Die Betreuungszeiten und die Kosten – auch für die Schulverpflegung – werden sich im kommenden Schuljahr an den Birkenfelder Grundschulen ändern. Damit hat sich der Schulträgerausschuss des VG-Rats befasst. Aber auch die vermutliche Entwicklung der Schülerzahlen in den kommenden fünf Jahren und das Förderprogramm Startchancen an der Grundschule Birkenfeld wurden vorgestellt.
So informierte VG-Bürgermeister Matthias König gemeinsam mit Sachbearbeiterin Vivien Schübelin, dass die Betreuungsordnungen der Schulen veraltet seien und angepasst werden müssten. Dies gilt nicht nur für Formalien wie Logo, Erstellungsdatum und Unterschriften von Träger und Schulleitungen, sondern auch für Termine zur An- und Abmeldung. König erläutere, dass man eine bessere Übersicht zur Planung von Räumlichkeiten und Personal benötige, aber auch den Wildwuchs unterschiedlichster Abholzeiten und Formen der Abmeldungen – beispielsweise bei Krankheit – auffangen müsse. „Wir haben Betreuungskräfte, die bis zu 15 unterschiedliche Wecker gestellt haben, um den Forderungen von Eltern, wann ihre Kinder nach Hause kommen sollen nachzukommen“, erklärte König.

Daher wurde einerseits grundlegend der 15. April als Termin festgelegt, zu dem Eltern ihre Kinder für eine Betreuungszeit im kommenden Schuljahr anmelden können. Abmeldungen können mit einer Frist von drei Wochen zum jeweiligen Halbjahr vollzogen werden. Auch im Krankheitsfall sollen Eltern zukünftig einheitlich ihre Kinder über die App „Sdui“ frühzeitig abmelden. Darüber hinaus wird festgelegt, dass ein Verlassen der Betreuung mit Zustimmung der Sorgeberechtigten künftig grundsätzlich nur zum Ende einer vollen Stunde erfolgen darf. Dies habe man mit allen Schulleitungen besprochen und sich auf diesen Rahmen geeinigt, erklärte der VG-Bürgermeister. Ausnahmen in Einzelfällen werde es zwar sicherlich geben, aber das bisher sehr chaotische Verfahren müsse anders gehandhabt werden, betonte König.
Mittagessen wird deutlich teurer
Zumal es VG-weit auch eine Erhöhung der Betreuungskosten geben müsse. „Bislang haben wir die Kosten in Teilen aus dem Landeszuschuss aufgefangen. Der soll aber eigentlich für die Personalkosten verwandt werden“, sagte König. Grundsätzlich biete man in allen Grundschulen nachmittags von 12 bis 16 Uhr eine Betreuung an sowie außerdem mit Ausnahme der Schule in Birkenfeld morgens von 7 bis 8 Uhr. Bei den Kosten habe man sich in den Nachbar-VGs und der Stadt Idar-Oberstein informiert und sich für pauschale Summen für bis zu fünf (15 Euro im Monat), bis zu zehn (22 Euro), bis zu 15 (32 Euro) sowie mehr als 15 Stunden pro Woche (37 Euro) entschieden. Damit liege man deutlich günstiger als die Preise der Nachbarn, die teilweise bereits für eine Betreuungsstunde zwischen 15 und 19 Euro im Monat veranschlagten.
Ein weiteres Thema ist die Empfehlung an den VG-Rat die Anteile der Eltern an den Verpflegungskosten zu erhöhen. Bislang zahlten Erziehungsberechtigte 4 Euro pro Kalendertag. Nachdem sowohl der Caterer „Zum alten Keiler“ aus Horschbach für die Schule in Birkenfeld sowie die Firma Krieger für die anderen drei Schulen von bislang 4,20 Euro um 20 beziehungsweise 30 Cent pro Essen anhoben, müsse man den Elternanteil auch erhöhen, erklärte König. Daher habe die Finanzabteilung eine Kostenkalkulation inklusive der Bewirtschaftungs-, Personal- und Sozialversicherungskosten angestellt. Hierbei hätten sich Kosten zwischen 8,49 und 12,66 Euro pro Essen ergeben. Da man allerdings einheitliche Kostenbeteiligungen der Eltern wünsche, empfahl der Ausschuss, den Elternanteil grundsätzlich auf 4,50 Euro pro Verpflegungstag festzulegen.
Startchancenprogramm bringt bis 2034 zusätzliche Fördermittel
Nachdem die Grundschule Birkenfeld im Vorjahr in das Startchancenprogramm des Kultusministeriums aufgenommen wurde, gab VG-Bürgermeister Matthias König dem Ausschuss nun einen kurzen Einblick in die drei Säulen und die unterschiedlichen Förderangebote und Summen, die man hierfür nutzen könne. So soll gezielt in eine zeitgemäßere Lernumgebung investiert werden. Der Grundschule stehen bis Ende 2034 insgesamt 1,08 Millionen Euro für Modernisierungs- und Erweiterungsmaßnahmen zur Verfügung. Hiervon trägt das Land 755.000 Euro, die VG den Restbetrag. In Säule zwei gibt es ein Budget für Investitionen in Schul- und Unterrichtsentwicklung, welches jährlich bis zu 37.870 Euro umfasst, dass zu 58 Prozent gefördert wird. Weitere 79.680 Euro pro Schuljahr können für weitere Fachkräfte genutzt werden. König berichtete, dass inzwischen eine zweite Unterrichtskraft aus diesem Topf finanziert werden konnte. Problematisch sei hingegen die Nutzung der Fördermittel aus dem Regionalen Zukunftsprogramm für Investitionen in die Bausubstanz der Schulen und Kitas zu verwenden, doch dies habe das Land wieder gestrichen. Aktuell werde noch geprüft, ob die Schultoiletten in Birkenfeld aus dem Topf finanziert werden könne.
Entwicklung der Schülerzahlen bis 2030
Grundsätzlich strebt die VG Birkenfeld an ihre kleineren Grundschulen dauerhaft zweizügig zu halten, auch um den Personalschlüssel zu gewährleisten. Vivien Schübelin stellte dem Schulträgerausschuss kurz die aktuellen Zahlen aus dem Einwohnermeldeamt vor, die in Hoppstädten-Weiersbach ab Sommer 2028 einen Rückgang auf 18 Erstklässler und in Brücken ab 2029 auf 21 Schüler eine einzügige Eingangsklasse erwarten ließen. König betonte, dass dies nur ein derzeitiger Sachstand sei, aber man schon schauen müsse, wie sich die Zahl der künftigen Erstklässler weiterentwickele. Dies sei aber aktuell kein Grund über eine Änderung der Einzugsgebiete für die Schulen zu sprechen.