Von Kurt Knaudt
Bei dem Gebäude handelt es sich um die 1957 eröffnete und bis 1973 genutzte frühere Volksschule. Es wurde 1976/77 als Ferienlager für Stadt und Stadtsportbund Dortmund umgebaut, die es für 20 Jahre pachteten. Danach entwickelte es sich immer mehr zum Klotz am Bein. Als die Ortsgemeinde ein Kaufangebot erhielt, fiel die Entscheidung, Grundstück und Immobilie zu behalten, seinerzeit auch denkbar knapp aus. Ansonsten hätte die Gemeinde aber statt eines ebenso schmucken wie stilvollen Domizils jetzt wohl einen „hallenmäßigen Zweckbau“ eingeweiht, blickte Ortsbürgermeisterin Susanne Müller auf diese wichtige Weichenstellung zurück.
Das Haus mit einer Grundfläche von 360 Quadratmetern bietet neben dem Empfangsbereich mit einer Theke und der Küche in zwei getrennten Räumen 160 Sitzplätze. Falls das mal nicht ausreichen sollte, „können wir ja noch nach Bruchweiler ausweichen“, meinte die Bürgermeisterin. Das dort vor einigen Jahren fertig gewordene Bürgerhaus ist größer, hat allerdings auch deutlich mehr gekostet und belastet die Nachbargemeinde finanziell empfindlich. „Ich wäre froh, wenn es bei uns mit den Kosten genauso gut wie in Schauren gelaufen wäre“, räumte Horst Scherer bei seinem letzten Auftritt als Bürgermeister von Bruchweiler vielsagend ein.
Viele haben dazu beigetragen, dass am Sonntag in angenehm lockerem Rahmen mit vielen Bürgern und Gästen die Einweihung gefeiert werden konnte. Grundlegende Voraussetzung war, dass 50 Prozent der Baukosten aus dem Investitionsstock des Landes bezuschusst wurden. Damit war der Weg frei, um im November 2009 den Bauantrag zu stellen. Zudem übernahm das Land 40 Prozent der Kosten für die vordere Außenanlage mit Parkplätzen und einem Gehweg entlang des Gebäudes. Die ebenfalls neu gestaltete Anlage auf der Rückseite mit einer neuen Grillhütte entstand komplett in Eigenleistung. Die Bürgermeisterin koordinierte die Arbeitseinsätze: „Es gab Zeiten in den letzten vier Jahren, da wollte so mancher meine Telefonnummer auf dem Display nicht mehr sehen“, sagte sie mit einem Augenzwinkern.
Obwohl unter anderem die komplette Dacheindeckung und der Fußboden erneuert, eine Fußbodenheizung installiert und der komplette Außenputz mit Vollwärmeschutz ausgeführt wurde, blieben letztlich nur 355.000 Euro an der Ortsgemeinde hängen. Dafür haben die örtlichen Vereine und die Ortsgemeinde jetzt ein besonderes und laut Eva Maria Schneider, Vorsitzende von Kirchenchor und Frauenhilfe, „sehr gemütliches Haus“, das schon seit einiger Zeit genutzt wird und das schon jetzt keiner mehr missen möchte. Ob durch Veranstaltungen aller Art von Theateraufführungen bis Konzerten oder durch Feste und Familienfeiern: „Dadurch wird auch das Wir-Gefühl in Schauren gestärkt“, zeigte sich der Erste Beigeordnete Karl-Jürgen Strack überzeugt.