Dafür sorgten die inspirierenden Arbeiten der 27 ausstellenden Künstler und Fotografen, aber auch die berührende und stimmungsvolle Musik des Saxofonisten Jürgen Letter und natürlich auch die Künstler und Autoren selbst. Denn es war nicht zu übersehen: Die lange Vorbereitungszeit hat sich – wieder einmal – gelohnt. So blieben viele Gäste auch lange nach der Vernissage, lauschten der Musik und ließen die Arbeiten der Künstler auf sich wirken.
Der Kunstverein ist nun schon zum dritten Mal in Folge „zu Besuch“ in der für Ausstellungen gut geeigneten modernen Kirche. Die Künstlerin Carmen Kroese organisierte auch dieses Jahr das Event. Trotzdem war es keine simple Wiederholung der beiden früheren Ausstellungen. Carmen Kroese sagte: „Die Vielfalt ist dieses Jahr noch größer, da wir neue Künstler in der Gruppe haben, die für frischen Wind sorgen. Unter den 27 Künstlern sind sechs Fotografen und vier Künstler, die mit Skulpturen und Plastiken arbeiten.“
Die Ausstellung begeistert tatsächlich mit ihrer enormen Spannweite. Da gibt es winzige Miniaturen, aber auch eine imposante Installation. Farbenprächtige Plastiken stehen neben eher klassischen Skulpturen, und an den Wänden hängen sowohl bunte Gemälde als auch farbreduzierte und monochrome Arbeiten der Fotografen.
Ein Ort der offenen Begegnung
Pfarrer Thomas Linnartz erwähnte in seiner Begrüßungsrede, dass seine Kirche dank der Kunst zu einem offenen Ort der Begegnung geworden sei. Der Bundestagsabgeordnete Joe Weingarten erinnerte sich in seiner munteren Eröffnungsrede daran, dass er das Viertel sehr gut kennt, da er als Kind den St.-Walburga-Kindergarten besucht hatte.
Landrat Miroslaw Kowalski zeigte sich in seiner kurzen Ansprache ebenfalls erfreut darüber, dass er die Arbeit des Kunstvereins nun schon so lange begleiten könne und dass die Ausstellungen doch „immer wieder ein ganz besonderes Ereignis“ seien.
Helmut Schmid, Vorsitzender des Kunstvereins, ging in seiner Eröffnungsrede auf die Frage ein, was Kunst nun eigentlich sei und forderte alle Interessenten auf, einfach mal zu fragen, wenn sie einem als Betrachter und Genießer Rätsel aufgeben sollte.
Zum Abschluss noch ein Sketch
Die Eröffnungsfeier endete mit einem Sketch. Vier Autorinnen und Autoren eröffneten – mit einigen „überraschenden“ Schwierigkeiten – ihre Lyrikspinne, eine Wäschespinne, an der zahlreiche Gedichte hingen. Einige von ihnen sind gekonnt und bunt von Künstlern des Kunstvereins ausgeschmückt, andere Autoren und Autorinnen haben ihre Gedichte selbst hübsch „gebastelt“. Am Ende konnte die Wäschespinne mithilfe der beiden Ehrengäste Joe Weingarten und Miroslaw Kowalski enthüllt werden. Sie halfen dann sogar noch beim Aufhängen der Gedichte.
Die Wäschespinne wurde nach der Einweihungsfeier an den Eingang der Kirche verschoben. Hier können nun alle Ausstellungsgäste die Gedichte lesen und – falls sie es wünschen – auch selbst welche aufhängen.
Die Ausstellung in der St.-Walburga-Kirche dauert bis einschließlich Sonntag, 5. Mai. Sie ist von Freitag bis Sonntag von 14.30 bis 17.30 Uhr geöffnet. Die Autorengruppe veranstaltet an jeden Öffnungstag in der Kapelle eine Lesung, die jeweils um 15 Uhr beginnt. Das kommende Wochenende steht dabei ganz im Zeichen der Kriminalliteratur. Am Freitag lesen einige Autoren und Autorinnen Kurzkrimis. Am Samstag und Sonntag wird jeweils im True-Crime-Format ein wahrer Kriminalfall behandelt.