Flüchtlinge im Kreis Neuwied
Wohncontainer werden in Unkel abgebaut
Die Container der Flüchtlingsunterkunft in Unkel werden abgebaut.
Sabine Nitsch

Eigentlich sollten die Wohncontainer auf dem Parkplatz am Unkeler Bürgerpark noch weitere zwei Jahre genutzt werden. Mitte August ziehen die Bewohner aber aus und werden auf Wohnungen und Unterkünfte in der Verbandsgemeinde Unkel verteilt.

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Unkel. Die Containerwohnanlage für Flüchtlinge auf dem Parkplatz am Bürgerpark Unkel wird abgebaut. Wegen der zurückgehenden Flüchtlingszahlen hat die Kreisverwaltung Neuwied entschieden, den Mietvertrag für die Wohncontaineranlage nicht mehr zu verlängern. Damit endet auch der Mietvertrag zwischen der Verbandsgemeinde (VG) und der Stadt Unkel, die Eigentümerin der Parkplatzfläche ist. Eigentlich sollte der Vertrag, der im August 2023 für zwei Jahre geschlossen worden war, verlängert werden. Der Stadtrat hatte der Verlängerung bis zum 31. August 2026 bereits in seiner Aprilsitzung zugestimmt.

Derzeit leben noch 40 Personen in der Unterkunft. „Es ist beabsichtigt, dass die letzten Bewohner am 15. August ausziehen“, erläutert Rosemarie Wester, zuständige Fachbereichsleiterin in der VG-Verwaltung. „Nach heutigem Stand ist davon auszugehen, dass vermutlich alle Bewohner der Wohncontainer in eine neue Bleibe innerhalb der Verbandsgemeinde Unkel umziehen können.“

„Wir Kommunen müssen gemeinsam mit der Kreisverwaltung Neuwied auch die Wohnungssituation im gesamten Kreis Neuwied und die Kosten im Auge behalten.“
Bürgermeister Karsten Fehr

Bürgermeister Karsten Fehr ergänzt: „Hierdurch werden dann zwar wieder alle Unterkünfte, die wir in den letzten Jahren in der VG Unkel geschaffen oder angemietet haben, belegt sein, doch müssen wir Kommunen gemeinsam mit der Kreisverwaltung Neuwied auch die Wohnungssituation im gesamten Kreis Neuwied und die Kosten im Auge behalten.“ Die Geflüchteten sollen auf angemietete Wohnungen, die Unterkunft in Erpel in der Kölner Straße und auf die Unterbringungsmöglichkeiten in Rheinbreitbach, wo das ehemalige Jagdhaus Virneberg zu einer Flüchtlingsunterkunft umgebaut wurde, verteilt werden.

Auch Container in Dattenberg sollen abgebaut werden

Neben der Containerunterkunft in Unkel, so teilte der Kreis Neuwied auf Nachfrage mit, solle auch die Containerunterkunft in Dattenberg abgebaut werden. Ob weitere Flüchtlingsunterkünfte geschlossen werden, hänge von den weiteren Entwicklungen bei der Flüchtlingsaufnahme ab. Seit 2022 habe der Kreis 5700 Personen aufgenommen.

In der Wohncontaineranlage auf dem Unkeler Parkplatz konnten bisher insgesamt 72 Personen untergebracht werden. „Diese Anlage war notwendig geworden, da es in der Verbandsgemeinde damals keine ausreichenden Wohnraumangebote mehr gab und die Flüchtlinge nach einem Jahr aus der Notunterkunft im Bürgersaal der Rheinbreitbacher Hans-Dahmen-Halle ausziehen sollten. Die dortige Situation für 60 Geflüchtete ohne Kochmöglichkeiten und nur mit Bauzäunen als Raumteilern sollte beendet und der Bürgersaal den Rheinbreitbacher Bürgern wieder zur Verfügung gestellt werden“, so Fehr.

Verein Gemeinsam für Vielfalt hat sich engagiert

Befürchtungen der Anwohner, dass die Unterkunft auf dem Parkplatz zu Unannehmlichkeiten führen könnte, hätten sich nicht bewahrheitet. Als Gründe nennt Fehr unter anderem den engagierten Einsatz der Verwaltungsmitarbeiter. Stadtbürgermeister Alfons Mußhoff bedankt sich vor allem beim Verein Gemeinsam für Vielfalt, der den Bürgerpark von der Stadt gepachtet hat und sich stark bei der Betreuung der Flüchtlinge eingebracht habe. Auch die Unkeler Bürger hätten sich offen gezeigt und bei der Integration geholfen.

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