Von unserer Mitarbeiterin Regine Siedlaczek
Verteilt auf 38 Tafeln zeigt die Ausstellung mehr als 300 Fotos, die den Betrachter auf eine Reise in die Vergangenheit mitnehmen und dabei damals mit heute vergleichen. Eine gelungene Mischung, das betont auch Marcus Hansmann vom Kreismedienzentrum Neuwied: „Wir haben uns bewusst für diese Gegenüberstellung entschieden, um eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu bauen.“
Unterteilt sind die Ausstellungsplakate in unterschiedliche Bereiche. So wird die 200-jährige Kreisgeschichte anhand der Landwirtschaft, der Verkehrs- und Infrastruktur, der Industrie sowie der Kultur rekonstruiert. Auch wichtige Ereignisse werden anhand von Fotoaufnahmen und Zeitungsberichten für die Nachwelt festgehalten. „Wir zeigen auch Aufnahmen alter Vereine, von touristischen Ausflugszielen und von nahezu allen Kulturdenkmälern aus allen Verbandsgemeinden“, verrät Hansmann.
Als besonders spannend beschreibt Hansmann die Entwicklung der Industrie: So hätten Unternehmen damals ausschließlich die Nähe zum Rhein sowie zu den umliegenden Bahnhöfen gesucht. Heute dagegen gelte die Autobahn als wichtigster Verkehrsweg: „Die Fotoaufnahmen geben diese Entwicklung sehr deutlich wieder“, sagt Hansmann.
Um den umfangreichen Querschnitt aus der Kreisgeschichte zu einer Ausstellung zusammenzufügen, waren fast zwei Jahre Arbeit notwendig: „Wir haben 2014 mit den Planungen begonnen und im Verlauf des vergangenen Jahres die neuen Fotos für die Gegenüberstellung von damals und heute gemacht“, erklärt Hansmann, der sich noch gut an den Aufruf des Kreismedienzentrums im Dezember 2014 erinnern kann: „Wir haben damals Vereine, Gemeinden, Behörden und auch Privatpersonen gebeten, uns ihre alten Fotos zur Verfügung zu stellen.“ Das Ergebnis habe ihn und seine Kollegen überwältigt: „Wir haben so viele Aufnahmen und Informationen erhalten, für die wir sehr dankbar sind“, betont Hansmann.
Eines der ältesten Fotos ist ein Bild der Feldkirche, das noch vor 1874 aufgenommen wurde. Das neueste Bild dagegen stammt aus dem vergangenen Jahr und zeigt eine Aufnahme des Neuwieder Schlosses während der Trauerfeierlichkeiten zum Tode des Fürsten. „Wir sind sehr zufrieden mit der Zusammenstellung“, sagt Hansmann, und das werden sicher auch die Bürger des Landkreises Neuwied sein.
Passend zur Ausstellung im Kreishaus hat das Kreismedienzentrum Neuwied mit Unterstützung der Sparkasse Neuwied eine Broschüre anfertigen lassen, die alle Ausstellungsplakate sowie einen geschichtlichen Abriss der Kreishistorie vom Kreisarchivar Joachim Brauß enthält. Auf mehr als 40 Seiten gibt es somit ein Stück Geschichte für zuhause. Gemeinsam mit seinem Team hat Marcus Hansmann vom Kreismedienzentrum Neuwied fast zwei Jahre an der Umsetzung der Ausstellung gearbeitet. Die Ausstellung „200 Jahre Landkreis Neuwied“ kann zwischen dem 6. Juni und Ende August immer zu den Öffnungszeiten des Kreishauses besucht werden.