedienst für Innere Mission und Hilfswerk ablöste. 1963 wurde der später durch den Betreuungsverein abgelöste Verein für Verwandtschaft gegründet, 1990 die in der Pappelstraße angesiedelte Schuldnerberatung und vor genau 20 Jahren schließlich die Kleiderkammer.
Als ein Stück gelebte Ökumene bezeichnete es Pfarrer Daniel Witting, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werkes, dass man als evangelische Institution den Gottesdienst in der benachbarten katholischen Kirche abhalte. Auch Kaplan und Pfarrverwalter Oliver Laufer-Schmitt betonte die gute Nachbarschaft und Zusammenarbeit zwischen Diakonie und Pfarramt, die sich in der Wasenstraße unmittelbar gegenüber liegen.
Witting, der den Gottesdienst zelebrierte, verwies auf die Gründungszeit des damaligen Gemeindedienstes, in der die Menschen noch unmittelbar unter dem Eindruck des Weltkrieges und dessen Folgen standen. Im Laufe der Jahrzehnte habe sich die Institution mit den sich verändernden Notlagen der Menschen gewandelt.
„Geistesgegenwart“, nannte Jens Rautenberg, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Diakonie Rheinland-Pfalz, durchaus doppeldeutig als elementare Eigenschaft des Diakonischen Werks, was bedeute, dort und dann zu helfen, wenn es nötig sei.
Anlässlich des Jubiläums hat das Diakonische Werk einen Tischkalender für das Jahr 2014 herausgegeben, der von Mitarbeitern evangelischer Institutionen in Stadt und Kreis gestaltet wurde. Das veranlasste Edgar Schäfer, Superintendent des Kirchenkreises Obere Nahe, zu dem Verweis auf die Schuldenberatung der Diakonie, schließlich stamme das lateinische Wort „calendare“ vom Ausrufen der Tage, an denen Darlehen ausgezahlt oder zurückgefordert wurden.
Landrat Dr. Matthias Schneider wies darauf hin, dass es in Zeiten leerer öffentlicher Kassen eine besondere Herausforderung sei, Wirtschaft und Wohlfahrt unter einen Hut zu bringen. Bürgermeister Frank Frühauf dankte der Diakonie dafür, was sie für die Gemeinschaft geleistet habe.
Von unserem Reporter Jörg Staiber