Ein Waldbrand ist einsatztaktisch nicht mit klassischen Brandeinsätzen der Wehren zu vergleichen, teilt die Feuerwehr Bad Honnef in einem Pressetext mit. Der Personalansatz ist in der Regel deutlich größer, besondere Herausforderungen sind meist auch die Wasserversorgung, die Zugänglichkeit der Brandstellen und auch die Außentemperaturen mit der damit verbundenen Belastung für das Einsatzpersonal.
Kommunen und Gemeinden nehmen Thema ernst
Das Siebengebirge blieb in den vergangenen Jahren zum Glück meist von größeren Bränden verschont, doch die ansässigen Kommunen und Gemeinden nehmen das Thema sehr ernst. Im Bad Honnefer Süden verläuft die Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz. Über das Jahr verteilt üben die Wehren der Kommunen mehrmals grenzübergreifend für technische Hilfeleistungen und Brandeinsätze. Jetzt stand wieder eine Großübung „Waldbrand“ für alle Feuerwehreinheiten der Verbandsgemeinde Unkel, der Stadt Bad Honnef und weitere Unterstützungseinheiten auf dem Programm. Insgesamt nahmen 140 Einsatzkräfte an der Übung teil.
Ein Fahrzeug der Feuerwehr Unkel wurde abgestellt, um den Grundschutz im Talbereich zu sichern. Auch die Einheiten Altstadt und Eudenbach der Feuerwehr Königswinter sowie Vettelschoß der Feuerwehr Linz waren informiert.
Kilometerlange Schläuche
Neben der Brandbekämpfung zielte diese Übung auf verschiedene Herausforderungen ab. Geübt wurde die Wasserversorgung über eine lange Wegestrecke durch teilweise kilometerlange Schläuche, aber auch ein Pendelverkehr, denn die Wasserquellen im Wald sind rar gesät und gerade im Sommer oft nur sehr wenig ergiebig. Also muss Wasser aus anderen Quellen, meist aus städtischen Versorgungsleitungen, entnommen werden.
Da diese aber in der Regel zu weit für Schlauchleitungen entfernt sind, wird mit Tankfahrzeugen vom Hydranten zu einer Übergabestelle gependelt, an der das Wasser in einem großen Behälter gepuffert wird und dann von dort mit Schlauchleitungen zur Einsatzstelle befördert wird. Hier kamen der TW 14.000 der Feuerwehr Königswinter und der Wasserförderungszug des THW Bad Honnef zum Einsatz. Eine weitere Herausforderung stellen die unterschiedlichen Kommunikationswege der Bundesländer dar.
Fliegende Aufklärer
Inzwischen praktisch unverzichtbar für eine schnelle Erkundung und eine laufende Lagebeurteilung bei großen Vegetationsbränden sind Bilder aus der Luft. Mit ihnen können Brandherde lokalisiert und Brandverläufe erkannt werden. Aus diesem Grund nahmen an der Übung auch Drohneneinheiten der Feuerwehren Bonn, Königswinter und Linz, sowie die Einheit des THW Bad Honnef teil. Insgesamt vier fliegende Aufklärer konnten in Betrieb gehen.
Das DRK Siebengebirge unterstützte ebenfalls mit Personal und sorgte für die Verpflegung der Kameraden. Eine gemeinsame Einsatzleitung im Lagezentrum rundete die Übung ab. „Wir blicken auf eine große, komplexe, aber auch sehr erfolgreiche Übung zurück und fühlen uns in der grenzübergreifenden Zusammenarbeit einmal mehr gestärkt“, heißt es in der Pressemitteilung abschließend.