Frauenberg – Trotz regnerischen Wetters waren etwa 200 Menschen dem Aufruf der Daalbach Biker gefolgt und nahmen an dem zum siebten Mal den von der Evangelischen Kirche Reichenbach und dem Motorradklub gemeinsam ausgerichteten Gottesdienst auf dem Sportplatzgelände in Frauenberg teil. Als Dank fürs Kommen erhielt jeder Besucher einen kleinen Pin mit dem Zeichen der Daalbach Biker.
Rekord nicht geknackt
„Oberbiker“ Benno Nürnberg machte das Wetter dafür verantwortlich, dass die Rekordbeteiligung von 400 Bikern aus dem vergangenen Jahr nicht geknackt werden konnte. So verzichteten an diesem Vormittag viele Motorradfans auf ihr Zweirad und waren einfach mit dem Pkw angereist. In seinem Grußwort gestand Landrat Dr. Matthias Schneider, noch nie auf einem Motorrad gesessen zu haben. Die reizvolle Landschaft der Region brachte ihn auf die Idee, eine Motorradwanderstraße im Kreis Birkenfeld entstehen zu lassen.
Pfarrer Lothar Hübner, selbst bekennender Biker, bat alle Motorradfahrer, kurz ihre Maschine aufheulen zu lassen, um dann in einer Minute Stille all denen zu gedenken, die im vergangenen Jahr verunglückten. Hübner führte das Beispiel eines alten Käfers an. Dieser werde mit weniger Touren immer langsamer am Berg. Schließlich gebe es nur noch das Zurückschalten, um neue Kraft zu gewinnen. Dieser Rat solle nicht nur beim Auto- oder Motorradfahren beherzigt werden, sondern ein ganzes Leben lang Bestand haben.
Pfarrer Thomas Lehr fand, dass sich die Kirchengemeinde mal ein Beispiel am Besuch des Gottesdienstes unter freiem Himmel nehmen solle, der trotz des bescheidenen Wetters sehr gut besucht war. In seiner Predigt ging er auf das Motto der Veranstaltung „Zurückschalten und Innehalten“ ein und nahm den Turmbau zu Babel als Beweis dafür, wie Gott zum Innehalten zwingt.
Festlicher Rahmen
Musikalisch wurde der Gottesdienst im Freien vom Gospelchor Oberkirchen unter der Leitung von Manfred Schmidt aufgewertet. Insbesondere die Soloauftritte einzelner Sänger – zum Beispiel beim „Hallelujah“ besonders ausdrucksstark zu erkennen – verliehen dem Gottesdienst einen ausgesprochen festlichen und würdigen Rahmen.
Durch Sponsoren und Spenden konnte Benno Nürnberg an Daniel Schon einen Scheck über 350 Euro für die ÖNAK (Ökumenische Notfallseelsorge Allgemeine Krisenintervention) überreichen. Im Anschluss an den Gottesdienst beteiligten sich viele an einer etwa 60 Kilometer langen Ausfahrt, die über das Hambachtal zurück nach Frauenberg führte.