An der Halle des Weiersbacher Friedhofs sollen Trauergäste künftig nicht mehr im Regen stehen
Bauausschuss auf Besichtigungstour: Wetterschutzdach an der Weiersbacher Trauerhalle geplant
Eine Überdachung für draußen stehende Gäste fehlt bisher: Deshalb soll an der Trauerhalle des Weiersbacher Friedhofs ein Wetterschutz installiert werden. Foto: Franz Cronenbrock
Franz Cronenbrock

Hoppstädten-Weiersbach. Ab und an ist es dann doch einfach besser, sich vor Ort ein Lagebild verschaffen, anstatt sich nur auf Plänen oder Karten zu verlassen und per Ferndiagnose in einem Sitzungssaal über Sachverhalte zu diskutieren und danach zu entscheiden. Deshalb war ein kurzer Ausflug mit mehreren Etappenzielen vor wenigen Tagen Kennzeichen des jüngsten Bauausschusstreffens in Hoppstädten-Weiersbach. Ein Tross von Mitgliedern des Gremiums sowie Angehörigen des Gemeinderats zog dabei von Station zu Station und handelte die Tagesordnungspunkte auf diese Art und Weise draußen an der frischen Luft ab.

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Zum Auftakt der „Sitzung“ ging es in die Saarstraße/Industriestraße. Im Bereich der dort angesiedelten Firma Wilhelm Bau will ein privater Interessent ein Grundstück erwerben, das sich im Besitz der Ortsgemeinde befindet. Der Investor will dort ein Bauvorhaben verwirklichen. Bereits in Ausschusssitzung vor vier Monaten war in dieser Angelegenheit ein Ortstermin beschlossen worden, da die tatsächlichen Verhältnisse anhand der damals vorgelegten Tischvorlagen nicht eindeutig ersichtlich waren. Die Detailfragen wurden nun an Ort und Stelle erörtert, und das weitere Vorgehen besprochen.

Buswartehalle an Bahnhaltepunkt

Nächster Anlaufpunkt war der Kreuzungsbereich Saarstraße/Hauptstraße. Denn gegenüber des Bahnhaltepunktes Hoppstädten und unterhalb des Friedhofs soll eine kleine Buswartehalle errichtet werden. Der geplante Standort wurde den Mitgliedern gezeigt, wobei auch die voraussichtlichen Größenabmessungen der Konstruktion zur Sprache kamen. Wenn die Kosten unterhalb der in der Ortssatzung festgelegen Schwelle von 5000 Euro bleiben, kann der Bauausschuss und die Verwaltung ohne förmlichen Beschluss des Gemeinderats über die Anschaffung und die Errichtung entscheiden.

Nächster Halt war dann am Friedhof in Weiersbach. Dort ist schon seit Längerem geplant, an der Trauerhalle ein Wetterschutzdach zu errichten. In der Vergangenheit war es in dieser Sache aber nur bei Vorschlägen und Entwürfen geblieben, konkrete Entscheidungen wurden bis jetzt nicht getroffen. Die kleine Halle auf dem Weiersbacher Friedhof bietet keinerlei Platz bei Trauerfeiern für die Gäste. Sie müssen während der Zeremonie draußen stehen. Da auch die Topografie, sprich die Geländeform, an der geplanten Stelle eine wichtige Rolle spielt, konnte jetzt beim Ortstermin der Beigeordnete Bernhard Werle (FWG) einen Vorschlag unterbreiten und auch ziemlich genau die geplante Lage des Wetterschutzdaches aufzeigen. Zugestimmt wurde, dass in der Folge die Verwaltung für dieses Projekt Angebote bei Firmen einholen soll. Die Mittel für die Errichtung des Wetterschutzdachs sind im Gemeindehaushalt 2021 eingestellt, erklärte Ortsbürgermeister Peter Heyda (SPD). Der Etat enthält für diese Investition einen Kostenansatz in Höhe von 30.000 Euro.

Danach ging es im Ortsteil Weiersbach zu einem Verbindungsweg zwischen dem Neubaugebiet Besthübel und der Gimbweiler Straße weiter. Ein Teilstück dieses Fußweges verwandelt sich bei regnerischer Witterung in einen morastigen Weg, und einige Bürger haben deshalb die Gemeinde gebeten, Abhilfe zu schaffen. Ein Vorschlag lief darauf hinaus, diesen Teil zu befestigen. Der Bauausschuss gab im Anschluss an die Besichtigung der Gegebenheiten die Empfehlung ab, gebrauchte Pflastersteine zu nutzen, die in naher Zukunft im Zuge der Sanierung der Hauptstraße (Landesstraße 170) in Hoppstädten ihren bisherigen Standort verlassen werden.

Neue Verwendung für Pflastersteine

Wie in der NZ bereits berichtet wurde, soll der im Bereich der Kapelle bisher gepflasterte, aber stellenweise inzwischen arg ramponierte Teilabschnitt der L 170 asphaltiert werden. Die davor entnommenen Steine könnten dann für den Verbindungsweg in Weiersbach genutzt werden, um diesen auf einer Breite von eineinhalb Metern und einer Länge von etwa 20 Metern zu pflastern.

Letzter Halt war dann am Parkplatz vor dem Gemeindezentrum. Dort möchte man neben einer Trafokompaktstation eine Ladesäule für das Bürgerelektroauto errichten. Eine gebrauchte Ladesäule hat das am Umwelt-Campus ansässige Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (Ifas) der Ortsgemeinde überlassen. Bürgermeister Heyda schwebte vor, die Ladesäule mit umweltfreundlicher Energie – sprich Sonnenenergie – zu betreiben. Dieses Anliegen scheiterte erst einmal aber an den zu hohen Kosten für eine Solaranlage. Auch der Einwand eines Ratsherrn, es wäre ja nicht im Sinne des Klimaschutzes, wenn man die Ladesäule mit „schmutzigem Strom“ betreibe, sorgte noch für einige offene Fragen, die noch einer Klärung bedürfen. Im Zuge der geplanten Sanierung des Gemeindezentrums, bei der ebenfalls noch Detailfragen wie die Nutzung von klimafreundlichen Energien abzustimmen sind, wolle man dann auch den umweltschonenden Betrieb der Ladesäule berücksichtigen, hieß es im Ausschuss.

Bei dem Treffen wurde zudem berichtet, dass die Gemeinde auf die Ansiedlung eines Storchenpaars hofft und dies aktiv unterstützen möchte. Daher wurde der Bau eines Storchennests in Auftrag gegeben, und die Konstruktion ist bereits geliefert. Der Bauhof soll in naher Zukunft das Nest errichten. Als Standort wird ein Platz nah des Altenheims St. Anna ins Auge gefasst. Dort befinden sich große Wiesenflächen links und rechts der Nahe und auch einige Altarme des Flusses.

Von unserem Mitarbeiter

Franz Cronenbrock

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