Radeln für Inklusion
Wie der RSC Buchholz soziales Engagement großschreibt
Einige Mitglieder des RSC Buchholz treffen sich dienstags bei Wind und Wetter für das Training. Dabei bietet der Verein noch viel mehr - auch soziales Engagement.
Daniel Rühle

Beim Ironman auf Hawaii oder beim Klassiker Mailand – San Remo treten Mitglieder des RSC Buchholz in die Pedale. Aber auch vor der eigenen Haustür ist man sehr aktiv, vor allem im sozialen Bereich in der Region. Dabei hat der Verein ein Problem.

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Sie sind aus der Region rund um Buchholz, Asbach und die Landesgrenze zu NRW nicht wegzudenken: Die roten Trikots des Radsportclubs (RSC) Buchholz. Der Verein besticht seit Jahrzehnten mit seinem reichhaltigen Angebot – und dem sozialen Engagement für die Allgemeinheit. Auch in diesem Jahr ist der Terminkalender gut gefüllt, wie die Radler unserer Zeitung berichten.

Sieben Streckenlängen zwischen 42 und 203 Kilometer

Die Planungen für die 33. Veranstaltung rund um den Radsport (aber mit einem sozialen Gedanken) des 1989 gegründeten Vereins befinden sich im Endspurt, wie Vorsitzender Edmund Salz erklärt. Am Sonntag, 15. Juni, richtet der RSC Buchholz eine Radtouristikfahrt (RTF), wie es die Fachleute nennen, im Westerwald aus. Rennrad-, Gravelbike-, Mountainbike-, aber auch E-Bike-Fahrer sind eingeladen, auf Strecken zwischen 42 und 203 Kilometer den Westerwald zu erkunden. Die Veranstaltung ist bundesweit ausgeschrieben, der RSC erwartet je nach Wetter knapp 500 Teilnehmer, eine Anmeldung ist am Startpunkt am Heimathaus Buchholz am Morgen des Veranstaltungstages noch möglich.

Das Besondere an dieser Veranstaltung ist die Kooperation mit der Lebenshilfe in Flammersfeld. Man möchte sich dem Thema Inklusion verschreiben, begründet Vorsitzender Salz die Zusammenarbeit. Die Lebenshilfe Flammersfeld und ihre Bewohner sollen am Tag der Fahrt die Hauptverpflegungsstation für die hungrigen und durstigen Radler betreiben. „Wir möchten die Bewohner an den Radsport heranführen“, betont Salz und fügt hinzu: „Das soll nachhaltig sein. Wir streben weitere Kooperationen mit der Lebenshilfe an. Im November oder Dezember hilft der RSC Buchholz im Gegenzug bei einer Veranstaltung der Lebenshilfe.“

„Wir streben weitere Kooperationen mit der Lebenshilfe an. Im November oder Dezember hilft der RSC Buchholz im Gegenzug bei einer Veranstaltung der Lebenshilfe.“
RSC-Vorsitzender Edmund Salz über die Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe Flammersfeld am 15. Juni

Das ist nicht das einzige soziale Engagement des Vereins: Am 17. August wird wieder die Zugspitz-Challenge stattfinden, bei der rund um Neustadt und Roßbach Höhenmeter absolviert werden können. Nach elf Runden à zwölf Kilometer hat man es im übertragenen Sinn geschafft, den Aufstieg zum höchsten Berg Deutschlands. Die Zugspitz-Challenge ist eine Gemeinschaftsaktion mit der Vor-Tour der Hoffnung, die Erlöse kommen krebskranken Kindern zugute. In den vergangenen Jahren konnten mehr als 10.000 Euro erradelt werden.

Neben diesen besonderen Aktionen ist der Verein aber keinesfalls untätig: Bei Wind und Wetter treffen sich die Aktiven dienstagabends zum Training, Trainingslager in Spanien und Italien gibt es regelmäßig, hinzu kommen die Mehrtagesfahrten mit dem Verein – in diesem Jahr im Allgäu. „Bei uns ist alles möglich. Wir haben eine große Palette an Angeboten“, betont Vorsitzender Salz. Der Verein sei zwar grundsätzlich im Breitensport angesiedelt und für alle offen, aber natürlich gibt es auch diejenigen beim RSC Buchholz, die „mehr wollen“. So sind unter den Aktiven auch Teilnehmer des Radsport-Klassikers Mailand – San Remo, des „Race across America“ oder auch des wohl bekanntesten Triathlons der Welt: der Ironman auf Hawaii.

Buchholzer Radler fahren die meisten Kilometer

Beachtlich ist, dass von den 91 Mitgliedern etwa 50 sehr aktiv in die Pedale treten. Nicht nur beim Training oder für sich selbst, sondern auch bei öffentlichen Veranstaltungen. Laut Angaben des Vereins belegt der RSC Buchholz regelmäßig Platz eins in Rheinland-Pfalz mit den gefahrenen Kilometern seiner Mitglieder bei Radrennen und RTF. „Wir sind mit Abstand der größte und erfolgreichste Radsportverein in der Region“, kann sich Vorsitzender Salz brüsten.

Doch eines gehört zur Wahrheit auch dazu: Die Altersstruktur im Verein ist unausgeglichen. Die meisten Mitglieder sind im Rentenalter. „Nachwuchssorgen gibt es sehr wohl“, sagt Salz nachdenklich. Die Arbeit des Vorstands ruhe auf wenigen Schultern. Es sei schwierig geworden, Nachwuchs zu finden. Daher sei es umso wichtiger, mit großen Veranstaltungen und einem breiten Angebot auf sich aufmerksam zu machen. Und das tut der RSC Buchholz mit Blick auf die kommenden Aktionen.

Weitere Infos zum RSC Buchholz und seinen sozialen sowie radsportlichen Projekten und Aktionen gibt es im Internet unter https://rsc-buchholz.de/

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