Im Tierpark Birkenfeld hat am vergangenen Samstag der Osterball stattgefunden. Veranstalter Jürgen Schug zufolge rund 70 Gäste tanzten dabei über das Parkett der derzeit geschlossenen Gaststätte im Tierpark. Für die passende musikalische Untermalung sorgte dabei Schug, alias Schnugga, einmal als Einzelkünstler und dann als Kombo unter dem Namen „Perlenspiel“ gemeinsam mit Sängerin Doris Jakobs.
Fällt der Tierpark als Veranstaltungsort weg?
„Den Besuchern hat es sichtlich Freude gebracht, auch für uns war es wieder ein tolles Erlebnis“, zieht Schug ein erstes Fazit. Denn auch für den Musiker und Veranstalter des Osterballs gab es am Samstagabend eine Überraschung. Fünf Gäste waren im Osterhasenkostüm gekommen und hatten nicht nur für alle Gäste, sondern auch für Schug, die Sängerin und die Helfer ein kleines Geschenk im Gepäck.
Auch Bernhard Roth, Mitorganisator des Osterballs, erhielt ein Geschenk. Gemeinsam mit Schug hat Roth vor rund zwei Jahren den Birkenfelder Tanztee, von dem der Osterball eine Sonderausgabe war, ins Leben gerufen. „Bernhard Roth hat sich mit so viel Engagement für die Veranstaltung eingesetzt, es ist sehr schön, dass dies nun ein wenig gewürdigt wurde“, sagt Schug.

Vor rund zwei Jahren auf dem ersten Birkenfelder Weinfest kam Schug und Roth die Idee zum Tanztee. „Weil wir uns dachten, dass in Birkenfeld immer weniger los ist und wir das ändern wollten“, sagt Schug. Dabei richtete sich die Veranstaltung vordergründig an ein älteres Publikum und erfreute sich unter Birkenfeldern aber auch Gästen aus der Umgebung schnell großer Beliebtheit. Doch mittlerweile stehen der Tanztee und seine Veranstalter vor großen Herausforderungen.

Seit der ersten Veranstaltung vor rund zwei Jahren fand der Tanztee regelmäßig im Tierpark statt. „Der Tanztee hat auch den Tierpark bekannter gemacht, viele Birkenfelder kannten ihn vor zwei Jahren noch nicht“, sagt Schug. Doch während der letzten Veranstaltungen in diesem Jahr musste Schug in das alte Feuerwehrhaus in Birkenfeld ausweichen. „Das Feuerwehrhaus ist als Veranstaltungsort ok, aber organisatorisch schwieriger, weil der Saal dort nicht für solche Veranstaltungen mit Getränkeverkauf und Ähnlichem ausgelegt ist“, sagt Schug.
Doch der Tierparkverein, der den Birkenfelder Tierpark betreibt, hatte zwischenzeitlich den Tanztee-Veranstaltungen eine Absage erteilt. „Auch jetzt nach dem Osterball, für den es eine Zusage gab, ist unklar, ob der Verein sein Okay zu weiteren Veranstaltungen in der geschlossenen Tierpark-Gaststätte gibt“, sagt Schug. Es fehle an einem Wirt für die Gaststätte, vermutet der Tanztee-Veranstalter. Der Tierparkverein hat gegenüber unserer Zeitung zu diesem Zeitpunkt keine Antwort zu Tanztee oder Gaststätte abgegeben, will dies aber in nächster Zeit nachholen.
Es fehlt an Planbarkeit und Personal
Doch nicht nur, dass der Tanztee möglicherweise dauerhaft auf das alte Feuerwehrhaus ausweichen muss, lässt die Veranstalter darüber nachdenken, wie lange das beliebte Tanz-Event noch aufrechterhalten werden kann. Schug bezahlt die Kosten für Getränke, Personal und Raumgestaltung aus eigener Tasche. „Mir gehts nicht ums Geld, wenn die Kosten gedeckt sind, reicht das für mich“, sagt Schug. Am Samstag sei das gerade noch aufgegangen. „Aber sobald ich regelmäßig drauflegen würde, lasse ich es lieber sein.“
Das Problem: Zwar sei der Osterball ein Erfolg gewesen, doch die Besucherzahl bei den monatlich stattfindenden Tanztees sei schwer einzuschätzen. Außerdem werde es immer schwieriger, Personal für Getränkeausgabe und weitere Aufgaben zu finden, sagt Schug: „Als Dauerzustand ist das für uns nicht machbar, wenn sich kein Personal findet.“ Perfekt für den Tanztee wäre Schug zufolge, wenn im Tierpark ein pachtender Wirt in der Gaststätte für das Drumherum sorgen würde.

Doch ganz aufgeben will Schug aktuell noch nicht. „Mein Herz hängt schon daran. Auch weil es für mich als Musiker toll ist, dass beim Tanztee innerhalb von Minuten die Tanzfläche gefüllt ist“, erklärt er. In Festzelten sei er oft Hintergrund, beim Tanztee spüre er die Freude, die er mit seiner Musik bringe.
So denkt Schug darüber nach, den Tanztee nicht mehr monatlich, sondern alle zwei Monate stattfinden zu lassen, um unter anderem das finanzielle Risiko zu vermindern. Ob der Tanztee dann weiter im Tierpark oder ab jetzt immer im Feuerwehrhaus stattfinde, das werde sich zeigen. „Wir haben mit der Veranstaltung auch einiges für den Tierpark bewegt, ich bin etwas enttäuscht, auch weil bisher kein Verantwortlicher des Tierparkvereins zu unseren Veranstaltungen gekommen ist“, sagt Schug.