Der Bauausschuss des Stadtrats hat sich in seiner jüngsten Sitzung mit der Vorbereitung des Abrisses der alten Westrichhalle befasst. Bauamtsleiter Christoph Donie und der Erste Beigeordnete der Stadt, Christian Flohr, wiesen eingangs darauf hin, dass der Abriss der alten Sporthalle und der Bau der Parkplätze möglichst zeitnah erfolgen müssten, um die Maßnahme noch in den Abschluss des laufenden Förderprogramms der Stadtsanierung einbringen zu können.
Donie erklärte, dass man aktuell mit einer Fertigstellung der neuen Turnhalle in den ersten Januarwochen rechne. Um eine Überschneidung mit dem Bau des Parkplatzes und der Gestaltung des neuen Haupteingangs so gering wie möglich zu halten, sei ein frühzeitiger Beginn des Abrisses des Altbaus dringend anzuraten. Dies bekräftigte auch Christian Flohr, der betonte, man solle nicht zu lang mit dem Beginn warten.

Flohr erläuterte weiter, dass man nach der Untersuchung möglicher Schadstoffbelastungen am Altbau nun ein Büro beauftragen müsse, das Leistungsverzeichnis für den Abriss und die Bauüberwachung inklusive der Dokumentation der Baumaßnahme zu vergeben. Dabei entschied sich die Bauabteilung im Zuge einer beschränkten Anfrage, das Büro Hub aus Idar-Oberstein um ein Angebot zu bitten. Das Ingenieurbüro ist nicht nur bei zahlreichen Projekten in Baumholder als erfahrenes Planungsbüro bekannt, die Idar-Obertseiner haben auch beispielsweise mit dem Rückbau des Parkhauses in Idar-Oberstein und der Entsorgung schadstoffbelasteten Materials bereits entsprechende Erfahrungen gesammelt. Da der Auftrag unter der Grenze von 25.000 Euro liege, sei dieses Vorgehen ohne Ausschreibung zulässig, erklärte Donie weiter. So vergab der Ausschuss die Planungsleistungen für 24.800 Euro brutto an das Idar-Obersteiner Büro.
„Vom Datum der Fertigstellung der Halle wird der Bauzeitenplan rückwärts gerechnet, um die Termine für den Tiefbau am neuen Parkplatz und die Außengestaltung festzusetzen.“
Christoph Donie, Bauamtsleiter
In einem weiteren Auftrag vergab der Bauausschuss die Planungsphasen fünf bis neun für den Neubau eines Parkplatzes auf der Fläche der alten Turnhalle sowie dem bislang unbefestigten Areal oberhalb des VfR-Clubheims an das Ingenieurbüro Petry. Aus fünf Angeboten lag die Offerte aus Idar-Oberstein mit 48.000 Euro in der Bewertung von Preis, Zeit und Leistung deutlich besser als die folgenden Angebote. Diese lagen auch zwischen 4000 und 8000 Euro höher. Dabei wird die Stellfläche am VfR-Heim nicht über die Städtebauförderung abgerechnet, sondern ohne Zuschuss ausgebaut.
Außerdem stand die Herrichtung einer Ladeinfrastruktur für E-Mobilität auf der Tagesordnung. Der Bauamtsleiter informierte den Ausschuss, dass künftig für Parkplätze an jedem Nichtwohngebäude mit mehr als sechs Stellplätzen für jeden dritten Stellplatz Leitungen für Elektromobilität vorzusehen sei und mindestens ein Ladepunkt errichtet werden müsse. Dies bedeute, dass man für 19 der insgesamt 57 Stellplätze Leerrohre verlegen müsse, um E-Ladeanschlüsse vorzubereiten. Da man frühzeitig in die Genehmigung gegangen sei, könne man auf die inzwischen seit dem Vorjahr gesetzlich ebenfalls vorgeschriebene Installation von Photovoltaik über 60 Prozent der Parkplatzfläche verzichten.
Günter Heinz (FWG Dr. Nagel) hinterfragte die Sinnhaftigkeit solcher Zusatzkosten, erhielt aber von Donie zur Antwort, dass das Gebäude-Elektromobilitätsinfrastrukturgesetz (GEIG) dies nun fordere. Man habe bereits mit der Firma Westnetz gesprochen, um nach Fertigstellung des Hausanschlusses der Turnhalle eine 11-KW-Ladestation zu errichten. „Ich glaube zwar nicht, dass wir Bedarf dafür haben. Es ist aber vorgeschrieben“, sagte Donie. Wolfgang Keller (LfB) begrüßte die vergleichsweise günstige Lösung, allerdings sei ein 11-KW-Anschluss „Pillepalle“.
„Der Abriss wird nicht ohne Reibungsverluste für die Sporttreibenden gehen. Das sollte uns allen bewusst sein.“
Stadtbürgermeister Günther Jung
Anschließend ging Donie noch einmal auf den Zeitplan für den Abriss ein. Die in diesem Jahr auslaufende Förderung mache eine Vergabe aller Aufträge und ihren Beginn so früh wie möglich erforderlich. Allein der Abbruch des Altbaus werde mit zwei Monaten zu veranschlagen sein, sagte Donie. Der Parkplatzbau werde wohl weitere sechs bis sieben Monate erfordern. Und je länger sich dies hinziehe, umso länger werde der Eingang zur neuen Halle ein Provisorium bleiben. Flohr und Donie plädierten dafür, spätestens nach den Sommerferien mit dem Abbruch beginnen zu können. Christopher Korb (SPD) befand, man könne auch in den Ferien beginnen, während Wolfgang Keller empfahl, die jährliche Grundreinigung für die Halle schon zu streichen.
Reimund Conrad (LfB) erklärte, er werde schon jetzt seitens der Abteilungen des VfR gefragt, wann der Abriss beginnen werde. Er meinte aber, man solle in den Sommerferien noch gemäß Belegungsplan offenlassen. „In Relation zum Ziel finde ich, wir sollten so früh wie möglich beginnen“, sagte Yannick Simon (SPD) und sprach sich für einen Baustart zu Beginn der Sommerferien aus. Dies war auch die vorherrschende Meinung im Ausschuss, wobei Flohr und Stadtbürgermeister Günther Jung betonten, sie würden hier noch die Abstimmung mit dem VfR suchen, um eine zeitnahe Schließung der alten Halle zu erreichen.
Letzte Projekte in der Städtebauförderung
Die Kosten- und Finanzierungsübersicht (KoFi) für das letzte Jahr des Stadtsanierungsprogramms in Baumholder (2014 bis 2025) sieht für 2025 für die Sanierung und Umgestaltung der Mehrfamilienhäuser „In der Bitz“ Kosten in Höhe von 270.000 Euro vor. Der Abriss der alten Westrichhalle wird mit 300.000 Euro veranschlagt, der Parkplatzbau soll mit 750.000 Euro kosten. Für die Umgestaltung der Freifläche auf der Nordseite des Weihers sind 1600.000 Euro eingeplant. Das Anlegen einer Streuobstwiese in der Böschung am Jahnplatz wird mit 33.000 Euro veranschlagt und die Sanierung der Mauer in der Fronhauser Straße ist ebenfalls noch vorgesehen. Für den Sanierungsplaner, der die Förderanträge und den Abschluss aller Maßnahmen anrechnen muss, sind weitere 95.000 Euro vorgesehen.