Photovoltaik bei Bruchweiler
Darum legt der Solarpark erst im Juni los
Der zweigeteilte Solarpark bei Bruchweiler links und rechts der L160 ist fast fertig. Auf 15,3 Hektar wurden 28.896 Module montiert.
Knaudt Kurt. Kurt Knaudt

Der zweigeteilte Solarpark bei Bruchweiler ist fast fertig. Am 17. Juni soll er ans Netz gehen.

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Von außen sieht es so aus, als sei der Solarpark bei Bruchweiler komplett fertig. Doch ans Netz soll er erst am 17. Juni gehen, einige Wochen später als ursprünglich geplant. „Ab da wird Strom produziert“, betont Peter Laufer, der als Projektleiter bei Ado Energy für die Landkreise Birkenfeld, Rhein-Hunsrück und Mainz-Bingen für die Freiflächenphotovoltaikanlagen zuständig ist. Das familiengeführte, in Wiesbaden ansässige Unternehmen, setzt mit seinen rund 1400 Mitarbeitern Windenergie- und Solarprojekte in etlichen Ländern um.

In Bruchweiler sind noch einige Restarbeiten zu erledigen. Insbesondere das Kabel, über das der erzeugte Strom von dort bis zum Umspannwerk in Morbach fließt, ist noch nicht komplett verlegt. Die 28.896 Module rechts und links der Landesstraße 160, die pro Jahr 19,4 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen sollen, sind hingegen bereits montiert. In das Projekt hat Ado Energy nach Angaben von Laufer einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag investiert.

Kommunalabgabe in Höhe von 0,2 Cent pro Kilowattstunde

Etwas mehr als die Hälfte des zweigeteilten Areals von insgesamt 15,3 Hektar gehört der Ortsgemeinde, während sich der Rest auf zwölf private Eigentümer verteilt. Für die Gemeinde lohnt sich das Projekt finanziell doppelt: Während die Privatbesitzer pro Hektar und Jahr eine Pacht im niedrigen vierstelligen Bereich erhalten, bekommt sie zusätzlich noch eine Kommunalabgabe in Höhe von 0,2 Cent pro Kilowattstunde. Das allein ergibt – abhängig vom Wetter – jährlich eine Summe von voraussichtlich rund 38.000 Euro.

Zuerst habe man die Anlage auf einer großen Fläche rechts der L160 verwirklichen wollen. „Doch ein Teil davon war naturschutzfachlich geschützt, sodass wir stattdessen in Abstimmung mit der Ortsgemeinde Grundstücke auf der anderen Seite der Landesstraße dazunehmen mussten, damit es sich rechnet“, berichtet Peter Laufer. Es handele sich durchweg um Wiesen- und Ackerflächen mit niedrigem Ertrag.

Schafe übernehmen Grünpflege

Die PV-Module, die wie inzwischen fast alle aus Fernost kommen, wurden nach Aussage des Projektleiters auf einer Leichtmetallkonstruktion verschraubt, die lediglich in den Boden gerammt wird, weshalb weniger als 1 Prozent der Fläche versiegelt werde. Hierdurch und durch die extensive Grünlandnutzung sowie die Abtropfkanten zwischen den Modulen könne das Wasser auf der Fläche versickern. Die Grünpflege innerhalb der Anlage sollen Schafe übernehmen.

„Durch die Umnutzung kann das Areal ökologisch aufgewertet werden“, heißt es auf der Internetseite von Ado Energy zum Solarpark. „Die Böden werden von Düngemitteln verschont und können sich erholen. Die Nitratbelastung geht zurück. Das trägt zum Schutz des Grundwassers bei.“

Förderung der Biodiversität

Durch die extensive Grünlandnutzung, und die mit einer regionalen Saatgutmischung angelegten Blühflächen für die Feldlerche, fördere die Anlage zudem die Biodiversität. Das Areal biete vielen Tieren Zugang und Schutz vor Störungen. Dafür sorgen unter anderem Zäune mit einer Bodenfreiheit von circa 15 Zentimetern. Von den blütenreichen Wiesen profitieren laut Ado Energy Schmetterlinge, Vögel, Insekten und Bienen, die wiederum die benachbarten landwirtschaftlichen Flächen bestäuben.

Der Pachtvertrag läuft 30 Jahre. Danach werde die Anlage entweder zurückgebaut oder die Gemeinde könne sie übernehmen. Nach der technischen Inbetriebnahme am 17. Juni soll es noch eine kleine Feier geben, die aber noch nicht terminiert ist. Mit dem Ablauf der Baumaßnahme ist Laufer sehr zufrieden. Voll des Lobes ist er für die Verbandsgemeindeverwaltung Herrstein-Rhaunen und vor allem für den Gemeinderat von Bruchweiler: „Das hat super funktioniert. Wenn doch nur überall so gut mitgearbeitet werden würde.“

Auf der Internetseite www.solarpark-bruchweiler.de informiert Ado Energy über das Projekt.

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