Deshalb wurde vor wenigen Tagen auf dem Hartplatz eine Friedensaktion auf die Beine gestellt, bei der mittels Drohnenaufnahmen ein kurzer, aber beeindruckender Videoclip entstanden ist. Er ist nicht nur in den sozialen Netzwerken, etwa auf der Facebook-Seite der Schule zu sehen, sondern er wird am Freitag ab 18.45 Uhr auch in der SWR-„Landesschau“ im Fernsehen zu bewundern sein.
Schülervertretung ergreift Initiative
„Wir freuen uns natürlich sehr über das irre Feedback und sind selbst überrascht, welche Kreise diese Aktion zieht. Sie hat sich wie ein Lauffeuer verbreitet. Das ist eine Anerkennung für uns alle“, sagt Rektorin Sigrid Schöpfer im NZ-Gespräch. Sie stellt dabei vor allem die Initiative der Schülervertretung (SV) heraus. Mit Unterstützung von Jessica Prokaev haben sich die Schüler, das Kollegium und die Mitarbeiter der Bildungsstätte am vergangenen Freitag auf dem Sportplatz unterhalb des Schulgebäudes versammelt, um ein gemeinsames Zeichen für Frieden, das Selbstbestimmungsrecht der Völker und Demokratie zu setzen.
„Insgesamt haben rund 700 Personen mitgemacht“, sagt Schulsozialarbeiterin Doris Müller. Sie hat den Videoclip, bei dem eine Drohne aus 60 Meter Höhe filmte, gedreht und mit dem Megafon auch die Anweisungen gegeben, damit alle wussten, wie sie sich auf dem Sportplatz bewegen mussten. Dort war hauchdünn das Wort „Frieden“ und das dazugehörige Symbol aufgezeichnet.
Die Teilnehmer der Aktion liefen dann nach dem Lossignal darauf zu und nahmen – wegen der Darstellung der sieben Buchstaben und des Freidenszeichens in mehrere Gruppen aufgeteilt – Kurs auf die ihnen zugewiesenen Positionen, die sie schließlich besetzten. Damit das Wort und das Symbol für Frieden bei der Aufnahme von oben besser sichtbar sein würde, hielt jeder Teilnehmer, der auf der rot-braunen Sportplatzfläche stand, ein weißes DIN-A4-Blatt über seinen Kopf. „Dass dann auch noch die Sonne schien und durch den Schatten auch die Bäume und ein Flutlichtmast auf dem Video zu sehen war, war natürlich als zusätzlicher Kontrast ein schöner Nebeneffekt“, berichtet „Regisseurin“ Müller von den Dreharbeiten.
Die RS plus/FOS Birkenfeld wurde bereits im Jahr 2015 offiziell als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ausgezeichnet. Auch vor diesem Hintergrund ist die Aktion zu sehen, „Was die Menschheit voranbringt, ist der Zusammenhalt, deshalb haben wir für Frieden demonstriert“, betont die stellvertretende Schülersprecherin Luna Schwarz. Antonia Köbrich und Laura Beermann, die ebenfalls in der SV engagiert sind und auch zu den treibenden Kräften der Aktion gehört haben, ergänzen: „Uns ist es wichtig zu zeigen, dass alle Menschen gleich sind und für uns alle nichts wichtiger ist.“
SV-Team ist auch sonst sehr rührig
Alle Verantwortlichen der Bildungsstätte in der Kreisstadt seien sehr stolz und tief berührt von der Aktion der Schüler, erklärt die Rektorin. Lehrerin Kathrin Bottelberg, die Ansprechpartnerin für die Schülervertretung ist, betont: „Das SV- Team ist seit Jahren ein wichtiger Motor in der Entwicklung unserer Schule.“
Wichtig ist für Sigrid Schöpfer in diesem Zusammenhang im NZ-Gespräch der Hinweis, dass die wegen des Ukraine-Kriegs nun aktuell gesetzte symbolische Zeichensetzung für Demokratie und Frieden „keine Eintagsfliege ist“. In den vergangenen Jahren haben die SV an der Schule bereits zahlreiche Vorhaben und Aktionen in diesem Sinn umgesetzt. So wurde im Kontext des Fernunterrichts eine neue Medienordnung erstellt, Stufenversammlungen und die Schulvollversammlung eingeführt. „Wir waren zudem schon mehrfach mit Projekten auf dem rheinland-pfälzischen Landesdemokratietag vertreten“, betont Schöpfer.
Aktuell steht auf der Agenda des Demokratieteams ein Konzept zur Einführung eines Schulparlaments. Die Rektorin erläutert zudem, dass die Schüler als Mitglieder des erweiterten Schulausschusses in allen Gesprächen im Kontext der Schulträger- beziehungsweise Kostenträgerschaft mit an Bord sind.
Großes Lob von der Rektorin
Bekanntlich gibt es darüber schon seit Monaten eine vor allem politisch geführte Diskussion, da die VG Birkenfeld diese Aufgabe komplett an den Kreis abgeben möchte. „ Ich bin stolz, dass wir so selbstbewusste und engagierte Schüler haben“, betont Sigrid Schöpfer abschließend. red/ax