Große Pläne in der VG Dierdorf
Windkraft: Abo Energy lädt zur Infomesse ein
In der VG Dierdorf ist ein Windpark geplant.
Markus Scholz. picture alliance/dpa

Bürgerinnen und Bürger können sich am 3. Juni in Giershofen über den geplanten Windpark Märkerwald informieren. Einige Infos sind bereits zum Projekt bekannt – in der VG Dierdorf könnten in den nächsten Jahren viele Windräder errichtet werden.

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Allein in der Verbandsgemeinde Dierdorf könnten in den nächsten Jahren einige Windräder errichtet werden. Entlang der A3 wollen der Energieversorger Vattenfall und der Projektierer „wiwi consult“ einen Windpark entwickeln. Dieser umfasst nach aktuellem Planungsstand 19 Windkraftanlagen, die sich im Genehmigungsverfahren befinden.

Auf Flächen der Gemeinden Groß- und Kleinmaischeid sind es zehn potenzielle Windkraftanlagenstandorte, auf Arealen Dierdorfs fünf, dazu kommt noch das benachbarte Sessenhausen im Westerwaldkreis mit vier Standorten. Weitere Potenzialflächen gibt es im Besitz des Fürstenhauses zu Wied, in Großmaischeid drei und in Kleinmaischeid eine. Darüber hinaus könnte ein Windpark Märkerwald Dierdorf entstehen mit bis zu acht Windenergieanlagen.

Nun lädt der Projektentwickler Abo Energy Bürgerinnen und Bürger zur Infomesse am 3. Juni ein. Einige Infos sind bereits zum Projekt bekannt. Lena Fritsche (Abo Energy) erklärt, warum das Format der Infomesse gewählt wurde.

Fürstenhaus: Potenzielle Flächen

Anfang November 2024 gab es eine Bürgerversammlung in der Großmaischeider Turnhalle eine Bürgerversammlung, bei der es um vier potenzielle Windkraftstandorte auf Flächen des Fürstenhauses zu Wied ging. Drei davon befinden sich in Großmaischeid, eine in Kleinmaischeid. Auf RZ-Nachfrage habe es laut Fürstenhaus zu Wied seitdem „keine Bewegung“ gegeben.

Näheres zur Infomesse

Die Infomesse beginnt am Dienstag, 3. Juni, um 17 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus im Dierdorfer Ortsteil Giershofen und soll bis 20 Uhr laufen. Laut einer Pressemitteilung informiert Abo Energy auf Stellwänden unter anderem über Natur- und Artenschutz, Schall- und Schattenentwurf, den Bau der Windkraftanlagen und finanzielle Zuwendungen an die Gemeinde.

Besucher können sich mit den Experten zu allen Aspekten des Projektes und der Windenergie austauschen. Es gibt kein Vortragsprogramm. Doch was sind die allgemeinen Projektplanungen?

Die Visualisierung zeigt die potenziellen Windräder des Windparks Märkerwald Dierdorf. Diese Visualisierung ist angefertigt vom östlichen Ende der Wiesenstraße in der Ortslage Dernbach.
Philipp Römer, Abo Energy

Abo Energy plant im Märkerwald südwestlich von Dierdorf einen Windpark mit bis zu acht Windenergieanlagen (WEA). Der WEA-Typ steht auch schon fest mit Nordex N175. Diese Anlagen besitzen eine Nabenhöhe von 179 Metern, einen Rotordurchmesser von 175 Metern und eine Nennleistung von je 6,8 Megawatt. Nach Angaben von Abo Energy sollen diese Anlagen pro Jahr rund 102 Millionen Kilowattstunden sauberen Strom produzieren, so viel würden rund 61.000 Personen in ihren Häusern und Wohnungen verbrauchen.

Ende 2024 reichte Abo Energy den Genehmigungsantrag für die acht WEA bei der Genehmigungsbehörde SGD Nord ein. Laut Abo Energy liegen die Anlagen des geplanten Windparks Märkerwald Dierdorf im forstwirtschaftlich genutzten Wald auf Höhen zwischen 290 und 360 Metern über dem Meeresspiegel. Weitere Infos zum Projekt stehen online auf www.windpark-maerkerwald-dierdorf.de

Gründe für das Format

Bewusst hat Abo Energy sich gegen ein Vortragsformat entschieden. „Die Infomesse ist aus unserer Sicht das für alle Beteiligten bessere Format. Wir haben dann meistens 30 bis 40 Plakate dabei, viele Fotomontagen und Visualisierungen. Diese können sich dann die Leute ganz in Ruhe anschauen und auf uns zukommen“, betont Lena Fritsche von Abo Energy, die das Format mitentwickelte. Bei anderen größeren Veranstaltungsformaten würden sich viele Menschen nicht trauen, ihre Fragen zu stellen: „Gern beantworten wir auch kritische Fragen“, so Fritsche.

Kommunen werden beteiligt

Laut Abo Energy bietet das Erneuerbare-Energien-Gesetz 2023 die Möglichkeit, Kommunen im 2,5 Kilometer-Radius um einen Windpark entsprechend ihren Flächenanteil mit bis zu 0,2 Cent für jede produzierte Kilowattstunde finanziell zu beteiligen. „Die Kommunen entscheiden frei, wie sie das Geld einsetzen“, teilt Abo Energy mit. Laut aktuellen Prognosen werde der Windpark rund 102 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr produzieren, es wäre demnach also eine Abgabe von circa 204.000 Euro pro Jahr möglich.

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