„Bestandsgebäude – fit für die Zukunft!“ war die Informationsveranstaltung überschrieben, zu der die Ortsgemeinde Hoppstädten-Weiersbach zusammen mit dem Nationalparkamt Hunsrück-Hochwald in Kooperation mit dem Umwelt-Campus Birkenfeld ins Gemeindezentrum eingeladen hatte. Es kamen mehr als 20 Anwohner, die von Bauingenieur Bernd Junge und dem Biologen und Energietechniker Christoph Dohm kompetent über Sanierungsmöglichkeiten und Dämmvarianten unterrichtet wurden.
Der Fokus lag auf nachhaltigen Dämmstoffen und Innenmaßnahmen. Dabei gibt es nicht den idealen Dämmstoff für jede Anwendung. Aber auch wenn Öko-Dämmstoffe nicht perfekt sind, so verzeihen sie oftmals Fehler beim Einbau im Gegensatz zu modernen Baumaterialien. Neben der Isolierung gegen die Kälte sollte man auch immer schon an den Hitzeschutz denken: Da Naturfasern eine hohe Wärmekapazität besitzen, sorgen sie für ein angenehmes Raumklima sowohl im Sommer wie im Winter. Auch die Schallisolierung ist oftmals bei Naturstoffen besser.
Mit wenig Aufwand Heizenergie einsparen
Christoph Dohm betonte, dass man bei jeder Maßnahme und bei jedem Isoliermaterial langfristig denken sollte: „Was jetzt billig erscheint, hat vielleicht nur den Bruchteil der Lebensdauer einer teureren Isolierung. Und bei der neuerlichen Sanierung in einigen Jahren müssen ich oder meine Erben viel Geld in die Hand nehmen, um die fossilen oder mineralischen Dämmstoffe aufwendig zu entsorgen.“
Von Bernd Junge erhielten die Zuhörer viele praktische Tipps, wie man mit einfachen Mitteln und wenig Aufwand Heizenergie einsparen kann und dazu noch ein behagliches Raumklima erreicht. Es fängt an bei richtigem Stoßlüften, geht über absenkbare Türdichtungen und endet nicht bei neuen Fensterisolierungen – alles für kleines Geld erhältlich und ohne großen Aufwand selber montierbar. Auch mit dünnen, alubeschichteten Styroporplatten kann ein jeder seine Heizkörpernischen dämmen. Und wer seinen Dachboden nicht braucht, kann die Isolierung über der obersten Geschossdecke anbringen, anstatt am gesamten Giebel. Wertvolle Anleitungen gibt dabei ein Youtube-Kanal mit dem Namen „Energiesparkommissar“.
Es gibt zahlreiche Fördermöglichkeiten
Die beiden Referenten informierten auch über die Fördermöglichkeiten: die Einzelmaßnahmen erhalten bis zu 20 Prozent Zuschuss, bei einer Komplettsanierung gibt es neben einem Zuschuss zusätzlich von der Kreditanstalt für Wiederaufbau zinsgünstige Darlehen mit einem Satz von unter einem Prozent. Mittlerweile werden auch Eigenleistungen bezuschusst. Hierbei sollte man aber sehr genau die Bedingungen studieren.
Gefördert wurde diese überaus sinnvolle Veranstaltung mit vielen Informationen, bei der auch etliche Fragen gestellt und kompetent beantwortet wurden, vom IfaS, dem Institut für angewandtes Stoffstrommanagement am Umwelt-Campus, sowie vom „Zero Emisson Natur Protection Areas“-Projekt der Hochschule (Zenapa).