In zehn der 14 Neuwieder Stadtteile steht schon fest, wer dort Ortsvorsteher wird. Noch offen ist diese Personalie allerdings in der Innenstadt sowie in Heddesdorf, Oberbieber und Segendorf. Dort treten am kommenden Sonntag, 23. Juni, jeweils zwei Kandidaten zur Stichwahl an, und die Bürger sind aufgerufen, erneut ein Kreuz zu machen und eine Entscheidung herbeizuführen.
In der Innenstadt erlebt das kommunalpolitische Comeback des ehemaligen Neuwieder Bürgermeisters Michael Mang seine Fortsetzung. Mang, der als Einzelbewerber und nicht für eine Partei antritt, hatte bei der Kommunalwahl am 9. Juni 31,9 Prozent der Stimmen erhalten und sich damit für die Stichwahl qualifiziert. Dort ist nun Martin Monzen (CDU) sein Gegenkandidat. Monzen erhielt beim ersten Wahlgang 37,7 Prozent der Stimmen. Mang und Monzen hatten sich am 9. Juni knapp gegen Werner-Andreas Fortuna-Kaltenborn (FWG) durchgesetzt, der auf 30,4 Prozent der Stimmen kam und nun nicht mehr zur Wahl steht.
Gleich fünf Ortsvorsteher-Kandidaten gab es bei der Kommunalwahl für Heddesdorf. Die meisten Stimmen erhielten dort Sven Lefkowitz (SPD) und Verena Schütz (CDU), die nun zur Stichwahl antreten. Lefkowitz kam im ersten Wahlgang auf 32,8 Prozent der Stimmen, Schütz erreichte 29,7 Prozent. Ausgeschieden sind Gudrun Vielmuth („Ich tu’s“), die 18,3 Prozent der Stimmen erhielt, Serdar Bilici (FWG), der auf 12,2 Prozent kam, und Fred Kutscher (Wählergruppe Etscheidt) mit 7 Prozent der Stimmen.
Zwei Amtsinhaber kämpfen um die Wiederwahl
Während es in der Innenstadt und in Heddesdorf erstmals einen Ortsvorsteher geben wird, müssen sich in Oberbieber und in Segendorf die bisherigen Amtsinhaber einer Stichwahl stellen. In Oberbieber holte Rolf Löhmar (FWG Oberbieber) bei der Kommunalwahl am 9. Juni zwar mit 38,4 Prozent die meisten Stimmen, verfehlte damit aber die direkte Wiederwahl. So trifft er nun am kommenden Sonntag in der Stichwahl auf Maren Dümmler (SPD), die im ersten Wahlgang auf 33 Prozent kam. Nina Gross (CDU), die sich ebenfalls zur Wahl gestellt hatte, erreichte am 9. Juni 28,6 Prozent der Stimmen – und steht somit nicht mehr zur Wahl.
In Segendorf verpasste Amtsinhaberin Andrea Welker (SPD) die direkte Wiederwahl. Sie kam im ersten Wahlgang auf 43,8 Prozent der Stimmen. In der Stichwahl steht ihr nun Dieter Bleidt (FWG) gegenüber, der am 9. Juni 39,7 Prozent der Wählerstimmen erhalten hatte. Ausgeschieden ist Silvana Cremer (CDU), die mit 16,5 Prozent der Stimmen die Stichwahl verpasste.
OB Einig ruft zur Wahl auf
Neuwieds Oberbürgermeister Jan Einig fordert die Bürger in den Stadtteilen auf, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Einig wisse, dass gerade bei singulär stattfindenden Stichwahlen die Wahlbeteiligung leider oft niedrig ist, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt. „Am Ende entscheiden sonst möglicherweise wenige Wähler, die nicht unbedingt die Meinung der Mehrheit repräsentieren. Nehmen Sie also bitte Ihr Recht wahr mitzuentscheiden“, betont Einig.
Wer bei der Wahl am 9. Juni Briefwahl beantragt hatte, sollte inzwischen seine Wahlunterlagen für die Stichwahl bekommen haben. Sie wurden bereits am vergangenen Freitag verschickt, teilt die Stadt weiter mit. Die Verwaltung weist darauf hin, dass die Wähler selbst dafür verantwortlich sind, dass ihre Stimme bis spätestens Sonntag, 18 Uhr, ankommt.
Briefwahlunterlagen pünktlich einreichen
Wer nicht auf die Zustellung per Post vertrauen möchte, kann seinen Wahlbrief auch bei einem der vier Verwaltungssitze einwerfen: im Rathaus an der Engerser Landstraße, im Historischen Rathaus in der Pfarrstraße, in der VHS in der Heddesdorfer Straße sowie im Gebäude „Am Hammergraben“ in Niederbieber. Die Briefkästen werden so geleert, dass alle pünktlich eingeworfenen Unterlagen gewertet werden.
Wer keine Briefwahl beantragt hat, kann diese an diesem Freitag noch zwischen 7.30 und 18 Uhr im Briefwahlbüro im Amalie-Raiffeisen-Saal der VHS abholen und dort auch wieder abgeben. Auch ist es möglich, gleich an Ort und Stelle zu wählen, erklärt die Stadt.
Neues Wahllokal in Heddesdorf
Wer am Sonntag, 23. Juni, wählen möchte, geht in das gleiche Wahllokal wie bei der Kommunalwahl am 9. Juni – mit einer Ausnahme: Im Heddesdorfer Wahlbezirk 1504 wird nicht mehr im Seniorenzentrum Josef-Ecker-Stift gewählt, sondern in der Turnhalle des TV Heddesdorf in der Bürgermeister-Bidgenbach-Straße 11. Grund für die kurzfristige Verlegung sei ein Hinweis der Einrichtungsleitung, dass zum Schutz von Wählern, Helfern und Bewohnern einem möglichen Infektionsgeschehen vorgebeugt werden soll, heißt es in der Pressemitteilung der Stadt.