„Ich bin sehr stolz und freue mich, dass meine Abschlussarbeit der Fachweiterbildung zur Expertin für Aromapflege ausgezeichnet wurde“, sagt die 38-Jährige, die viele auch aus ihrer Zeit als Deutsche Edelsteinkönigin und mit Blick auf Pflege als Frau deutlicher, kritischer Worte kennen. Die Preisverleihung erfolgte im feierlichen Rahmen in der Rheingoldhalle Mainz.
330 Stunden Weiterbildung
Sie blickt zurück: „Vor fünf Jahren entstand mein Wunsch, mich beruflich weiterzuentwickeln.“ Totten ist seit 2018 freigestellte koordinierende Praxisanleiterin im Diakonie-Krankenhaus Kirn. Zusätzlich zu ihrer Weiterbildung als Praxisanleiterin hatte sie beschlossen, die Fachweiterbildung zur Expertin für Aromapflege in der ViVere (Schule für Aromatherapie und Aromapflege) in Leisel zu absolvieren.
Die Weiterbildung umfasst 330 Stunden. Sie schließt mit einer schriftlichen und einer mündlichen Prüfung ab. Zudem wird im Rahmen der Abschlussprüfung eine mindestens 20-seitige Facharbeit zu einem vorher durchgeführten, frei wählbaren Projekt erstellt. Am Ende ihrer Aromapflege-Weiterbildung 2020 stand ihre Abschlussarbeit „Ätherische Öle in der Pflegeausbildung – Die Bedeutung der Aromapflege als individuelle und positive Unterstützung für Auszubildende und Praxisanleitung“.
Buchinhalt und -layout in Eigenregie
Auf Basis all ihrer neu gewonnenen Erkenntnisse hat Carolin Totten letztlich ihr Buch geplant, das aus der Arbeit hervorgeht. Die Gestaltung des Layouts hat sie selbst übernommen: „Dafür habe ich mich eigens in ein Grafikdesignprogramm eingearbeitet, all meinen Input, den ich während meines Projektes gesammelt habe, einfließen und daraus letztendlich das Buch werden lassen. Meine Ziele sind es, mit dem Arbeitsbuch für die Bedeutung der komplementären Pflegemethode zu sensibilisieren und die Grundsätze der Aromapflege – die ganzheitliche Betrachtungsweise des Menschen – wieder stärker ins Bewusstsein zu bringen“, sagt sie.
Nach monatelanger Arbeit lag ihr Buch im April 2020 endlich druckfertig vor ihr: „Mir wurde schlagartig bewusst, wie bedauerlich ich es fände, wenn es nur für meine Abschlussarbeit entstanden wäre und sein Weg in meinem Büroregal endet. Ich dachte: ,Es muss doch möglich sein, die Pflegenden da draußen für die Aromapflege zu sensibilisieren. Ich möchte mein Fachwissen weitergeben'.“ Sie nahm schließlich all ihren Mut zusammen und ließ „einfach mal so“ 150 Exemplare bei Maurer Druck drucken. In sozialen Netzwerken präsentierte sie das Buch. Es dauerte nicht lange, und Totten erreichten Bestellungen und positive Rückmeldungen aus Deutschland, Österreich, Italien, Schweiz und Luxemburg.
Die Rückmeldung ist durchweg positiv
Mittlerweile ist eine zweite Auflage entstanden. Das Kapitel Praxisanleitung hat sie erweitert. Die Hälfte der Bücher ist verkauft. Die Käufer sind Pflegepädagogen, Bildungsreferenten, Praxisanleitende, Auszubildende, aber auch zunehmend Pflegefachkräfte, die sich für die Aromapflege interessieren und Näheres wissen möchten.
Totten führt aus: „Viele schreiben mich an und geben mir positives Feedback. Besonders in der aktuellen Zeit nimmt die Bedeutung der Aromapflege einen immer größer werdenden Raum ein. Mich erreichen Anfragen, ob ich als Dozentin für Aromapflege buchbar sei. Mittlerweile habe ich auf der Grundlage meines Arbeitsbuches ein Seminarkonzept entwickelt und bin nebenberuflich in mehreren Einrichtungen und Pflegeschulen tatsächlich als Honorardozentin tätig. Die Rückmeldung der Teilnehmenden ist ausschließlich positiv. Ich erlebe eine große Offenheit und Dankbarkeit der Pflegenden, denen ich die Aromapflege näherbringen darf.“
Die Maßnahmen bedeuten keinen großen Zeitaufwand und lassen sich auch in einem stressigen Pflegealltag gut in Abläufe integrieren.