Berglangenbach
Berglangenbacher Markt: Regen hielt viele Besucher fern
Reiner Drumm

Berglangenbach. Kein Zweifel: Ministerpräsidentin Malu Dreyer wird bleibende Erinnerungen an den Berglangenbacher Markt zurückbehalten. Das liegt ganz sicher nicht am Dauerregen, der von Beginn an auf die Besucher des 16. Bauern- und Kunsthandwerkermarkt herunterprasselte.

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Von unserem Mitarbeiter Karl-Heinz Dahmer

Vermutlich wird es auch nicht ihr kurzer Besuch im Vogelpark Wahl sein: Sie sitzt, vorm Regen geschützt, auf einer Bank im Hof der Wahls, neben sich Birgit Wahl, die einen Graupapagei auf der Hand hält. Nein, der bleibende Wert ist geflochten, lange haltbar und von Hand hergestellt: Ein Weidenkorb.Nach der Eröffnung des Markts gestern bekam sie ihn von Ortsbürgermeister Kurt Jenet geschenkt – gefüllt „mit allem, was der Markt hergibt“, wie Jenet ihr versprach.

Damit dürfte Jenet ein wenig übertrieben haben, schließlich waren mehr als 100 Stände aufgestellt. Und zieht man die vielen Essensstände ab, eine Reihe von Getränkeständen und die vier, fünf Plätze, an denen altes Handwerk vorgeführt wurde, bleibt immer noch eine stattliche Zahl an Anbietern zurück. Es gab Kürbis-Secco und gegrillten Mais, Latwerge und Konfitüre, massenweise Holzarbeiten, Aperitif-Essig als Appetitmacher (aus Kirschsaft oder Ähnlichem schmeckt der Essig tatsächlich), kiloweise Äpfel, ganze Käselaiber, aus denen je nach Bedarf auch nur ein Viertel herausgeschnitten wurde. Es gab Schmuck aus Kaffeekapseln, Tonsteine, die mit flüssiger Seife eingelassen werden – die Idee kommt aus Südfrankreich.

In einer Ecke schmiedete Reinhold Götten aus Rückweiler Eisen, in einer anderen wurde gedrechselt, unter einem Zeltdach drehte eine Frau vom Freilichtmuseum Bad Sobernheim ein Spinnrad, am Stand von Dachdeckermeister Sascha Horbach aus Baumholder klopften sich Kinder Namensschilder aus Schieferresten. Kinder hatten auch ihren Spaß am Baumklettern, das Maik Bach aus Berglangenbach anbot: Die Kinder sind mit einem Seil gesichert und schlagen hoch überm Boden eine Glocke an.

Pech mit dem Wetter hatten die Berglangenbacher nur selten, seit es den Bauernmarkt gibt. Nur zwei-, dreimal habe es in den 16 Jahren geregnet, sagt Maik Bach. Ortsbürgermeister Jenet rechnet damit, dass durch das feuche Wetter ein Drittel weniger Besucher kommen würden als üblich – und das wären bei 10 000 Gästen zu normalen Zeiten auch noch mehr, als die meisten Märkte in der Umgebung zu bieten hätten.

Den wichtigsten Gast gestern dürften aber weniger solche Zahlen gelockt haben, auch wenn sich Politiker gern daran orientieren. Vielmehr hatten Malu Dreyers Parteifreunde Hans-Jürgen Noss und Peter Lang gute Vorarbeit geleistet. Dreyer: „Sie haben auf mich eingeredet: ‚Du muscht unbedingt komme’.“

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