Nahe-Zeitung
Bericht zeigt Fortschritte: Masterplan macht Idar-Oberstein schöner
Echte Hingucker: Die Themenwege Edelsteinweg und Bengelweg, die im Rahmen des Projektes „Aktive Stadt“ geplant wurden, konnten am Tag der Städtebauförderung am 6. Mai 2017 eröffnet werden. Foto: Hosser (Archiv)
Archiv Hosser

Das kann sich sehen lassen. Und passend zur Vorweihnachtszeit, kann man sich nicht genug über das Geschenk „Aktive Stadt“ (Städtebauförderprogramm) freuen, das im Jahr 2016 im Masterplan „Vision 2030“ mündete und zum Ziel hat, dass Idar-Oberstein regional und überregional als der „Edelstein der Nationalparkregion“ funkelt.

Der Masterplan dient als Grundlage für die weitere Entwicklung der Stadt. Er soll aktuell, realistisch, zielorientiert und transparent bleiben: Ein erster Zwischenstand über die erfolgten Maßnahmen; häufig in Kooperation mit Vereinen und Initiativen der Stadt; wurde im Mai 2017 präsentiert. Nun stand in der Sitzung des Stadtrates zum Ende des ersten Jahres die nächste Fortschreibung sowie die jährliche Information der Ratsmitglieder an. Und die empfanden den Lesestoff mehr als erfreulich, wie in den Kommentaren deutlich wurde.

Armin Korpus (CDU) war voll des Lobes: „Der Bericht zeigt eindeutig, was sich so alles bewegt in der Stadt. Es gibt keinen Stillstand, das ist ein dynamischer Prozess.“ Josef Mähringer (SPD) kommentierte, die Vorlage sei eine tolle Arbeit: „Wir können den Bürgern Auskunft darüber geben, was in der Stadt passiert. Das ist gut.“ Allerdings sehe man eindeutig: „Ohne Fördermittel geht nichts.“ Und fast alle Punkte seien aus bürgerlichen Initiativen wie „Gemeinsam für Idar-Oberstein“ erwachsen: „Dort wurden die Grundlagen geschaffen.“ Harald Iring (LUB) mahnte bei aller Freude: „Wir stehen immer noch am Anfang eines Prozesses, der mühsam sein wird.“ Es gelte, eine Plattform zu schaffen, die die Bürger und Ehrenamtliche weiter einbinde.

„Wir haben kein Geld, und eigentlich könnten wir die Stadt absperren: Das könnte man sagen. Aber: Es lohnt sich, für unsere Stadt zu kämpfen. Wir sollten nicht alles schlechtreden. Das sehen wir ja anhand dieses Berichts“, betonte Thomas Engel (Freie Liste).“ Thomas Petry (Bündnis 90/Die Grünen) wurde leicht ironisch: Er könne das spürbare Erstaunen im Rat über die positive Zwischenbilanz nicht nachvollziehen. „Das sind unsere Beschlüsse hier im Rat, die sich nun widerspiegeln.“ Er regte an, die Akteure von Initiativen wie „Gemeinsam für Idar-Oberstein“ einzuladen und dabei den Zwischenbericht zu liefern: „Jenen Menschen, die dort viele Stunden aktiv waren, fehlt eindeutig die Rückkopplung.“ OB Frank Frühauf antwortete: „,Gemeinsam für Idar-Oberstein‘ ist ein Projekt der IG Idar-Oberstein, nicht der Stadtverwaltung. Aber auch wir hatten schon die Idee, ein solches Treffen zu initiieren.“

Der Masterplan-Prozess sei allerdings durchaus transparent, weil er im Internet auf der Seite der Stadt nachzuvollziehen sei. Bernhard Zwetsch (FDP) kommentierte: „Das Lesen dieses Berichts muss einem als Ratsmitglied einfach guttun.“ Allerdings: „Wir sind fremdbestimmt, wir laufen Fördergeldern hinterher.“ Die Stadt selbst habe lediglich eine Verfügungsmasse von rund 2,7 Millionen Euro. Frühauf sagte dazu: „Eigentlich bräuchten wir gut das Doppelte. Das würde man uns aber nicht genehmigen.“ Bisher wurden bereits folgende Maßnahmen umgesetzt beziehungsweise auf den Weg gebracht:

Der Magnolienhain im Garten des Gedenkens wurde angelegt. Schritt für Schritt sollen weitere Maßnahmen folgen. Foto: Stefan Conradt
Stefan Conradt

Die Themenwege Edelsteinweg und Bengelweg, die im Rahmen des Projektes „Aktive Stadt“ geplant wurden, konnten am Tag der Städtebauförderung am 6. Mai 2017 eingeweiht werden. Auf vielfachen Wunsch von Touristen wie auch Einheimischen wurde mittlerweile auch ein Flyer zu den Themenwegen erstellt.

Der Magnolienhain im Garten des Gedenkens wurde mit Unterstützung des Landkreises Birkenfeld sowie des Vereins Offene Gärten angelegt und wird 2018 noch weiterentwickelt.Durch die Einstellung von zwei zusätzlichen Mitarbeitern beim Baubetriebshof hat sich die Sauberkeit in den Innenstädten Idar und Oberstein bereits deutlich verbessert.

Im Bereich Tourismus konnte die Kooperation zwischen der Verbandsgemeinde Herrstein und der Stadt Idar-Oberstein realisiert werden. Unter der neuen touristischen Marke EdelSteinLand wurde eine gemeinsame Tourist-Information geschaffen – mit der zentralen Aufgabe, eine bessere und effektivere Vermarktung der Region durch Bündelung von Ressourcen und Schaffung von Synergieeffekten zu erreichen.

Ein neuer Imagefilm der Stadt wurde Anfang des Jahres fertiggestellt und konnte seitdem im Internet mit viel positiver Resonanz weit über die Grenzen Deutschlands hinaus verbreitet werden.

Die Präsentation der städtischen Bauplätze auf der Internetseite wurde attraktiver gestaltet, damit können die Bauplätze auch auf Messen oder ähnlichen Veranstaltungen besser beworben werden. Das Jugendamt hat das Projekt „Jump !O“ gestartet, mit dem eine bessere Einbindung der Jugendlichen in die städtischen Prozesse und Entwicklungen erreicht werden soll. Erste Projekte hieraus konnten bereits angestoßen werden.Die Attraktivierung des Bahnhofsgebäudes schreitet weiter voran. Zurzeit werden die öffentliche WC-Anlage und die Halle zu den Bahngleisen ausgebaut.Die Baumaßnahmen im neuen Bildungs- und Begegnungszentrum, Gebäude Hauptstraße 373a (ehemals Krieger-Elektra), gehen zügig voran. Dort wird unter anderem die Stadtbücherei untergebracht. Zurzeit laufen die Innenausbauarbeiten. Die Fassade zur Austraße wurde neu gestaltet.

Treffpunkt der Generationen: Die Baumaßnahmen im neuen Bildungs- und Begegnungszentrum in Oberstein gehen voran. Foto: Hosser
Hosser

Im Industriedenkmal Bengel laufen derzeit die Sanierung der Putzfassade und der Einbau neuer Holzfenster. Die restlichen Sanierungsarbeiten im Gebäude sollen Mitte 2018 abgeschlossen sein.Die Entwicklung des Gewerbegebietes Weidenberg schreitet voran. Momentan wird die öffentliche Auslegung des Bebauungsplanes vorbereitet und parallel hierzu auch das Umlegungsverfahren vorangetrieben. Die Stadt beteiligt sich am Cluster „Hochgeschwindigkeits-Breitbandnetz im Landkreis Birkenfeld“ zum weiteren Ausbau der Breitbandversorgung, um die letzten Versorgungslücken in der Stadt zu schließen. Der Landkreis schreibt hierzu zeitnah die notwendigen Arbeiten aus.

Das Magazin „Jobzzone“ ist in diesem Jahr in zweiter Auflage erschienen. Ziel ist es, Schülern aus dem Kreisgebiet, die vor ihrem Schulabschluss stehen, die beruflichen Möglichkeiten und Chancen, die der Kreis Birkenfeld und die Stadt Idar-Oberstein zu bieten haben, ins Bewusstsein zu rufen und junge Menschen beruflich motiviert zu einem Verbleib in der Region zu bewegen.Die Umbaumaßnahmen Modepark Röther sind angelaufen. Hierbei wird auch das Parkhaus „Auf der Idar“ umfangreich saniert und in einen zeitgemäßen Zustand gebracht. Nach Fertigstellung soll wieder ein Magnet in der Innenstadt entstehen, der viele in der Kundenbefragung zum Prozess „Gemeinsam für Idar-Oberstein“ genannte Defizite beseitigen und auch auf umliegende Bereiche ausstrahlen kann, heißt es vonseiten der Stadtverwaltung. Auch für weitere leer stehende Handelsimmobilien wird versucht, im Rahmen des städtischen Flächenmanagements Nutzungen zu vermitteln.

Die Planungen für die Modernisierung des Rampengebäudes als Nahe-Passage wurden zwischenzeitlich abgeschlossen. Als erste wesentliche Maßnahme hierzu wird bis Jahresende ein neuer Aufzug eingebaut, der das barrierefreie Passieren der Naheüberbauung gewährleistet. Die weiteren Umbaumaßnahmen werden 2018 erfolgen. Das im Rahmen des Projektes „Gemeinsam für Idar-Oberstein“ angestoßene Projekt „Corporate Design“ ist bereits in der Verwaltung weitgehend implementiert worden. Die aus dem bestehenden Logo heraus weiterentwickelte Stadtmarke wird mittlerweile in der offiziellen Kommunikation der Stadtverwaltung (Briefbögen, Visitenkarten und Publikationen) verwendet. Eine weitergehende Verwendung durch andere Akteure wird angestrebt.Der städtische Internetauftritt wird kontinuierlich verbessert und ist nun auch für mobile Endgeräte optimiert. Darüber hinaus ist die Stadt mittlerweile auch auf Facebook vertreten.

Um die weitere Entwicklung der Stadt nachhaltig zu gestalten, wurde mit dem Wirtschaftsbeirat und dessen Arbeitsgruppe vereinbart, den Prozess im Hinblick auf eine innovative Regionalentwicklung begleiten zu lassen. So sollen Möglichkeiten erarbeitet werden, wie die Potenziale aus der Bürgerschaft und den Unternehmen sowie die gemeinsame Regionalentwicklung unter Einbindung des Wirtschaftsbeirates und weiterer Unternehmen stärker vernetzt werden können. Hierzu wurde mittlerweile ein Förderantrag für das Erstellen eines Klimaschutzkonzeptes für die Stadt Idar-Oberstein gestellt. Die Kosten hierfür werden auf rund 70.000 Euro geschätzt: bei einer Förderung von voraussichtlich 90 Prozent. Vera Müller

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