Angeklagte aus Idar-Oberstein
Brutale Gewalt wird am Landgericht verhandelt
Symbolbild
Maurizio Gambarini. picture alliance/dpa

Gleich in zwei Fällen verhandelt die 2. Strafkammer des Landgerichts Bad Kreuznach am kommenden Freitag, 31. Oktober, im Saal 7 unter anderem wegen schwerem Raub und gefährlicher Körperverletzung gegen Beschuldigte aus Idar-Oberstein. 

Lesezeit 2 Minuten

Die Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach wirft den 43 beziehungsweise 41 Jahre alten Angeklagten – beide aus Idar-Oberstein, beide erheblich vorbestraft und in Untersuchungshaft – einen versuchten besonders schweren Raub in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung, Sachbeschädigung und Diebstahl vor.

Die Angeklagten sollen sich Ende Dezember 2024 zum Haus eines Bekannten in Idar-Oberstein begeben haben, um diesen aus nicht geklärten Motiven gemeinsam zu verprügeln und sich gewaltsam in den Besitz von bei ihm vermuteten Betäubungsmitteln zu bringen. Der 43-Jährige habe nach erfolglosem Klingeln die Hauseingangstür durch einen Fußtritt gewaltsam geöffnet. Anschließend seien beide in das erste Obergeschoss gestürmt. Dort sollen sie die Schlafzimmertür eingetreten haben, wo ihr Bekannter schlafend in seinem Bett lag. Die Angeklagten sollen sofort wiederholt und massiv mit den Fäusten auf dessen Gesicht und Kopf eingeschlagen haben. Außerdem sollen sie diverse, in der Wohnung befindliche Gegenstände auf dem Kopf ihres Bekannten zerschlagen haben, unter anderem eine Lampe und einen 3D-Drucker.

Sechs Fortsetzungstermine sind terminiert

Der 43 Jahre alte Angeklagte habe zudem eine Aluminiumleiter genommen und diese mehrfach mit Wucht gegen den Kopf des Tatopfers geschlagen. Die Angeklagten hätten dann – vermutlich auf der Suche nach Betäubungsmitteln – eine Vielzahl von Einrichtungsgegenständen zerschlagen. Erst nach vier Stunden sollen sie das Haus wieder verlassen haben, unter anderem mit 50 Euro Bargeld als Diebesgut

Das Opfer habe durch die Gewalteinwirkungen einen Nasenbein-, Augenhöhlen- und Oberkieferbruch, multiple Risswunden am Kopf sowie Hämatome am Oberkörper davongetragen. Er musste mehrere Tage stationär im Krankenhaus behandelt werden. Im Krankenhaus sei dann auch festgestellt worden, dass er während der Tortur einen Herzinfarkt erlitten habe.

Anfang November 2024 soll der 41-Jähriger zudem in einer Bar in Idar-Oberstein einem Mann mit der Faust in das Gesicht geschlagen haben. Die Verhandlung beginnt um 9.15 Uhr. Sechs Fortsetzungstermine sind terminiert.

Täter leidet wohl an Wahnvorstellungen

Im Anschluss beginnt um 12.30 Uhr ebenfalls in Saal 7 die Verhandlung gegen einen 35 Jahre alten vorbestraften, derzeit in einer psychiatrischen Klinik untergebrachten Mann aus Idar-Oberstein. Ihm wird in zwei Fällen gefährliche Körperverletzung, davon in einem Fall tateinheitlich mit Sachbeschädigung, Bedrohung und Hausfriedensbruch vorgeworfen. Der Beschuldigte, der laut Anklage an einer Erkrankung „aus dem schizophrenen Formenkreis und Wahnvorstellungen“ leidet, soll bei den in Rede stehenden Taten aufgrund massiver psychotischer Symptome jeweils schuldunfähig gewesen sein. Das Verfahren wird deshalb als Sicherungsverfahren geführt.

Der Beschuldigte soll sich Ende Februar 2024 in Idar-Oberstein mit einem anderen Mann geprügelt haben. Im Verlaufe der Auseinandersetzung sei der Kontrahent zu Boden gegangen und der Beschuldigte habe dann zielgerichtet gegen den Kopf des Mannes getreten. Anfang März soll der Beschuldigte dann in einem Mehrfamilienhaus in Idar-Oberstein randaliert haben. Hierbei habe er unter anderem die Wohnungstür eines zu diesem Zeitpunkt abwesenden Mannes gewaltsam geöffnet, die Wohnung betreten und in der Wohnung eine Schranktür beschädigt. Des Weiteren soll der Beschuldigte einem anderen Bewohner des Mehrfamilienhauses Schläge angedroht haben, wenn dieser seine Wohnungstür nicht öffne. Weil der Bewohner das nicht tat, habe der Beschuldigte auch diese eingetreten, sei in die Wohnung eingedrungen und habe mit einer Holzlatte, die im vorderen Bereich mit Nägeln versehen gewesen sei, mindestens zweimal auf den Bewohner eingeschlagen. Der erlitt hierdurch Schürfwunden am rechten Unterarm und eine Platzwunde am Kopf.

Mitte März 2023 soll der Beschuldigte zudem die Glasscheibe der Hauseingangstür eines Mehrfamilienhauses in Idar-Oberstein eingetreten haben. An einem anderen Tag habe er das hintere Kennzeichenschild eines Streifenwagens abgerissen, wodurch der Kennzeichenhalter beschädigt worden sei. Vier Fortsetzungstermine sind terminiert.

Ressort und Schlagwörter

Nahe-ZeitungJustiz

Top-News aus der Region