Zahlreiche Opfer beim Angriff der Amerikaner auf Kurtscheid - Tag jährt sich heute
Zeitzeuge erinnert sich an Bombardierung von Kurtscheid: Richard Wittlich wurde schwer verletzt

Kurtscheid. „Es ist doch Wahnsinn, jetzt noch weiterzukämpfen! Wir haben nichts mehr, womit wir uns wehren können! Macht endlich Schluss, ihr Idioten!“ Der Divisionskommandeur Generalsmajor Eugen König schrie in der Nacht vom 21. auf den 22. März 1945 verzweifelte Sätze in sein Feldtelefon am Divisionsgefechtsstand am Waldrand bei Kurtscheid. Für Kurtscheid kam der Appel jedoch zu spät: Amerikanische Truppen hatten längst den Rhein überquert und das rechte Rheinufer bei Erpel erreicht. Am 23. März 1945 kamen sie durch das Wiedtal und über Niederbreitbach und Wolfenacker in das strategisch wichtig auf dem höchsten Punkt des Kreises gelegene Kurtscheid. Bomben legten an diesem Tag den ganzen Ort in Schutt und Asche. Vergessen haben die Kurtscheider das bis heute nicht, auch wenn sie wegen Corona auf die Gedenkfeier verzichten müssen. Auch Richard Wittlich (83) hat bis heute nichts vergessen: Als Siebenjähriger überlebte er den Angriff nur knapp.

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Viele der Informationen rund um den „schmerzlichsten Tag Kurtscheids“ hat auch Heinz-Dieter Wagner, der inzwischen verstorbene ehemalige Ortsbürgermeister, zusammengetragen: Schon in den Wochen vor der Bombardierung hatten 1945 Granateinschläge und Fliegerbomben das Dorf getroffen, aber noch keine Menschenleben gefordert.

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