Mit Holger Noß trete am 9. Juni ein kommunalpolitisch erfahrener Bewerber fürs Amt des Rathauschefs an, betonen die Sozialdemokraten in einer Pressemitteilung. Parteimitglied ist der Sohn des aktuellen SPD-Landtagsabgeordneten Hans-Jürgen Noss bereits seit 1994. Kommunalpolitisch engagiert ist Holger Noß seit mehr als 25 Jahren. Seit 2004 fungiert er als Beigeordneter der VG, sodass er seit nunmehr 20 Jahren „über eine umfassende Expertise auf diesem Gebiet verfügt“, wie die Genossen betonen.
In allen Orten schon lange präsent
Während seiner langjährigen Tätigkeit habe Noß jede Gemeinde in der VG intensiv kennengelernt, und durch seine Präsenz vor Ort wisse er genau um die Stärken und Schwächen der Verbandsgemeinde. Mit seinen Kollegen als Beigeordnete – erst Heinz Werle und dann Klaus Feis (beide CDU) – habe er stets eine ausgezeichnete und vertrauensvolle Arbeitsbeziehung gepflegt, heißt es in der Pressemitteilung weiter.
„Ich verstand meine Rolle als Beigeordneter stets als die eines überparteilichen Moderators, der zwischen der Verwaltung und den verschiedenen Parteien und Gruppierungen vermittelt.“, sagt Noß. Diese Herangehensweise sei von den VG-Ratsmitgliedern in der Vergangenheit über alle Parteigrenzen hinaus mit teils sogar einstimmigen Wahlergebnissen honoriert worden, ergänzt der SPD-Bewerber.
Noß betont, dass es sein Ziel als Beigeordneter war, sinnvolle Maßnahmen für die Bürger vor Ort umzusetzen, ohne dabei berufspolitische Ambitionen zu verfolgen. Leider habe er aber in den vergangenen Jahren erfahren müssen, “dass man als Beigeordneter immer nur in der zweiten Reihe ohne eigene Entscheidungsgewalt steht". Dabei habe er unter zwei VG-Bürgermeistern – zunächst Manfred Dreier (SPD) und dann ab 2008 Bernhard Alscher (BFL) – gelernt, wie es geht, aber auch, wie es nicht geht. „Wenn man also weiß, wie es besser laufen könnte, juckt es einem dann irgendwann doch in den Fingern“, begründet Noß im Gespräch mit unserer Zeitung seine Entscheidung, sich nun am 9. Juni erstmals der Urwahl durch die Bürger zu stellen.
Privat ist der 48-Jährige seit Ende 2023 verheiratet und freut sich darauf, dass er in wenigen Tagen Vater wird. Zu seinen Hobbys zähle es, „zu reisen, auf Konzerte zu gehen und zu fotografieren, aber vor allem Zeit mit der Familie und Freunden zu verbringen“.
Beruflich ist Noß beim Internationalen Bund (IB) tätig, für den er an mehreren Schulen in der Region Projekte zur Integration und zur Berufsorientierung durchführt. Er ist beim IB zudem einer der Projektleiter für das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ und Mitglied im Betriebsrat.
„Bei meiner Arbeit an den Schulen habe ich viele gesellschaftliche Probleme wie Migration, Jugendkriminalität, unzureichendes Unterhaltungsangebot oder Ausbildungs- und Arbeitsplatzsuche kennen gelernt. Im Kleinen konnte ich hier oft helfen und Lösungen finden. Ich will auch als Bürgermeister nahe bei den Menschen sein und mich pragmatisch und ideologiefrei um die Anliegen in der VG kümmern.“, sagt Noß.
Für die Verbandsgemeinde Birkenfeld mit der Stadt und den 30 umliegenden Orten sieht der SPD-Kandidat eine Vielzahl an Herausforderungen und Chancen. „Wirtschaftsförderung sollte Chefsache sein. Für unsere heimische Wirtschaft, die vor allem aus kleinen und mittelständigen Unternehmen besteht, habe ich viel Respekt sowie Verständnis für deren Sorgen und Belange“, sagt Noß. Zudem wolle er mit dem Modell „Gemeinde 3.0“ gemeinsam mit den VG-Mitarbeitern die Modernisierung und Digitalisierung der Verwaltung angehen.
Gemeinsame Ökomregion als Vision
„Wir müssen als Verbandsgemeinde noch enger mit unseren Nachbarn in der Region zusammenarbeiten und dabei Synergieeffekte nutzen. Wir sollten uns in Zusammenarbeit mit dem Umwelt-Campus, dem Nationalparkamt und dem Naturpark Saar-Hunsrück zu einer Ökomregion entwickeln: Wir bringen Ökonomie und Ökologie zum Ausgleich, unterstützen unsere heimische Wirtschaft und führen die Kreislaufwirtschaft ein“, nennt der 48-Jährige eins seiner Ziele, falls er gewählt wird.
Auch die soziale Seite dürfen nicht vernachlässigt werden. „Wir haben mit der Elisabeth-Stiftung und anderen starken Organisationen in der VG Möglichkeiten, eine innovative kommunale Sozialpolitik zu entwickeln. Unsere progressive Kommunalpolitik nutzt die Stärken unserer VG, um wirtschaftlichen Fortschritt zu fördern, attraktive, anspruchsvolle und zukunftsgerichtete Ausbildungs- und Arbeitsplätze zu schaffen und unseren Bürgern ein sicheres und gesundes Leben zu ermöglichen. Der laufende Export von Intelligenz unserer Jugend muss aufhören. Und bei all dem dürfen wir nicht den Haushalt und damit die Finanzen aus dem Blick verlieren“, sagt Holger Noß.
Er betont abschließend: „Ich bin mir dennoch sicher, dass wir in der VG noch viel ungenutztes Potential haben, mit dem wir die Aufgaben der Zukunft stemmen können“. red/ax