Unter der Schirmherrschaft von Ortsbürgermeister Uwe Nees und der Organisation der Kulturgemeinschaft haben alle Reichenbacher Vereine ihr erstes Frühlingsfest gefeiert. Und dieses Fest übertraf alle Erwartungen.
Anstelle des Dorfpicknicks oder Spielplatzfestes, die in Vergangenheit nicht mehr so vom Publikum angenommen wurden, lud die Vereinsgemeinschaft nun rund um das Dorfgemeinschaftshaus zu einem Frühlingsfest mit Markttreiben ein. Da es die erste Auflage des Festes war, waren die Vereine beim Einkauf ihrer Waren etwas zurückhaltend. Bei der Markteröffnung hatten noch nicht allzu viele Gäste den Weg zum Reichenbacher Gemeindehaus gefunden. Doch schon am frühen Nachmittag, als die Sonne den kalten Nordostwind etwas vergessen ließ, füllte sich der Platz schnell. Besonders, weil auch sehr viele auswärtige Gäste gekommen waren.
Essen und Getränke fast überall ausverkauft
Der Förderverein der Feuerwehr hatte neben gezapftem Bier auch aufwendig hergestellte Cocktails im Angebot. Der Gesangverein ergänzte dieses Angebot noch mit Nahewein, Laugenbrezeln, Käse und Trauben. Durch den nie erwarteten Publikumsandrang mussten die Feuerwehrkameraden Bier nachordern, das Kuchenbüfett meldete Ausverkauf, ebenso der Grillstand und Pommesstand. Lediglich die Jäger hatten mit ihrem großen Angebot an Wildbret dafür gesorgt, dass auch am Abend noch Essbares erhältlich war.
Die vielen Zeltgarnituren und Stehtische, die die Vereine in und rund um den Biergarten aufgestellt hatten, waren allesamt besetzt. Gerade der Biergarten, eingegrenzt durch Holzpaletten (der Untergrund war mit Hackschnitzel ausgelegt), verbreitete einen gewissen Charme. Doch der gegen 17 Uhr immer stärker einsetzende Regen sorgte dann für den ungewollten Ausklang der Veranstaltung. So bauten einige Freiwillige in Windeseile Sonnenschirme und Zelte auf, um den Gästen einen trockenen Verbleib zu garantieren.
Drechsler und Korbflechter präsentieren sich
Dadurch, dass die beiden Zufahrtsstraßen zum Gemeindehaus abgesperrt waren, hatten die Marktstände genügend Fläche, um sich auszubreiten. So waren an der Ecke „Lerchwies“ selbst gefertigte, massive Gartenmöbel aus Eiche und Douglasien zu bewundern. Direkt daneben hatte ein Drechsler seinen Stand aufgebaut, der sich bei der Herstellung seiner Arbeiten über die Schulter schauen ließ. Passend dazu war der Stand eines Korbflechters. Aber auch die weiteren Marktstände, an denen selbst hergestellte kreative Basteleien, hübsche Holzdekorationen, Gipsfiguren, verführerische Parfums, Schnaps, Whisky, Bowle, Liköre und Marmelade angeboten wurden, trugen zum Gelingen des Marktes bei. Sehr zufrieden waren die Betreiber am Stand der Stephan-Morsch-Stiftung, die mit einer außergewöhnlich hohen Anzahl an Typisierungen nach Hause fuhren.
Jagdverband zeigt heimische Tiere
Der Landesjagdverband hatte gleich neben dem Stand der Jäger eine große Anzahl ausgestopfter einheimischer Tiere aufgestellt, die von den Kindern bestaunt wurden. Gerade die Kinder kamen auf ihre Kosten. Sie konnten sich bis zum einsetzenden Regen nicht nur an der beliebten Hüpfburg austoben, mit der Clownsrutsche, dem großen Fußballdart und dem Ponyreiten hatten sie weitere Möglichkeiten, einen kurzweiligen Nachmittag zu erleben. Beim Bullriding, das im Saal aufgebaut war, testeten in erster Linie Jugendliche und Erwachsene ihren Gleichgewichtssinn auf dem Rücken eines sich im Kreis drehenden nachgebauten Bullen.
Countrysänger Dan McBaker sorgte mit seiner Livemusik für eine weitere Aufwertung der Veranstaltung. Vom ersten Ton an begleitete eine immer größer werdende Squaredance-Formation die unterhaltsame Livemusik mit abgestimmten Tanzeinlagen. Die Veranstalter bedauerten aber, dass der einsetzende Regen für ein verfrühtes Ende der stimmungsvollen Unterhaltung sorgte. Dem Regen trotzte Kristina Hahn, als sie mithilfe von Glücksfee Tiana Raub und Hannes Seiß die von ihr über viele Wochen zusammengetragenen 200 hochwertigen Gewinne der Tombola bekannt gab. Die Veranstalter waren sich am Abend bereits einig, dass das Frühlingsfest auch 2026 wieder stattfinden soll.