Wirtschaftsplan für den AWB
Abfallgebühren im Kreis Birkenfeld bleiben 2025 stabil
In vollem Gange sind die Rohbauarbeiten am Verwaltungsgebäude des AWZ Reibertsbach.
AWB/Michael Weinß

Der Werkausschuss im Landkreis Birkenfeld hat sich in seiner jüngsten Sitzung mit dem Wirtschaftsplan für 2025 befasst. Trotz steigender Kosten sollen die Gebühren unverändert bleiben. 

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Einen Gewinn von rund 75.000 Euro prognostiziert der Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) des Landkreises Birkenfeld in seinem Wirtschaftsplan 2025. Einstimmig empfahl der Werkausschuss in seiner jüngsten Sitzung dem Kreistag, das Budget wie vorgelegt zu billigen.

Im Vergleich zum laufenden Jahr, in dem die Werkleitung einen Überschuss von fast 400.000 Euro erwartet, sind deutlich höhere Sach- und Personalkosten zu stemmen und nur zum Teil durch höhere Einnahmen zu kompensieren. Infolge der allgemeinen Preissteigerungen dürften sich die Aufwendungen für das Einsammeln, Entsorgen und Verwerten des Restmülls bei 6 Millionen Euro einpendeln. Voraussichtlich 7,3 Millionen Euro fließen an Personen- und Behältergebühren in die Kasse des AWB. „Unsere Gebühren sind seit 2015 stabil“, betonte Landrat Miroslaw Kowalski. „Zinsen und Energiekosten sind schwer abschätzbar“, nannte Werkleiter Holger Schäfer die Unsicherheitsfaktoren; veranschlagt wurden Zinserträge von 500.000 Euro.

Personalkosten steigen an

Von 1,3 auf 1,42 Millionen Euro wachsen die Personalausgaben. Dabei wirken sich neben den Tarifabschlüssen auch die neue ganze Stelle für Umweltbildung und die zusätzlich benötigte halbe Stelle im Verwaltungsbereich aus, erläuterte Schäfer weiter. Außerdem will der AWB ab 1. August kommenden Jahres wieder einen Ausbildungsplatz für einen Umwelttechnologen für Abfall- und Kreislaufwirtschaft ausschreiben.

„Wir tragen den Wirtschaftsplan mit, der die Kontinuität der letzten Jahre fortsetzt und sehr konservativ kalkuliert ist“, bekundete Ausschussmitglied Armin Korpus (CDU): „Andere Landkreise sind nicht so gut aufgestellt, was die Nachsorge der Deponie betrifft.“ Ende 2023 bezifferte sich die dafür erwirtschaftete Rückstellung auf 29,3 Millionen Euro bei einem Erfüllungsbetrag von 39 Millionen im Jahr 2048.

Satzung muss überarbeitet werden

„Die Satzung von 2004 entspricht nicht mehr den Anforderungen an ein modernes Satzungsrecht und ist in Teilen auch überholt“, begründete Schäfer die ans Muster des Landkreistags angelehnte Neufassung der Abfallsatzung, die im Übrigen die speziellen Organisationsstrukturen im Kreis Birkenfeld berücksichtigt. Hinzu kamen einige redaktionelle Änderungen. So konkretisierte der AWB die „haushaltsüblichen Mengen“ für die Anlieferung von Problem- und Sonderabfällen auf 50 Liter beziehungsweise 50 Kilogramm und nannte Beispiele für Gegenstände, die bei der Sperrmüllabfuhr eine Gefahr für das Verladepersonal darstellen: Spiegel, Flachglas, Fliesenspiegel.

Von Korpus‘ Anregung, für den Restmüll noch kleinere Einsätze als die gängigen 60-Liter-Gefäße anzubieten, riet der stellvertretende Werkleiter Michael Heydt ab: „Je höher der Schwerpunkt der Tonne, desto eher kann sie umfallen.“ Auf die Möglichkeit, Müllgemeinschaften zu bilden, wies AWB-Chef Schäfer hin.

Bauarbeiten in der Reibertsbach schreiten voran

Unterdessen nimmt das neue Verwaltungsgebäude des Abfallwirtschaftszentrums Reibertsbach Formen an. Trotz widriger Witterung wurde in den letzten Tagen das Erdgeschoss herausgemauert. In der nächsten Woche soll die Fertigdecke für den ersten Stock geliefert werden. „Wenn die Witterung hält, können wir den Zeitplan halten“, lässt Werkleiter Schäfer verlauten. Noch vor Weihnachten soll der Rohbau mit Dacheindeckung fertig werden. Für die Restfinanzierung stehen im nächsten Jahr vorbehaltlich der Zustimmung des Kreistags 1,1 Millionen Euro zur Verfügung.

Ferner segnete der Werkausschuss die mit den Betreibern der Dualen Systeme ausgehandelte Abstimmungsvereinbarung nach dem Verpackungsgesetz für die Jahre 2025 und 2026 ab: Die dualen Systeme haben sich an den Kosten der Altpapiersammlung gemäß dem Masseanteil von Papier, Pappe und Kartonage mit dem Grünen Punkt mit etwa einem Drittel zu beteiligen.

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