Anzahl von neun auf acht reduziert - Neuregelung ab 1. August wirksam
Ab Sommer 2024: Birkenfelder VG-Feuerwehr verändert ihre Ausrückebereiche
Änderung im Feuerwehrwesen: So soll die neue Karte der Ausrückebereiche in der VG Birkenfeld aussehen.
RZ-Grafik/Lars Benzel/VG-Feuerwe

VG Birkenfeld. „Wir müssen schauen, wie wir uns in Zukunft aufstellen.“ Diese Begründung schickte Lars Benzel, der Wehrleiter der Verbandsgemeinde (VG) Birkenfeld, einer Präsentation in der jüngsten Sitzung des VG-Feuerwehrausschusses voraus. Die Zahl der Ausrückebereiche (ARB) soll demnach von neun auf vorerst acht reduziert werden. Einige örtliche Brandschutztruppen werden künftig im Vergleich zum Istzustand mit neuen Kameraden aus anderen Dörfern üben und in den Einsatz fahren.

Die angedachte Neuordnung sei den Rahmenbedingungen geschuldet, hatte auch VG-Bürgermeister Bernhard Alscher gleich eingangs des Treffens betont. Denn in den vergangenen Jahren mussten – wie in der NZ mehrfach berichtet wurde – mehrere Feuerwehren wegen Personalmangel geschlossen werden.

Um schnelle und effektive Hilfe leisten zu können, und vor allem tagsüber – wenn viele Ehrenamtler zur Arbeit gehen – auch die notwendige Alarmstärke sicherzustellen, müsse man Veränderungen vornehmen, betonte Benzel. Die derzeitige Feuerwehrlandkarte in der VG besteht seit 2006. Die Neuerungen sollen zum Stichtag 1. August wirksam werden, beantwortete der Wehrleiter eine Nachfrage von Ausschussmitglied Joachim Jung (LUB).

Die nun angedachte Lösung sieht zum Beispiel vor, dass der ARB 9 aufgelöst wird. Die ihm noch angehörende Brandschutztruppe aus Leisel wird demnach in den ARB 3 wechseln und wie früher unter anderem mit den Kameraden aus den Nachbardörfern Schwollen und Wilzenberg-Hußweiler zusammenarbeiten.

Die Feuerwehr Siesbach soll nach dem Aus des ARB 9 den ARB 2 verstärken. Dieser wird einen Verbund mit den Truppen aus Oberbrombach, Niederbrombach und Sonnenberg-Winnenberg bilden. Beim bisherigen ARB 2 sind in den vergangenen Jahren die Einheiten aus Kronweiler und Rötsweiler-Nockenthal weggefallen.

Hattgensteiner Truppe wechselt

Besonders hart hatten die Auflösungen auch den bisherigen ARB 4 getroffen. Dort existieren inzwischen die Einheiten aus Gollenberg, Niederhambach und Ellenberg nicht mehr. Die Feuerwehr Hattgenstein, die bisher zum ARB 3 gehörte, soll daher künftig dem ARB 4 zugeschlagen werden. Das bedeutet eine engere Zusammenarbeit mit den Truppen aus Oberhambach und Rinzenberg. Das hat aus Sicht der Wehrleitung unter anderem den Vorteil, dass nun künftig alle Einheiten aus den drei Orten entlang der B269 gemeinsam ausrücken, wenn dort beispielsweise nach Verkehrsunfällen technische Hilfseinsätze gefragt sind.

Noch keine Veränderungen gibt es an der Gestalt der ARB 6 und 7. Die von Benzel vorgestellte Karte sieht hier aber eine rote Linie vor. Gerade in diesem Bereich im Westen der VG müsse es Gespräche geben, damit dort die Tagesalarmstärke und die laut Gesetzesverordnung vorgeschriebene Einsatzgrundzeit von acht Minuten bis zum Eintreffen der ersten Helfer sichergestellt werden kann. Zum ARB 7 gehört unter anderem das etwas abseits gelegene Nationalparkdorf Börfink, das einen Verbund mit den Einheiten aus Buhlenberg und Abentheuer bildet.

Gemeinsame Übungen nötig

Im ARB 6 sind ebenfalls Orte im Umfeld des Traunbachs zusammengefasst – nämlich Brücken, Achtelsbach und Meckenbach sowie Ellweiler. Für den ARB 6 ist in naher Zukunft der Bau eines neuen, zentralen Gerätehauses am Standort Brücken geplant, wofür eine Machbarkeitsstudie eine erste Kostenschätzung von rund 5 Millionen Euro ergeben hat (die NZ berichtete).

Sie soll am Freitag auch in der Sitzung des Brückener Ortsgemeinderats vorgestellt werden. Laut Benzel hält es die Wehrleitung für sinnvoll und notwendig, dass die ARB 6 und 7 trotz ihrer weiter bestehenden Eigenständigkeit häufiger gemeinsame Übungen vornehmen.

Insgesamt, so der Wehrleiter im Ausschuss, müsse man die Neuordnung der Ausrückebereiche vor dem Hintergrund sehen, dass es auch in Bezug auf die Struktur der VG-Feuerwehr „eine dynamische Einsatzlage“ gebe. Die Wehrführer seien schon länger über die angedachten Veränderungen informiert und würden ihnen mit Verständnis begegnen. „Die Notwendigkeit, dass wir etwas ändern müssen, wir allgemein anerkannt“, betonte Benzel abschließend (weiterer Bericht folgt).

Von Axel Munsteiner

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