Zahlreiche Zugvögel aus dem Norden verbringen die kalte Jahreszeit im Engerser Feld und am Laacher See - SGD Nord: Nicht aufscheuchen
Zugvögel im Engerser Feld brauchen Ruhe: Heimische Schutzgebiete dienen als Winterquartier
Die Lachmöwe gehört zu den Arten, die in der Region überwintern.
SGD Nord

Neuwied. Dass viele der in unserer Region heimischen Vögel in den wärmeren Süden fliegen, um dort zu überwintern, ist allgemein bekannt. Dass das nördliche Rheinland-Pfalz aber für manche Zugvögel ebenfalls als Winterquartier dient, dürften weniger Menschen wissen.

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Einige der hiesigen Vogelschutzgebiete werden dabei immer wieder angesteuert. Dazu gehört auch das Neuwieder Naturschutzgebiet Engerser Feld. In den Schutzgebieten sollte daher auch im Winter Rücksicht genommen werden, damit die Vögel dort auch wirklich zur Ruhe kommen können. Darauf weist die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord als Obere Naturschutzbehörde des Landes hin.

In den Vogelschutzgebieten Engerser Feld und Urmitzer Werth ruhen Vögel nicht auf dem Wasser, sondern auf dem Land. Daher sollte darauf geachtet werden, sie nicht aufzuscheuchen. Spaziergänger sollten beispielsweise ihre Hunde in diesen Gebieten nicht frei laufen lassen.

Silber-, Steppen- und Mittelmeermöwen

Diverse Großmöwenarten verbringen ihren „Winterurlaub“ gern in der Region rund um den Laacher See. Für sie ist das dortige Schutzgebiet das wichtigste Rast- und Überwinterungsgebiet in Rheinland-Pfalz. Bis zu 2500 Exemplare werden in diesem Gebiet Jahr für Jahr erwartet, vor allem Silber-, Steppen- und Mittelmeermöwen aus Nord- und Osteuropa. Da die Tier sehr lange leben, kommen sie nicht selten in zehn aufeinanderfolgenden Jahren wieder zurück an dieselbe Stelle. Festgestellt werden konnte dies etwa bei einer in Norwegen mit einem Ring gekennzeichnete Mantelmöwe, die ihren „Winterurlaub“ regelmäßig am Laacher See verbringt.

Auf Ruhe angewiesen

Tagsüber halten die Möwen im Umfeld des Sees (in 20 bis 30 Kilometer Entfernung) Ausschau nach Nahrung – etwa Würmern oder Aas –, um abends zum See zurückzufliegen. Die Nacht verbringen die Vögel schwimmend auf dem See. Dabei sind sie auf Ruhe angewiesen, da sie auf dem langen Flug, den sie für die Nahrungssuche zurücklegen, viel Energie verbrauchen. Es sollte also unbedingt vermieden werden, die Vögel in der Ruhephase zu stören, etwa indem man diese mit Booten aufscheucht.

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