Früheres C&A-Gebäude Oberstein
1400 Quadratmeter große Zahnarztpraxis entsteht
Manuel Westermann und Luisa Petry freuen sich auf die Erweiterung ihres Praxisangebots in Idar-Oberstein.
Mandy Harth Fotografie

Pläne wurden gemacht und wieder verworfen. Was wird aus dem ehemaligen C&A-Gebäude in Oberstein? Nun soll dort eine große Zahnarztpraxis mit erweitertem Angebot entstehen. 

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Aus den Plänen, im ehemaligen C&A-Gebäude in Oberstein ein Ärztehaus zu errichten, wurde nichts. Dann folgten im Frühjahr Überlegungen, dort eine weitere Kita unterzubringen. Ein Investor hatte bereits 2024 Interesse bekundet und gleich auch einen möglichen Betreiber präsentiert. Auch die Kita gGmbH Trier hat gegenüber der Stadt Interesse am Betrieb einer Kita im Nahe-Center signalisiert. Nach Informationen unserer Zeitung hat der Stadtrat sich für die Kita gGmbH Trier entschieden.

Fest steht zudem: Im Erdgeschoss des Gebäudes wird eine große Zahnarztpraxis entstehen, die Manuel Westermann führen wird. Seit 2018 betreibt er gemeinsam mit seiner Partnerin Luisa Petry und einem stetig wachsenden Team eine Praxis in Kirn. 2022 kam eine weitere in Monzingen hinzu. Nun gibt es mit Idar-Oberstein vermutlich zur Jahresmitte 2026 einen neuen Standort.

„Als Kind der Region war mir die medizinische Versorgung der Menschen auf dem Land schon immer ein besonderes Anliegen.“
Manuel Westermann

Zur Immobilie des ehemaligen C&A kam der 39-Jährige über Investor Dag Stein: „Ich hatte ursprünglich geplant, die Praxis in Kirn in neuen Räumlichkeiten zu erweitern. In unserem ersten Gespräch zeigte er mir jedoch diese großartige Möglichkeit in Idar-Oberstein, die wir – zusätzlich zum geplanten Neubau in Kirn – nun in Angriff nehmen wollen.“

Im ehemaligen C&A-Gebäude in Oberstein sollte ein Medizinisches Versorgungszentrum untergebracht werden. Daraus wurde nichts. Nun zeichnen sich neue Projekte und Pläne ab. .
Hosser

Die geplante Kita im gleichen Gebäude füge sich wunderbar in das bestehende Konzept der umfassenden Versorgung von Jung bis Alt ein. Die großzügige Fläche des ehemaligen C&A-Gebäudes von rund 1400 Quadratmeter liefere die Möglichkeit, für ihn und spezialisierte Kollegen eine eigene Abteilung zur Behandlung von Kindern aufzubauen. „Zudem können wir in eigens für chirurgische Eingriffe konzipierten Räumen komplexe Restaurationen mit Implantaten und Knochenaufbauten auf höchstem technischem und hygienischem Niveau durchführen. Das ist – neben exakten Wurzelbehandlungen unter dem Mikroskop – meine große Leidenschaft, die mich regelmäßig zu Fort- und Weiterbildungen führt.“ Als Mitglied diverser Fachgesellschaften bleibe er so stets auf dem neuesten Stand der Wissenschaft.

Mitarbeiter aus allen Bereichen werden gesucht

Dank der Nutzung des Erdgeschosses sei die Praxis barrierefrei, sodass man auch Menschen mit Bewegungseinschränkungen versorgen könne: „Sollte es einem Patienten dennoch nicht möglich sein, persönlich zu kommen, führen wir – durch unsere speziell für die Bedürfnisse älterer Menschen fortgebildete Zahnärztin – auch Hausbesuche durch, zum Beispiel zu Hause oder auch in Pflegeeinrichtungen wie Altenheimen.“

Da die Zahl der Praxisinhaber, die ihre Praxen – insbesondere auf dem Land – zum Teil sogar nachfolgerlos aufgeben, stetig wachse, sehe er in der Region einen akuten Versorgungsbedarf: „Daher suchen wir natürlich auch weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus allen Bereichen – sei es zahnärztliches Personal, Assistenz, Zahntechnik oder Verwaltung. Auch Praxisabgeber, die den administrativen Teil mit den zum Teil hohen Investitionskosten in digitale Infrastruktur nicht mehr tragen möchten und sich ganz auf die zahnärztliche Tätigkeit konzentrieren wollen, sind bei uns herzlich willkommen. So verfahren wir zum Beispiel auch in unserer Praxis in Monzingen, wo uns der ehemalige Inhaber zahnmedizinisch unterstützt, jedoch nicht mehr Vollzeit arbeiten muss, um die laufenden Kosten zu decken.“

Lachgas und Narkose: Angstpatienten sind gut aufgehoben

Auch Angstpatienten seien gut aufgehoben: „Die geplanten Räumlichkeiten sind großzügig geschnitten, und die Atmosphäre ist freundlich und fast schon wohnlich gestaltet. Sollte die einfühlsame Art unserer Mitarbeitenden einmal nicht ausreichen, bieten wir zusätzlich Behandlungen unter Lachgas und in Narkose an.“

Westermann hat die Grundschule und das Gymnasium in Bad Sobernheim besucht. „Da mein Vater als Chemieingenieur in Kirn tätig war, hatte ich schon immer einen regionalen Bezug zu Kirn und Idar-Oberstein – ein Bezug, der durch meine aus dem Raum Idar-Oberstein stammende Partnerin und Mutter meiner Söhne noch vertieft wurde.“

Nach dem Studium der Zahnmedizin an der Universität Mainz zog es ihn zurück ins Naheland: „Als Kind der Region war mir die moderne Versorgung der Menschen auf dem Land schon immer ein besonderes Anliegen.“

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