Von unserem Redaktionsleiter Stefan Conradt
Schon vor der großen Gruppe und auch danach machten sich Dutzende Wanderer alleine auf den ausgeschilderten Weg. Groß wusste viel zu berichten über den Felsenweg, die Wildenburg, das keltische Erbe und Flora und Fauna dieses Abschnitts des Nationalparks, der im Verlauf des Saar-Hunsrück-Steigs das höchstbewertete Streckenteil überhaupt ist. Und dabei ist es nur ein 2,5-Kilometer-„Spaziergang“ von der Wildenburg bis zur Burr – wären da nicht die vielen Felspassagen und Steinstufen. Trittsicherheit ist also gefordert.
Groß entschuldigte sich, dass er angesichts der Größe der Gruppe nicht immer alle erreichte. Er empfahl die Tour zu wiederholen, die künftig einmal die Woche angeboten wird – bereits am Pfingstmontag wurde sie erneut von einem Ranger begangen. Zum Glück waren noch weitere Forst- und Naturkenner mit auf Tour, so dass kaum eine Frage unbeantwortet bleiben musste.
So erklärte Nationalparkamtsleiter Harald Egidi anschaulich die Lebens- und Paarungsweise des Borkenkäfers und was sein Team dagegen tun wird. Vor allem abgestorbene Fichten und Lärchen sind gefährdet. Damit der Schädling sich nicht aufmacht in den nahen Gemeinde- und Privatwald, gibt es eine breite Schutzzone, die intensiv überwacht wird. Gibt es Anzeichen, dafür, dass Käfer den Abflug machen will, werden die betroffenen Nadelhölzer rechtzeitig entfernt oder wenigstens entrindet. Dann kann der absterbende Baum dem Specht noch als Unterkunft dienen.
Leider war die Aussicht an der Burr nicht so grandios wie an sonnig-klaren Tagen, dennoch waren alle, die zum ersten Mal an einem der schönsten Fernblicke im neuen Nationalpark standen, überwältigt. Unzählige Fotos wurden geschossen. Nun wurde es aber Zeit für eine Stärkung. Gut, dass die Ortsgemeinde Mörschied auf ihrem Grillplatz unterhalb der Burr ein eigenes, kleines Fest zur Eröffnung veranstaltete – mit Busshuttle für ältere und gehbehinderte Bürger, mit einem Platzkonzert des Musikvereins, mit kühlen Getränken und leckeren Grillspezialitäten. Danach hieß es noch einmal: rein in den Wald und hinauf, zurück zur Wildenburg.