Obwohl in dieser Saison wieder das übliche System mit teureren Tagestarifen – so kostete die Einzelkarte für Erwachsene 3,50 Euro und für Jugendliche 2 Euro – sowie Zehner- Saison- oder Familienkarten galt und damit das 2017er-Experiment mit dem pauschalen 1-Euro-Eintrittspreis schnell beendet wurde, kletterten die Gästezahlen 2018, begünstigt durch viele warme Sommertage, im Vergleich zum Vorjahr steil nach oben. Denn 2017 hatten lediglich 35.075 Besucher die Eingangspforten passiert, im Jahr 2016 waren es sogar nur 33.874.
Mehr noch: In dieser Dekade, also seit 2010, ist 2018 das Spitzenjahr beim Gästezuspruch. Vom Rekordwert im Jahrhundertsommer 2003 mit circa 73.000 Besuchern blieb man im Birkenfelder Freibad in dieser Saison aber trotzdem weit entfernt.
Bester Monat in der Bilanz war der Juli, der sich diesmal komplett mit der Sommerferienzeit überschnitt und in dem nach Auskunft des stellvertretenden Werkleiters Thorsten Gnad rund 20.500 Besucher Abkühlung in den Becken suchten. Es folgten August (12.800 Gäste), Juni (8600), Mai (3500) und schließlich September (1800).
Der besucherstärkste Tag wurde kurioserweise nicht an einem Wochenende in den Ferien, sondern am Dienstag, 7. August, mit 1446 Gästen registriert. Erklärung dafür: An besagtem Tag hatte es an mehreren Birkenfelder Schulen frühzeitig hitzefrei gegeben. Ziemlich leer blieb es in den Becken am 27. August. 34 Besucher bedeuteten den schwächsten Tageszuspruch in der Saison.
Das Besucherplus hat natürlich auch finanzielle Auswirkungen. In ihrem Wirtschaftsplan hatten die VG-Werke mit einem Gesamtbetrag in Höhe von 73.000 Euro an Eintrittsgeldern kalkuliert. De facto sind in dieser Saison aber laut Gnad circa 90.000 Euro in die Kasse gelangt. Gemessen am – wie in praktisch allen öffentlichen Bädern – hochdefizitären Betrieb der Einrichtung sind die 17.000 Euro an Zusatzeinnahmen indes nur bildlich gesprochen ein Tropfen Wasser auf dem heißen Stein.
Die Werke rechneten in ihrem Anfang des Jahres vorgelegten Wirtschaftsplan 2018, dass im Freibad ein Defizit in Höhe von circa 310.000 Euro eingefahren wird. „Man kann jetzt aber nicht einfach sagen, dass sich das Minus wegen des guten Besuchs auch um 17.000 Euro verringern wird“, betont Gnad. Die genaue Abrechnung liegt zwar noch nicht vor, aber es liege auf der Hand, dass durch den stärkeren Gästezuspruch auch mehr Betriebsstoffe eingesetzt werden mussten – so war es laut Gnad häufiger nötig, die Filter nachzufüllen und es wurde auch mehr Chlorgas verbraucht. Gleiches gilt für Wasser – unter anderem auch in den Duschen – oder für Strom.
Dennoch betont Thorsten Gnad: „Natürlich würden wir uns freuen, wenn wir 2019 wieder so schönes Wetter hätten und wir in der nächsten Saison erneut so viel Betrieb im Freibad hätten.“ Größere Investitionen haben die Werke in der Freizeiteinrichtung nächstes Jahr aber nicht vorgesehen. Auch über die dann gültigen Preise lasse sich zu diesem Zeitpunkt noch keine Aussage treffen. „Das werden wir zunächst im VG-Werksausschuss besprechen“, sagt Gnad. Die Entscheidung über die Tarife 2019 werde der VG-Rat dann final voraussichtlich erst im zeitigen Frühjahr treffen.