Zwei große Feste geplant - 2025 soll es einen Kalender geben
Zwei große Geburtstagsfeiern: Sterner Bürgerverein vor 100 Jahren gegründet
sommer1979
Rund 600 Besucher strömten 1979 zum Sommerfest des Sterner Bürgervereins mit Musik von der Kapelle Fischer und Ponyreiten für Kinder.
Sterner Bürgerverein/Boris Adams (Archiv). Archiv Sterner Bürgerverein/Bori

Die Gemeinschaft im eigenen Sprengel zu fördern und das Leben vor Ort aufzuwerten, haben sich viele Bürgervereine auf die Fahne geschrieben. Der Sterner Bürgerverein in Linz, der seinen Namen vom Sterner Berg und Sterner Bach hat, verfolgt die gleichen Ziele. In diesem Jahr blicken die 81 Mitglieder, die nicht nur in der Oberstadt von Linz wohnen, auf das 100-jährige Bestehen ihres Vereins zurück.

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Das Jubiläum wollen sie mit einem Sommerfest am Samstag, 29. Juni, mit einer internen Veranstaltung am Sonntag, 11. August, und mit einem Festkommers am Samstag, 28. September, feiern. Im Zuge der Vorbereitung ihrer Festveranstaltungen haben die Mitglieder alte Protokollbücher und Fotoalben durchstöbert. Ob in Text oder Bild – die von älteren Bürgervereingenerationen überlassenen Bücher zeichnen das gesellige Vereinsleben nach.

Zehn Männer hoben Verein aus der Taufe

Im Gasthaus Willi Kretz, das später in Zum alten Stern umbenannt wurde, kamen am 9. August 1924 zehn Gründungsmitglieder zusammen. Hermann Eberweiser, Josef Eberweiser, Andreas Schöneberg, Johann Schäfer und Willi Kretz verschrieben sich wie Theo Hömig, dessen Namensvetter Theo Hömig sen, Rubbi Mayershofer, Jakob Simon und Franz Simon der Förderung des Allgemeinwohls in ihrer Nachbarschaft. Der Gründungsvorstand setzte sich aus dem Vorsitzenden Eberweiser, Schriftführer Franz Simon und Kassenführer Hömig zusammen. In der ersten Satzung wurde festgelegt, dass ausschließlich männliche Einwohner „von der Asbacherstraße bis an Haus Hecken, Dickert, Schmitzhof und Rennenberg“ Mitglied werden konnten.

Vielfach engagiert

„Das Gründungsprotokoll liegt noch vor, außerdem alte Kassenbücher und mehrere Fotoalben“, zeigt der heutige Vorsitzende Boris Adams den Nachlass, der Einblicke in das langjährige Vereinsleben gibt. So lässt sich nachvollziehen, dass der Sterner Bürgerverein von Beginn an etwa Geschenke zu Hochzeiten und Geburtstagen machte, Botengänge erledigte, Sommerfeste und Martinsfeuer veranstaltete, zum Martinsessen einlud und sich bei der Linzer Kirmes einbrachte. Die Einträge im Kassenbuch wurden in den Kriegsjahren immer übersichtlicher. Zwischen 1944 und 1954 folgten keine Einträge mehr. Ab 1954 fand die Nachbarschaft wieder zusammen. Im Juli 1954 feierte der Bürgerverein sein Sommerfest im Saal Peter Wagner in der Neustraße.

Sommerfeste waren und sind legendär

Nach dem Krieg wuchs die Mitgliederzahl des Vereins an. Wie Fotos belegen, wurde sich auch an den Linzer Karnevalsumzügen beteiligt. Ein besonderes Ereignis war die Feier zum 50. Jubiläum 1974 im Europäischen Hof. Zu der Zeit zählte der Verein 398 Mitglieder. „Legendär waren die Sommerfeste am eigenen Vereinsheim im Rennenberger Tal. Von der Basalt am Ortsausgang fuhr ein ‚Bimmelbähnchen‘ durch das Tal zum Vereinsheim, damit die Gäste nicht zu Fuß gehen mussten“, erinnert sich Yvonne Adams-van Beek, dass jeweils mehrere Hundert Menschen zu den beliebten Sommerfesten strömten.

Seit 1979 auch Frauen willkommen

Der Bürgerverein änderte 1979 die Vereinssatzung dahin gehend, dass zukünftig auch alleinstehende Frauen und Witwen in den Verein aufgenommen werden konnten. Später wurde die Satzung nochmals angepasst. Durch einen Eigentümerwechsel wurde das Vereinsheim nicht mehr zur Verfügung gestellt und Anfang der 1990er-Jahre abgerissen. „Gefeiert wurde am Peterhof, später im Innenhof von Schloss Rennenberg, dann auf dem Bolzplatz in der Friedrich-Ebert-Straße“, berichtet Adams-van Beek vom Wechsel der Schauplätze für die Sommerfeste. Zum Vereinsleben zählten auch Vereinsausflüge und die Teilnahme am Winzerfest mit einem Weinstand bis zum Jahr 2000.

Herausforderung Corona

Wenige Jahre vor seinem 100. Geburtstag hatte der Sterner Bürgerverein eine Herausforderung – wie viele andere Vereine – zu meistern: Corona. „Nach der Pandemie standen wir kurz vor der Auflösung. Walter Thomas, der von 2000 bis 2022 Vorsitzender war, stand quasi alleine da, der Vorstand war auseinandergebröckelt. Im November 2022 haben wir dann einen neuen Vorstand bilden und junge Leute gewinnen können“, erzählt der Zweite Vorsitzende Martin Orawetz. Einig seien sich alle gewesen, die traditionsreichen Veranstaltungen des Vereins weiter hochzuhalten. Dieser zählt inzwischen 81 Mitglieder (zwischen 24 und 89 Jahre alt).

Das ist geplant

Das Sommerfest am 29. Juni findet ab 15 Uhr auf dem Parkplatz an der Sporthalle Miesgesweg statt. Statt Bons werden nachhaltige „Hammergroschen“ eingesetzt, die immer wieder verwendbar sind. Am 11. August treffen sich die Mitglieder, um intern das Jubiläum zu feiern. Für den 28. September ist wieder die Öffentlichkeit zum Festkommers eingeladen. Es ist auch ein Martinsessen geplant. Für 2025 will der Sterner Bürgerverein einen Jahreskalender mit Bildern aus dem Vereinsleben herausbringen.

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