Denn in der Weihnachtszeit sollen die Kinder derjenigen nicht vergessen werden, die auf die Tafel angewiesen sind und für ihre Kinder keine großen Geschenke kaufen können. „Wir haben anhand unserer Listen eine Aufstellung gemacht und Mitte November Geschlecht, Vorname und Alter weitergegeben, damit die Spender dann Geschenke besorgen können“, erläutert Petra Edinger, Koordinatorin der Tafel in Baumholder.
Verlässlicher Kreis von Spendern
Für Angela Kaiser ist die Weihnachtsgeschenkaktion inzwischen eine lieb gewonnene Routine geworden. „Sobald ich die Namensliste habe, informiere ich in meinem Status, dass die Aktion wieder losgeht, und dann melden sich die Leute bei mir“, berichtet sie. Einige haben schon seit einigen Jahren immer dieselben Kinder, andere kommen hinzu oder geben Kaiser eine Geldspende, und sie besorgt dann etwas für ein Kind.
Mitte Dezember, in dieser Woche am Montag, fuhren dann Wolfgang Keller und seine Mitstreiter vom Fahrdienst nach Hellertshausen, um die Geschenke abzuholen und sicher nach Baumholder zu transportieren. „Wir sind froh, dass wir trotz der zunehmend schwierigen Beschaffung von Lebensmitteln, Weihnachten etwas Besonderes machen können“, sagt Pfarrer Burkhard Zill. Die Weihnachtspäckchenaktion sei außergewöhnlich und lebe von den vielen Spendern, die Angela Kaiser zusammenbringe. „Und es sind tolle Geschenke“, bekräftigt auch Bettina Lichtenberger aus dem Gemeindebüro der evangelischen Kirchengemeinde.
Gutscheine für fast 5000 Euro
Darüber hinaus habe man wieder Gutscheine der Kinder- und Jugendhilfeverein Hoppstädten-Weiersbach erhalten, die die Familie Heyda stifte, berichtet Zill. So habe man erneut 124 Schuhgutscheine in einem Wert von 40 Euro erhalten, die ebenfalls ausgegeben werden konnten.
Und der Bedarf wächst, betont Burkard Zill. waren es vor zwei Jahren noch 80 Kinder und Jugendliche bis zu 17 Jahre, die ein Paket erhielten, wuchs die Zahl im Vorjahr auf 93 Kinder und diesem Winter auf 124 an. Es sei sehr positiv, dass die Hilfsbereitschaft ungebrochen ist, ja sogar wächst. Andererseits ist die Zahl der Geschenke auf die der angemeldeten Kinder abgestimmt. Also auf jene, die regelmäßig auf die Tafel angewiesen sind. Denn die Tafel wachse auch in Baumholder weiterhin.
So ist der Pfarrer froh für jede Spende, die im Alltag die Versorgung der bedürftigen Menschen erleichtert. Gerade in diesem Jahr sei es deutlich schwieriger, ausreichend Lebensmittel für die wöchentlichen Ausgaben zu besorgen. „Die großen Lebensmittelmärkte kalkulieren knapper. Der Bedarf bei allen Tafeln jedoch wächst“, sagt auch Edinger. So habe man schon mehrfach mit Geldspenden haltbare Lebensmittel oder Gemüse und Obst zugekauft. Beispielsweise habe man von Lotto Rheinland-Pfalz 550 Euro erhalten, für die man einkaufe, um auch in der Weihnachtswoche und zwischen den Jahren an die 350 Kunden der Tafel Lebensmittel ausgeben zu können.