Seit Beginn der Corona-Krise wird besonders deutlich, wie wichtig es ist, die Digitalisierung voranzutreiben. Viele Unternehmen setzen inzwischen vermehrt auf die Möglichkeit des mobilen Arbeitens, schufen dafür die technischen Strukturen und Voraussetzungen. Auch Bildungsanbieter mussten notgedrungen umsteigen: von Präsenz- zu digitalen Lernangeboten. Genau hier wurden drei Westerwälder aktiv und haben das Bildungsinstitut „andersneu“ gegründet, das sich zunächst an Kommunen richtet.
Markus Erdmann, Jörg Sartorius und Moritz Sauer weisen schon lange intensiven Bezug zum Bildungssektor auf. Besonders wichtig ist ihnen, wie einer Pressemitteilung zu entnehmen ist, Inhalte so zu transportieren, dass sie nachhaltige Wirkung zeigen und die Vorteile digitaler Technologien nutzen. „Die Digitalisierung schreitet immer weiter voran, und Corona-bedingt finden wenige Präsenzschulungen statt“, sagt Moritz Sauer. Er ergänzt: „Für uns war von Anfang an klar, dass es einen stetig großen Bedarf an Fort- und Weiterbildung geben wird.“ Viele würden noch mit digitalen Lernangeboten fremdeln, weil sie sich nicht vorstellen könnten, dass Webseminare spannend, abwechslungsreich und vor allem lehrreich sein können. Natürlich, so gibt auch Erdmann zu, fehlt aktuell in den Schulungen der persönliche Kontakt, doch die Vorteile der digitalen Technologie sollen so genutzt werden, um dies vergessen zu machen.
Vorteile der digitalen Technologie
In dem Kontext geht er auf konkrete Vorzüge der digitalen Technologie ein: „Die Reisezeit ist weniger, und es gibt geringere Reisekosten.“ Auch habe es inhaltliche Vorteile, so können etwa auch Unterrichtsformate in den Arbeitsalltag integriert werden, die nur zwei Stunden am Stück dauern. Oder auch Seminare, die mehrere Teile umfassen und über einige Tage verteilt sind. Weiterhin betonen sie, dass es nützlich ist, schneller digitale Angebote als Präsenzveranstaltungen ins Leben rufen zu können, dadurch können sie auch besser auf Trends reagieren. „Inhalte wollen wir spielerisch vermitteln“, erklärt Sauer.
Hierfür werden im Seminar die Lernmethoden mit digitalen Werkzeugen verknüpft. Das erstreckt sich von der digitalen Pinnwand, die die drei gern ihr Klassenzimmer nennen, bis hin zum auflockernden Quiz, um das Wissen der Seminarteilnehmer zu testen. Thematisch werden diese Möglichkeiten unter anderem für ein Seminar über soziale Netzwerke und generell besserer Außendarstellung verwendet. Man muss laut Erdmann anerkennen, dass sich die Medienlandschaft verändert hat. Außerdem habe sich das Kommunikationsverhalten gewandelt, Bilder und Videos rücken mehr in den Fokus. „Viele Instrumente aus dem Unternehmensmarketing lassen sich auch perfekt für die Kommunen nutzen“, ist der Linkenbacher Erdmann überzeugt. Wichtig ist den Gründern dabei stets der Datenschutz in den Seminaren, den die Dozierenden dabei auch ansprechen.
Auf aktuelle Trends reagieren
Diese vermitteln je nach Fachgebiet Inhalte wie Datenschutz, Fotografie, einfache und leichte Sprache oder ihr Bloggerwissen. „Teilweise kennen wir die Dozierenden persönlich“, erklärt Erdmann. Einmal im Monat veranstalten die drei Gründer mit den Dozierenden einen digitalen Kaffeeklatsch, so bezeichnen sie ihre virtuelle Zusammenkunft. Dabei tauschen sie sich über Lernangebote, über abgelaufene Seminare, aber auch über mögliche neue Seminare aus. Bedeutsam ist für die Westerwälder, dass die Dozierenden sich beruflich auch mit den Themen auseinandersetzen, die sie den Seminarteilnehmern näherbringen, um auch auf aktuelle Trends eingehen zu können. Damit die Teilnehmer möglichst viel mitnehmen, ist die Anzahl auf sechs begrenzt: „Ab drei Teilnehmer finden die Seminare statt“, sagt Markus Erdmann. Das ermögliche eine bessere Interaktion.
Seit Anfang des Jahres sammelten die drei Gründer Ideen und brachten das Unternehmensvorhaben voran, bis nun der offizielle Start erfolgte. Lange befassten sie sich etwa mit der Namensfindung, dem Datenschutz und den Besonderheiten der Seminarangebote. Im aktuellen Arbeitsalltag hat jeder seine Schwerpunkte, die auf ihre Erfahrungen zurückzuführen sind: Während Sauer sich viel um die Webseite kümmert, setzt sich Erdmann sehr mit dem Marketing und der Aufbauorganisation auseinander. Dagegen zeigt sich Sartorius vor allem auch für Ideen rund um Grafiken und Videos verantwortlich. Zukünftig können sie sich vorstellen, auch Angebote für Vertreter von Schulen zu entwickeln oder für andere Akteure aus der Wirtschaftsregion. Über neue Potenziale tauschen sie sich sehr regelmäßig aus – aber im digitalen Raum.
Nähere Informationen zum Bildungsinstitut stehen auf der Internetseite andersneu.de