Der Heimbacher Bernd Alsfasser bewirbt sich am 9. Juni um eine zweite Amtszeit als VG-Bürgermeister
„Der Ökompark wird die VG voranbringen“: Bernd Alsfasser tritt als VG-Bürgermeister-Kandidat an
Der 62-jährige Bernd Alsfasser strebt eine zweite Amtszeit an. Am 9. Juni tritt er für die Freien Wähler an. Foto: Inka Baroni
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VG Baumholder. Verbandsgemeindebürgermeister Bernd Alsfasser kandiert am Sonntag, 9. Juni, für eine zweite Amtszeit. Er tritt dann für die Freien Wähler gegen Christian Flohr (51 Jahre) an, der für die SPD ins Rennen geht.

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Der 62-Jährige verweist auf die zahlreichen Investitionen in die beiden Grundschulen, die Feuerwehren und den Tourismus in den vergangenen acht Jahren unter seiner Ägide. Sehr wichtig ist Alsfasser die Zusammenarbeit mit den Streitkräften. „Die US-Army ist ein wichtiges Thema für Baumholder, und da müssen wir präsent sein“, erklärt er. So werde beispielsweise die Ausstellung „Impressionen aus der VG Baumholder“, die im Juli im Goldenen Engel zu sehen ist, im Herbst nach Delaware geschickt, um dort Eindrücke aus der Partnerstadt zu zeigen.

Kreistag stimmt Kreuzungsvereinbarung zu

Mit die größten Fortschritte habe die VG allerdings bei der Ausweisung des Ökompark Heide-Westrich gemacht, für den gerade die Kreuzungsvereinbarung zum Bau eines Autobahnanschlusses im Kreistag abgenickt wurde. „Der Ökompark ist mit das zeitaufwendigste Projekt“, berichtet Alsfasser. Von 2016 bis zur Entscheidung vor gut zwei Jahren, dass der Autobahnanschluss kommen kann, habe er jede freie Minute und auch große Teile seines Urlaubs in Gespräche und Verhandlungen gesteckt. „Bis auf zwei noch laufende Grundstücksverhandlungen haben wir inzwischen alle Verträge abgeschlossen“, sagt er und verweist auf einen Aktenordner mit knapp 40 beglaubigten Dokumenten.

Nun gehe es an die Baugenehmigung und die europaweite Ausschreibung. Dies habe sich in den vergangenen Jahren vor allem auf seinem Schreibtisch abgespielt. Daher sei er dankbar, dass das Land dem Zweckverband im vergangenen Jahr ein Projektbüro zur Seite gestellt habe. Ziel ist es, im kommenden Jahr den Spatenstich zu setzen und dann im 18 Monaten die Anbindung fertigzustellen.

Doch auch in die Schulen werde die VG weiter massiv investieren. Hier möchte Alsfasser es schaffen, bis 2026 alle Klassenräume zu sanieren. In Baumholder habe man mit der Abdichtung der Kellerräume begonnen und werde danach „hoffentlich“ den Schulhof angehen können. Doch vor dem Hintergrund der extrem angestiegenen Kosten und wenig Resonanz bei anderen Ausschreibungen ist er skeptisch, ob das Projekt planmäßig umgesetzt werden kann. Denn auch die Fenster an der Schule müssen erneuert werden, die Beschattung am Fachbau steht als nächstes Großprojekt an. Erst danach könne man den kleinen Schulhof planen.

Warten auf den Klassencontainer

In Heimbach wartet man noch auf die Lieferung des Klassencontainers. Die Beschattung für die Klassenräume im Erdgeschoss soll als Nächstes folgen. Auch die Grobplanung für eine neue Heizung habe man zusammen mit der Ortsgemeinde angestoßen.

Finanziell mit die größte Herausforderung werde aber das neue Fahrzeugkonzept und die Modernisierung beziehungsweise der Neubau von Gerätehäusern für die Feuerwehren werden. „Bis über das Jahr 2030 hinaus werden wir mindestens 10 Millionen Euro investieren“, erklärt Alsfasser. Das neue Fahrzeugkonzept werde schrittweise umgesetzt. Doch dies müsse vorfinanziert werden, und es dauere inzwischen meist mehr als drei Jahre bis zu einer Auslieferung.

So wartet man auf die Mannschaftstransportfahrzeuge für Berschweiler und Baumholder sowie die Mehrzweckfahrzeuge für Eckerweiler und Berschweiler. „In Rückweiler werden wir einen Neubau angehen, und auch in Berglangenbach müssen wir dies angehen“, erklärt er. Auch in Reichenbach werde ein Neubau Thema. Wichtig ist es ihm, dass er 39 Fahrer bis 7,5 Tonnen qualifizieren konnte, um die Wehren einsatzfähig zu halten.

Das jüngste Starkregenereignis habe auch gezeigt, dass die Wehren für den Katastrophenschutz vorbereitet sein müssten. „Wir haben in acht Gemeinden Vorbereitungen für Hochwasserschutzkonzepte, die Pläne müssen aber auch umgesetzt werden“, sagt Alsfasser. So sei für Frauenberg ein Sandsacklager erforderlich. Auf VG-Ebene sei man mit der Anschaffung von Satellitentelefonen und Notstromaggregaten schon gut aufgestellt. Doch mittelfristig werde eine Erweiterung des VG-Gebäudes unabdingbar.

Fachkräftemangel bleibt ein Thema

„Wir bilden aus. Aber der Fachkräftemangel bleibt ein Thema“, erklärt er. Mit Blick auf das Ausscheiden Christoph Donies im kommenden Jahr müsse man überlegen, wie Werke und Bauabteilung künftig aufzustellen seien. Auch um die Umgruppierung der Werksmitarbeiter in den Tarifvertrag TVV werde man wohl nicht herumkommen. Während die Gemeindeschwester plus die VG stärken werde, bereitet Alsfasser die Ärzteversorgung zunehmend Sorgen. Zwei Hausärzte in Baumholder würden absehbar aufhören. Trotz aller Anstrengungen gelinge es nicht, Allgemeinmediziner für die Region zu gewinnen. „Mediziner und Pflegekräfte können wir ohne ausländische Hilfe nicht mehr nachbesetzen“, sagt er. Dies werde ein Thema, bei dem er auf Unterstützung der Kassenärztlichen Vereinigung hofft.

Von Sascha Saueressig

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