Seine Amtszeit endet offiziell mit Ablauf des 15. April 2023 nach acht Jahren. Gemäß der Gemeindeordnung Rheinland-Pfalz ist ein Nachfolger frühestens neun Monate und spätestens drei Monate vor Freiwerden der Stelle zu wählen. Die Stelle wurde im Oktober ausgeschrieben, die Bewerbungsfrist ist abgelaufen.
Wie die NZ erfuhr, gibt es neben Marx nun doch noch einen zweiten Bewerber: Kevin Keller, seit April 2016 als Stadtplaner bei der Stadtverwaltung Idar-Oberstein tätig, wirft seinen Hut in den Ring. Der 38-Jährige ist in Kaiserslautern geboren und bringt die in der Ausschreibung dargelegten Erfordernisse durchaus mit. Keller ist Diplom-Ingenieur und hat Raum- und Umweltplanung studiert. Zum Geschäftsbereich der/des Ersten Beigeordneten zählt das technische Dezernat mit Stadtwerken und Baubetriebshof. Aus diesem Grund wird laut Ausschreibung von den Bewerbern auch ein abgeschlossenes Hoch- oder Fachhochschulstudium der Fachrichtung Stadtplanung, Städtebau, Stadtentwicklung, Architektur, Bauingenieur- oder Wirtschaftsingenieur-Wesen erwartet.
Keller bringt alles für den Job mit
Gesucht wird laut Ausschreibung „eine engagierte, entscheidungsfreudige und teamorientierte Persönlichkeit, die es versteht, die Stadt in vertrauensvoller Zusammenarbeit mit dem Oberbürgermeister und der Belegschaft, den politischen Gremien sowie den Bürgerinnen und Bürgern bürgernah, wirtschaftlich und zukunftsorientiert weiterzuentwickeln“.
Erwünscht ist zudem „eine mehrjährige praktische Erfahrung in der öffentlichen Verwaltung, vorzugsweise im kommunalen Bereich“. All das bringt Keller mit. Der junge Mann bringt sich seit 2016 sehr engagiert in die Stadtplanung ein, hat Ideen und Konzepte entwickelt, die auch im Stadtrat meist mit großem Wohlwollen aufgenommen wurden. Er ist der Typ Motivator und Moderator, dem Idar-Oberstein fraglos sehr ans Herz gewachsen ist.
Die folgenden Schritte
Wie geht es jetzt weiter? Im Rahmen der Stadtratssitzung am 21. Dezember werden die Fraktionen einen Bewerber vorschlagen. So ist davon auszugehen, dass Jupp Mähringer (SPD) seinen Parteikollegen Friedrich Marx vorschlägt. Anders sieht das vermutlich bei Keller aus: Er gehört keiner Partei an und wird sicherlich auf dieser Ebene völlig neutral bleiben. Die Chance, diese Wahl für sich zu entscheiden, ist vor diesem Hintergrund wohl sehr gering.
Andererseits: Keller spiegelt so Interesse an höheren Aufgaben, die sich perspektivisch ergeben könnten, wenn zum Beispiel Marx nicht die volle Amtszeit im Dienst bleibt und womöglich vorzeitig in Ruhestand ginge. Die Stadtratsmitglieder sind nach Informationen der NZ bereits in Kenntnis davon, dass Keller sich um das Bürgermeister-Amt beworben hat.