Veitsrodt – Sie macht Muh und freut sich tierisch, wenn sie zur Schönsten gekürt wird: Die Wahl zur Miss Veitsrodt, der attraktivsten Kuh des Prämienmarkts, gehört zum Ritual beim jährlichen Riesenspektakel auf dem Marktgelände am Ortsrand.
Voriges Jahr kam die wiederkäuende Miss vom Nürburgring; wer's diesmal wird, wird sich Mitte des nächsten Monats zeigen: Vom 12. bis 15. Juli findet der Veitsrodter Prämienmarkt statt. Fast schon genauso fest gefügte Tradition wie der Markt ist das Treffen der veranstaltenden Interessengemeinschaft IVP mit Sponsoren und Presse Wochen vor dem Start: Das Programm wird vorgestellt, und meist gibt es auch die ein oder andere Neuigkeit zu erzählen -- so wie beim Treffen vor wenigen Tagen im Markthaus: RNN-Sprecher Heiko M. Ebert informierte über den erweiterten Bus-Service, IVP-Vorsitzender Jürgen Schneider stellte die neu eingeführten Plaketten zur Mitfinananzierung des Markts vor, Ortsbürgermeister Bernd Hartmann trommelte für den Losverkauf zur Tierprämierung.
Die „Veitsrodter Losfrauen“ verkaufen jedes Jahr 8500 bis 9000 dieser Gewinnscheine und sollen dafür im Juli den Wanderpokal erhalten, der als Ehrenpreis von Ortsgemeinde, IVP und Renn- und Pferdesportverein Königswald gestiftet wird. Die Auszeichnung wird Umweltministerin Ulrike Höfken während des kommunalen Frühschoppens am Marktmontag an die Veitsrodter Frauen übergeben.
IVP und Gemeinde rücken damit den Losverkauf stärker ins Licht. Er ist ein wesentliches Hilfsmittel, um die Tierprämierung zu finanzieren, deren Kosten jedes Jahr steigen, während die Einnahmen stagnieren. Tiertransport, Prämien, Preise kosten Geld, das durch den Verkauf der Lose – zu 2,50 Euro das Stück – mehr als 20 000 Euro in die Kasse spülen würde. 150 Gewinne stecken in den bis zu 9000 Losen, deren Erlös die Kosten der Tierprämierung decken muss.
„Es ist jedes Jahr ein Nullsummenspiel“, erklärt Ortsbürgermeister Hartmann – und hofft, dass die Werbung für den Losverkauf die Einnahmeseite stärken wird. Denn ohne die Viehprämierung wäre der Prämienmarkt sein Markenzeichen los. „Sie ist unser Namensgeber“, betont Hartmann den Wert der Prämierung für die größte Veranstaltung in der Region. Auch der Verkauf der Plaketten soll Geld in die Kasse des Prämienmarkts bringen. 2000 Förderbuttons für jeweils zwei Euro werden verkauft, informierte IVP-Chef Schneider.
RNN-Prokurist Ebert stellte die Neuerung im Busservice vor: Der Zusatzverkehr wird nun in den Linienverkehr und den RNN-Tarif eingebunden. Es werden über Idar-Oberstein und Herrstein hinaus erstmals Fahrten angeboten, die auch die Orte über Mörschied hinaus bis nach Rhaunen bedienen. Auch Vollmersbach und die Obere Lay erhalten jetzt Busverbindungen zum Prämienmarkt. Der genaue Fahrplan wird ab Ende Juni im Internet zu finden sein. Auch in der Marktzeitung, die die Nahe-Zeitung kurz vor den Veranstaltungstagen herausgibt, wird der komplette Busfahrplan erscheinen.
Von unserem Mitarbeiter Karl-Heinz Dahmer