Führungswechsel im Wasserzweckverband für den Kreis Birkenfeld: Uwe Weber, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Herrstein-Rhaunen, der das Amt als Verbandsvorsteher im Januar 2023 von Friedrich Marx, Bürgermeister der Stadt Idar-Oberstein, übernommen hatte, scheidet zum 30. Juni aus. Die Verbandsversammlung wählte in ihrer jüngsten Sitzung einstimmig Bernd Alsfasser zu seinem Nachfolger. Der Bürgermeister der VG Baumholder übernimmt diesen Posten auf der Basis eines festgelegten Rotationsverfahrens. Ebenfalls einstimmig wurde sein Birkenfelder Kollege Matthias König als Stellvertreter ernannt.
„Danke für die geleistete Arbeit. Es waren herausfordernde Zeiten mit schwierigen Aufgaben, die du wunderbar gemeistert hast“, würdigte Alsfasser im Namen der Verbandsversammlung das Engagement von Weber. Eigentlich würde dessen Amtszeit erst Ende des Jahres enden. Doch da er Ende April 2026 auf eigenen Wunsch mit dann 65 Jahren vorzeitig als Bürgermeister der VG Herrstein-Rhaunen aufhört, sei für ihn jetzt der richtige Zeitpunkt, um den Staffelstab im Wasserzweckverband zu übergeben.
Viele schwierige Aufgaben gemeistert
„Mir geht langsam die Kraft aus“, begründete Weber seinen Rückzug. Das Hochwasser im Fischbachtal im Jahr 2018 und dessen Folgen sowie die Fusion der Verbandsgemeinden Herrstein und Rhaunen, auf die dann kurz danach die Corona-Pandemie folgte, forderten ihn nach eigener Aussage als Bürgermeister extrem. Als er dann im Januar 2023 den Vorsitz im Wasserzweckverband übernahm, habe er einige Defizite und Personalprobleme vorgefunden, blickte der Sozialdemokrat zurück. Unter anderem sei die Stelle des Werkleiters verwaist gewesen. Deshalb sei er heilfroh gewesen, als sie Anfang 2024 mit Bernd Stein kompetent besetzt werden konnte.
Auch die erst jüngst nach einem mühsamen Prozess gegen hartnäckige Widerstände gelungene Gründung der Kommunale Netze Hunsrück gemeinsam mit den Stadtwerken Trier kostete Nerven und Energie. „Die vergangenen sieben Jahre haben an mir gezehrt“, bekannte der 64-Jährige. Er habe stets versucht, gemeinsam gute Lösungen zu finden und nichts überzustülpen, betonte der scheidende Vorsteher.
Dazu gehört auch die Beteiligung des Zweckverbandes am Neubau der Trinkwasseraufbereitungsanlage durch den Talsperrenverband Nonnweiler in Eiweiler, für die vor wenigen Wochen der erste Spatenstich erfolgte. Diese soll vor allem die Wasserversorgung in den Verbandsgemeinden Baumholder und Birkenfeld zusätzlich absichern. Damit verbunden ist zudem die vertragliche Verlängerung der Laufzeit zum Bezug von 3,5 Millionen Kubikmeter Wasser aus der Primstalsperre von derzeit bis 2040 auf 2052.
Zudem gibt es die Option auf den Erwerb von zusätzlich 1 Million Kubikmeter, verbunden mit einer Förderung von 70 Prozent durch das Umweltministerium. Der Talsperrenverband Nonnweiler hat außerdem in Aussicht gestellt, die Laufzeit zum Bezug des gesamten Rohwasserkontingentes ab Inbetriebnahme der Trinkwasseraufbereitungsanlage Eiweiler, die voraussichtlich 2027 erfolgen soll, auf 50 Jahre zu verlängern.
Verhandlungen mit Kirn und Kirchberg „auf gutem Weg“
Weil der Zweckverband im Kreis Birkenfeld damit genügend Reserven hat, haben zuletzt Gespräche mit den Verbandsgemeinden Kirner Land und Kirchberg begonnen, die in Dürrezeiten unter Wassermangel leiden. Deshalb sind diese Kommunen daran interessiert, vom benachbarten Zweckverband 300.000 Kubikliter pro Jahr zu beziehen. Bei den Verhandlungen sei man auf einem guten Weg. Maßgabe sei aber immer, „dass wir selbst auch in Trockenperioden genügend Wasser haben. Ohne das Lebensmittel Nummer eins ist alles nichts“, hob Uwe Weber die Bedeutung einer sicheren Wasserversorgung hervor.
Den zum letzten Mal von diesem geleiteten Werksausschuss hatte Werkleiter Bernd Stein zuvor über mehrere Auftragsvergaben in einer Größenordnung von insgesamt mehreren Millionen Euro informiert. Den Bau des Zwischenbehälters an der Steinbachtalsperre erhält die Firma Dillig aus Simmern, die im Rahmen der europaweiten Ausschreibung ein Angebot von rund 4,15 Millionen Euro abgegeben hat. Das sind circa 16 Prozent weniger als die berechneten knapp 5 Millionen Euro. Knapp unterhalb der vom Planungsbüro berechneten Summe von knapp 985.000 Euro für die Verfahrens- sowie die Elektro-, Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik des Zwischenbehälters blieb auch die Firma A+R GmbH aus Hoppstädten-Weiersbach mit ihrem Angebot von rund 975.000 Euro.
Den Zuschlag für den Bau der Verbindungsleitung vom Übergabebauwerk Hettenrodt bis zum Abzweigbauwerk Mackenrodt, mit der die Bypassleitung Süd verstärkt werden soll, sowie von dort bis zur Ortslage Mackenrodt hat die Firma Tiefbau Schwarz aus Idar-Oberstein erhalten, die mit rund 1,72 Millionen Euro mehr als 8 Prozent unter der berechneten Summe lag.