Künstlergruppe lädt zur ersten Ausstellung ein
Wer und was hinter „station 56“ steckt
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Die Künstler haben „station56 – die kuenstlergruppe“ gegründet, um sich regelmäßig auszutauschen und der Kunst in Neustadt und Umgebung eine Plattform zu bieten. Foto: Simone Schwamborn
Simone Schwamborn

Neustadt. Acht Menschen wollen etwas in Neustadt bewegen und haben alle etwas gemeinsam: die Beschäftigung mit der Kunst, ob mit Öl, Acryl, Metall oder Enkaustik, abstrakt oder gegenständlich. Die acht Künstler unter anderem aus Neustadt und Asbach haben sich unter dem Namen „station56 – die kuenstlergruppe“ zusammengetan, um sich regelmäßig auszutauschen und Ausstellungen anzubieten. Die erste Kunstausstellung wirft mit intensiven Planungen bereits ihren Schatten voraus. Am Sonntag und Montag, 27. und 28. Oktober, 11 bis 18 Uhr, zeigen die Künstler ihre Arbeiten im Bürgerhaus Neustadt (Versammlungsraum). Jeder ist zu der Ausstellung „allerhand“ mit Vernissage eingeladen.

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Ein Großteil der Künstler hat sich vor seinem Zusammenschluss bereits gekannt. „Im vergangenen Jahr kam mir die Idee, eine Künstlergruppe zu gründen. Bei der Kunstausstellung für Hobby- und Kunsthandwerk im Asbacher Bürgerhaus habe ich mehrere Künstler angesprochen, die die Idee sofort angenommen haben, ohne lange zu überlegen. Die Resonanz war so gut, dass der Plan auch bald konkrete Form annahm“, erzählt Brigitte Schmitz-Kirschbaum. Das erste Treffen fand im März dieses Jahres statt. „Bei dem Treffen haben wir uns näher kennengelernt. Jeder hat etwas von sich erzählt. Es war quasi eine Schnupperveranstaltung.“ Laut Elisabeth Kurtenbach einigten sich alle Teilnehmer darauf, für den regelmäßigen Austausch einen Künstlerstammtisch einzuführen. Bei dem zweiten Treffen kristallisierte sich heraus, dass die Gruppe ihre Kunstwerke auch öffentlich präsentieren möchte. „Wir haben Gespräche mit der Ortsgemeinde aufgenommen und freuen uns, dass wir das Bürgerhaus für unsere erste Ausstellung nutzen dürfen“, sagt Schmitz-Kirschbaum.

Kurt Girnstein ist gebürtiger Neustädter und wohnt in Bad Honnef. Er ist immer noch eng mit seiner Heimat verbandelt und kennt einige der anderen Künstler. „Zur Gründung der Künstlergruppe gehört eine Namensgebung. Fest stand für uns, dass unser Name Lokalkolorit haben sollte. Wir sammelten daraufhin einige Vorschläge.“ Er habe in der Ortsgeschichte Neustadts gestöbert und sei auf etwas Interessantes gestoßen: In Neustadt-Manroth wurde früher eine optische Telegrafenstation betrieben. Sie zählte zu einer Reihe von Telegrafenstationen zwischen Berlin und Koblenz, die nach numerischer Reihenfolge gekennzeichnet waren. Die Manrother Station trug die Nummer 56. Laut Interessengemeinschaft Optischer Telegraph 4 Potsdam diente die einzige Telegrafenlinie Preußens der staatlichen und militärischen Nachrichtenübermittlung. Die komplette Linie mit 61 Stationen habe von 1833 bis 1849 gearbeitet. Die optische Nachrichtenübermittlung funktionierte über die Stellung mehrerer Telegrafenflügel nach den Zeichen in einem Codebuch. Es wurden rund 2200 Zeichenkombinationen genutzt. Die nächsten Telegrafenstationen befanden sich in Buchholz-Sauerwiese (Nummer 55) und in Straßenhaus (Nummer 57).

Kommunikation ist auch das, was sich „station56 – die kuenstlergruppe“ auf die Fahne geschrieben hat. Sie möchte bei ihrer ersten Ausstellung im Bürgerhaus mit dem Publikum ins Gespräch kommen. Für die Schau hat „station56“ Flyer und Plakate ausgelegt beziehungsweise aufgehängt und hofft nun auf viele Besucher. Die Gruppe will auch mit jungen Menschen in Kontakt kommen und hat Neustädter Schüler zum Besuch der Ausstellung eingeladen.

Von Simone Schwamborn

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