Brandschutz Truppe soll zum Jahresende aufgelöst werden - Grund ist chronische Personalnot - Nur noch fünf aktive Mitglieder im Einsatz
Auflösung zum Jahresende: Dambacher Feuerwehr hat keine Überlebenschance mehr
Feuerwehrautos werden ab 2019 nicht mehr aus diesem Haus in Dambach herausrollen. Seine Funktion als Bürgertreff wird das Gebäude aber auch nach der Auflösung der Brandschutztruppe behalten. Foto: Axel Munsteiner
Axel Munsteiner

Dambach. Das Sterben der kleinen Brandschutztruppen in der Verbandsgemeinde Birkenfeld geht weiter: Die Freiwillige Feuerwehr Dambach soll am Jahresende wegen chronischen Personalmangels aufgelöst werden. „Einen solchen Beschluss zu fassen, ist zwar eine schmerzliche Angelegenheit, lässt sich aber wie in den anderen Fällen auch nicht ändern“, betonte Bürgermeister Bernhard Alscher in der jüngsten Sitzung des VG-Feuerwehrausschusses, der mit einer Enthaltung den Plänen zustimmte.

Bevor die Dambacher Wehr ihre Existenz verliert, muss – so ist es vorgeschrieben – zunächst noch die Ortsgemeinde Dambach ihr Einvernehmen erklären und dann final der Verbandsgemeinderat die Entscheidung des Ausschusses bestätigen. Das allerdings dürfte reine Formsache sein.

Ortschef zeigt Verständnis für VG

Mit Widerstand aus Dambach selbst ist jedenfalls nicht zu rechnen. „Wir können ja nicht vor der Realität die Augen verschließen. Wenn zu wenige Feuerwehrleute da sind, kann man das vielleicht eine Zeit lang überbrücken, aber nicht über Jahre hinweg, sagt Ortschef Bernd Märker im NZ-Gespräch.

Im kleinen 170-Seelen-Dorf nahe Birkenfeld sieht die Situation im Grunde genommen genauso aus wie in Ellenberg, Gollenberg, Niederhambach und Rötsweiler-Nockenthal, wo die Wehren schon aufgelöst wurden und es teils Fusionen mit benachbarten Brandschutztruppen – etwa der in Oberhambach – gab.

Laut Landesfeuerwehrverordnung muss eine Feuerwehr aus mindestens neun aktiven Mitgliedern bestehen. Diese Personalstärke erreicht die Dambacher Wehr schon lange nicht mehr. Aktuell besteht sie aus fünf Aktiven, „die teils in der Woche aber aus beruflichen Gründen nicht für Einsätze zur Verfügung stehen“, wie VG-Wehrleiter Lars Benzel betont.

Es habe zwar in der Vergangenheit immer wieder Versuche gegeben, neue Mitglieder für die Feuerwehr im Dorf zu gewinnen, „diese Bemühungen sind aber leider alle im Sand verlaufen“, sagt Märker – eine Erfahrung, die auch die oben genannten Orte vor der Auflösung ihrer Wehren gemacht hatten.

Abgesehen vom Einsatz in Notfällen, habe die Feuerwehr natürlich früher auch eine wichtige Rolle im Dorfleben gespielt. „Sie war eine Institution, die zum Beispiel die Kirmes organisiert hatte“, sagt Märker. Da aber nun kaum mehr Personal da und eine Änderung dieser Misere nicht in Sicht ist, führt auch aus Bernd Märkers Sicht kein Weg an der Auflösung vorbei. Sein Votum wird der Dambacher Rat in seiner nächsten Sitzung abgeben, die noch nicht terminiert ist, nach Angaben des Ortschefs aber wahrscheinlich noch innerhalb der nächsten zwei Wochen stattfinden wird.

Wechsel in Nachbarwehren

Immerhin: Die noch aktiven Dambacher Brandschützer gehen der VG-Feuerwehr nicht verloren. Sie wollen nach Brücken beziehungsweise Ellweiler wechseln. Diese Truppen gehören zusammen mit den Kameraden aus Meckenbach und Achtelsbach dem Ausrückebereich 6 im VG-Gebiet an.

Außerdem ist nicht zu befürchten, dass im Alarmfall zu spät Hilfe in Dambach eintrifft und die vorgeschriebene Einsatzgrundzeit von acht Minuten nicht eingehalten werden kann. Denn der Brandschutz des Dorfes wird in Zukunft durch die Stützpunktfeuerwehr im nahen Birkenfeld gewährleistet, die natürlich schon in der Vergangenheit bei größeren Vorkommnissen nach Dambach ausgerückt war.

Durch die Lage des bisherigen und auch des neuen Feuerwehrgerätehauses in der Brückener Straße in Birkenfeld „ist es ja im Prinzip so, dass die Einsatzkräfte fast schneller in Dambach sind als in manchen Teilen der Stadt selbst“, sagt Märker.

Gerätehaus bleibt Bürgertreff

Nichts ändern wird sich durch die Auflösung der Truppe auch hinsichtlich der Nutzung des Dambacher Feuerwehrgerätehauses für gemeindliche Zwecke. Dort kommt zum Beispiel der Rat zusammen. Nach der Schließung der einzigen Gaststätte im Dorf ist es zudem donnerstagsabends und sonntagmorgens geöffnet, damit sich die Bewohner von Dambach dort treffen können, um zu „majen“ oder Karten zu spielen. Die Immobile gehört nämlich der Kommune, sie hatte sich bisher aber die Unterhaltungskosten – etwa für Strom, Wasser und Versicherungen – mit der VG geteilt. Dieser Beitrag der VG belief sich auf circa 1000 Euro pro Jahr, „den wir nun als Ortsgemeinde künftig noch zusätzlich übernehmen werden“, sagt Bernd Märker.

Von unserem Redakteur Axel Munsteiner

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