Wegen Vandalismus
Wird Toilette am Bahnhof Neuwied bald videoüberwacht?
Drei der öffentlichen Toiletten in Neuwied, darunter die am Mini-ZOB, will die Stadt viedeoüberwachen lassen.
Jörg Niebergall

Der Gang aufs stille Örtchen ist in Neuwied nicht immer ein Vergnügen. Damit sich das ändert und gerade behinderte Menschen die öffentlichen Toiletten jederzeit nutzen können, will die Stadtverwaltung drei Anlagen zur Videoüberwachung installieren.

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Nicht nur am Bahnhof in Neuwied werden die Toiletten immer wieder von Vandalen verwüstet und verschmutzt. Auch am Mini-ZOB, dem kleinen zentralen Omnibusbahnhof, ist die Anlage nach Schäden immer wieder geschlossen. Deshalb will die Stadt hier nun Videoüberwachung einführen.

Es werde nur draußen gefilmt, versichert Ralf Seemann (Bündnis 90/Die Grünen), Beigeordneter der Stadt Neuwied. Die Vorgaben für eine Videoüberwachung seien sehr restriktiv und eingeschränkt. Auch dürfe eine Kommune nur dann überwachen, wenn Straftatbestände vorlägen. „Bei Vandalismus reden wir davon“, erklärte der Beigeordnete.

„Das sieht teilweise so schlimm aus.“
Ralf Seemann (Bündnis 90/Die Grünen), Beigeordneter der Stadt Neuwied

Insgesamt 9095,81 Euro haben die Schäden, die von Vandalen angerichtet worden waren, die Stadt 2023 gekostet. Doch es sei nicht nur der monetäre Aspekt, so Seemann. Viel dramatischer sei der Ausfall der Behindertentoiletten „über Tage und Monate“.

Denn manche Menschen hätten ihren Spaß daran, Sekundenkleber in die Schließzylinder an diesen Toiletten zu spritzen, berichtete Seemann. So passe der Euroschlüssel nicht mehr, mit dem behinderte Menschen die Toiletten aufschließen können. Daneben werden die öffentlichen sanitären Anlagen verwüstet und stark verschmutzt. „Das sieht teilweise so schlimm aus“, wusste Seemann. Dabei würden die WC-Anlagen zweimal am Tag gereinigt, erklärte er.

Drei der öffentlichen Toiletten in Neuwied, darunter die am Bahnhof, will die Stadt videoüberwachen lassen.
Jörg Niebergall

Drei der Neuwieder stillen Örtchen sollen videoüberwacht werden. Dabei sollen die Eingänge gefilmt und so jeder aufgenommen werden, der die Häuschen betritt. 48.000 Euro soll die Installation kosten, 16.000 Euro für jede Toilette. Vermutlich 48 Stunden werden die Aufnahmen aufbewahrt, um eventuelle Täter identifizieren zu können. Mit Blick aufs Wochenende soll über diesen kurzen Zeitraum noch einmal nachgedacht werden. Das neue WC am Marktplatz soll ebenfalls (korr. am 25. Juni) dazugehören.

Vandalen werden angezeigt. Aus dem Hochbau- und Liegenschaftsausschuss kam der Vorschlag, gerade jugendliche Täter zur Reinigung der WC heranzuziehen. Das könne vermutlich ein Jugendrichter vorgeben.

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