Fertigstellung verzögert sich
Beim Bau der Westrichhalle gibt es Komplikationen
Bisher sind die Bauarbeiten an der neuen Westrichhalle größtenteils planmäßig vorangegangen, ein drohender Rechtsstreit mit dem Gerüstbauunternehmen sorgt jetzt aber für Verzögerungen.
Reiner Drumm. Rd

 Weil die Gerüstbauarbeiten neu ausgeschrieben werden müssen, wird sich die Fertigstellung der neuen Westrichhalle mindestens um ein Vierteljahr verzögern,

Komplikationen gibt es bei dem bis dahin weitestgehend planmäßig fortgeschrittenen Neubau der Westrichhalle in Baumholder, den größtenteils das Land Rheinland-Pfalz finanziert. „Wir sind gezwungen, den Gerüstbauer auszuwechseln“, berichtet Günther Jung, der einen Rechtsstreit mit dem Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen erwartet. Angesichts des Desasters auf der Baustelle berief er für letzten Montag eine Dringlichkeitssitzung des Stadtrats ein. Infolge der fälligen Neuausschreibung rechnet das Stadtoberhaupt mit einer Verzögerung von mindestens einem Vierteljahr; die angepeilte Fertigstellung Anfang 2026 ist also Makulatur. „Ausführende Firmen anderer Gewerke stehen Gewehr bei Fuß, können aber erst anfangen, wenn wir das Dach geschlossen haben“, erläutert der FWG-Politiker.

Vorarbeiten wurden für die beiden Tenniscourts des VfR mit Kunstrasenbelag erledigt; die drei Sandplätze mussten ebenso wie das DFB-Minispielfeld der neuen Halle weichen, während nach dem Abriss der alten dort ein Parkplatz entsteht.

Flutlichtanlage auf LED umrüsten

Einig sind sich die Verantwortlichen von Stadt und VfR, den Kunstrasen auf dem Nebenplatz des Brühlstadions schnellstmöglich zu erneuern und die Flutlichtanlage auf LED umzurüsten. „Das wäre eine Win-win-Situation“, betont Jung: „Die Realisierung setzt eine erhebliche finanzielle Beteiligung des Vereins voraus.“ Schon lange sei die Stadt damit überfordert, die Investitionen im Brühlstadion und dessen Unterhaltung allein zu schultern: „Wir schaffen das nur mit vereinten Kräften.“ Nach Auskunft des Stadtchefs bleibt die kommunale Kassenlage „angespannt, obwohl wir ein sehr gutes Haushaltsjahr 2024 hatten“. Momentan laufen Gespräche zwischen dem VfR, der Kreisverwaltung und der ADD, um die Chancen einer zeitnahen Förderung aus dem „Goldenen Plan“ auszuloten. Grundsätzlich knüpft das Land eine erneute Bezuschussung daran, dass die 20-jährige Zweckbindungsfrist verstrichen ist. Allerdings wandelten die Baumholderer den 1986 angelegten Hartplatz erst 2008 mit Geldern aus dem „Goldenen Plan“ in einen Kunstrasen um, der inzwischen die bevorzugte Spielstätte der Verbandsliga-Fußballer des VfR ist.

Aussicht auf einmaliges Sportzentrum

Trotzdem sind Stadt und VfR unvermindert bemüht, den 1974 eingeweihten Rasenplatz attraktiv zu halten und punktuell zu verbessern. Nach 50 Jahren statteten die beiden Partner das Hauptspielfeld erstmals mit einer Beleuchtung aus. Von einem „Meilenstein in der Geschichte des VfR, der uns optimale Rahmenbedingungen schafft“, spricht Vorstandsmitglied Dieter Bergisch. Während die Stadt die Kosten der Fundamente für die vier mit LED-Lampen bestückten Masten trug, übernahm der Verein den Rest. Dabei griffen ihm die Else-Schütz-Stiftung aus Montabaur und die Bürkle-Stiftung aus Kirn großzügig unter die Arme. Damit nicht genug: „Jetzt befindet sich der Rasen in einem exzellenten Zustand wie noch nie“, sieht Jung die Umstellung der Pflege, insbesondere der Düngung, bestätigt. „Wenn wir alle Vorhaben abgeschlossen haben, verfügen wir in Baumholder über ein in Kreis Birkenfeld einzigartiges Sportzentrum“, frohlockt der Stadtbürgermeister und wünscht sich, dass diese Aussicht die Kicker beflügelt und die 1. Mannschaft den drohenden zweiten Abstieg in Folge abwenden kann.

Bislang war die Verbandsgemeinde Baumholder die einzige im Kreis Birkenfeld ohne Großsporthalle, was auch zum Niedergang des VG-Hallenturniers beitrug. Lange gastierten die Fußballer – wie die ehemalige Handballabteilung des VfR – in der „Hall of Champions“, bis die US-Streitkräfte ihre Sicherheitsvorkehrungen verschärften. Seit dem Winter 1998/99 gab es entweder Notlösungen in der Westrichhalle oder in Freisen oder gar kein Turnier. Zuletzt scheiterte eine Wiederbelebung nicht an der Spielstätte, sondern an der Teilnehmerzahl. Für die Zukunft bemüht sich der Fußball-Kreisvorsitzende Jürgen Falz um eine gute Lösung für die vier verbliebenen Klubs.

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