Kenneth Lacour Jones hat das beste Stück im Hauptwettbewerb kreiert - Ronja Pieroth gewinnt im Nachwuchswettbewerb
Deutscher Schmuck- und Edelsteinpreis: Der Sieger kommt aus Idar-Oberstein und hat eine tolle Quote
Über einen weiteren Erfolg beim Deutschen Schmuck- und Edelsteinpreis – diesmal sogar den Sieg beim Hauptwettbewerb – kann sich Edelsteingraveur Kenneth Lacour Jones freuen. Foto: Hosser
Hosser

Das nennt man eine tolle Quote: Erst zweimal hat Kenneth Lacour Jones (Idar-Oberstein) beim Deutschen Schmuck- und Edelsteinpreis mitgemacht – und nach Rang zwei im Jahr 2019 diesmal sogar den Sprung auf den Spitzenplatz geschafft.

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Über einen weiteren Erfolg beim Deutschen Schmuck- und Edelsteinpreis – diesmal sogar den Sieg beim Hauptwettbewerb – kann sich Edelsteingraveur Kenneth Lacour Jones freuen. Foto: Hosser
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Auch im Nachwuchswettbewerb triumphierte eine Gestalterin aus der Region. Eigentlich hätten der 32-jährige Edelsteingraveur und alle anderen Preisträger im Haupt- und Nachwuchswettbewerb am gestrigen Freitag auf der Bühne des Stadttheaters gestanden und anschließend bei der Winners Night im Parkhotel gefeiert. Doch wegen der Corona-Unwägbarkeiten wurden Gala und Party wie bereits im vorigen Jahr sicherheitshalber auf den Sommer verschoben. Am Freitag, 7. Juli, soll die Doppelveranstaltung nachgeholt werden.

Bei der Firma Krieger in Idar-Oberstein beschäftigt

Kenneth Lacour Jones, der bei der Firma Krieger in Idar-Oberstein beschäftigt ist, hatte zunächst mit dem Thema „Welcome to the Roaring Twenties“ gefremdelt. Es habe ihn erst mal nicht angesprochen. „Doch irgendwie hat es mich auch nicht mehr losgelassen.“ Langsam näherte er sich an, bis er wenige Wochen vor Einsendeschluss die zündende Idee hatte. Damit war für ihn das größte Problem gelöst.

Inspiriert zu seinem Entwurf hat ihn Josephine Baker, die in den 1920er-Jahren eine berühmte Künstlerin war. Der gebürtige Birkenfelder, der jetzt mit seiner Freundin in Idar wohnt, ist fasziniert von ihrer extrovertierten Art und ihrem Kampf gegen Rassismus. Ihr ist der Ohrhängerschmuck aus schwarz rhodiniertem Silber und Gold mit weißen und champagnerfarbenen Diamanten und Colorit gewidmet, von dem die Jury hin und weg war. Allein für das Material hat der Edelsteingraveur rund 4000 Euro ausgegeben. 4000 Euro beträgt auch das Preisgeld, das natürlich wie gerufen kommt.

In diesen Beruf kam er eher durch Zufall. Als er nach der Hauptschule jede Menge Bewerbungen schrieb, antworteten nur eine Fensterbaufirma und die Firma Krieger, wo er dann schließlich die Ausbildungsstelle erhielt. Dazu habe ihm wohl auch sein Zeichentalent verholfen, vermutet er. Das pflegt er nach wie vor, wobei Charaktere, Graffiti und Comics seine bevorzugten Genres sind.

Zeichnen gehört auch zu den Hobbys von Ronja Maria Pieroth, die das Topstück im Nachwuchswettbewerb mit dem Thema „Welcome to the Jungle“ kreierte – und das gleich bei ihrer ersten Teilnahme. Der 18-Jährigen aus Schmidthachenbach, die ihre Ausbildung zur Edelsteinschleiferin mit dem Schwerpunkt Graveurin bei der Firma Stephan in Frauenberg zur Hälfte absolviert hat, entdeckte in deren Lager den passenden Stein.

Als sie dort den Leopardenjaspis erblickte, machte es bei ihr Klick. Für die Umsetzung brauchte sie dann nur noch rund zehn Stunden. Ihr Leopardenauge setzte die Jury einstimmig auf den mit 1500 Euro dotierten ersten Platz. Ihre Liebe zu Edelsteinen wurde von Kindesbeinen an gefördert, unter anderem von ihrer Oma. Mit der Familie suchte sie schon in jungen Jahren an diversen Stellen gezielt danach. Ihre zweite Liebe gehört den Musical-Kids der Grundschule Auf der Bein, bei denen sie seit zehn Jahren mitmacht. Sie freut sich schon auf die beiden Jubiläumsshows zu deren 20-jährigem Bestehen, die an diesem Wochenende im Stadttheater stattfinden: „Das wird cool.“

Am 7. Juli wartet ein “Heimspiel"

Eine gute Portion Begeisterung und die Bereitschaft, „sich auf der Bühne zum Affen zu machen“: Damit bringe sie beste Voraussetzungen für das Schauspielern mit, erzählt Ronja Pieroth schmunzelnd. Wenn sie am 7. Juli erneut auf der Bühne des Stadttheaters stehe, sei das für sie dann quasi wie ein Heimspiel.

Auch wenn vor allem die Winners Night im Sommer mit Nutzung der Außenterrassen ihre Reize hat: Die nächste Preisverleihung soll, sofern Corona es erlaubt, wieder am letzten Freitag im November sein – vor allem deswegen, weil Gala und Winners Night im Sommer gegen viele andere Veranstaltungen konkurrieren müssen und zudem einige potenzielle Gäste dann in Urlaub sind.

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