Eva Kreienkamp, Achim Braasch, Pierre Fischer oder Holger Klein – einer dieser vier Kandidaten wird am 1. Januar 2026 den Schreibtisch des Verbandsgemeindebürgermeisters im Rengsdorfer Rathaus von Hans-Werner Breithausen übernehmen. Im Vorfeld der Wahl (6. April) hat unsere Zeitung bei drei wichtigen Institutionen in der VG Rengsdorf-Waldbreitbach nachgefragt, welche Erwartungen sie an den neuen VG-Bürgermeister haben, unabhängig davon, wer es auch sein möge.

Die VG Rengsdorf-Waldbreitbach zählt mit ihren rund 1200 Unternehmen und rund 9000 Arbeitsplätzen zu den wirtschaftlich stärksten Körperschaften im Kreis Neuwied. Ein Teil der Betriebe ist im Wirtschaftsforum (Wifo) der VG Rengsdorf-Waldbreitbach vertreten, das rund 160 Mitglieder hat. Die Wifo-Vorsitzende Peggy Stüber fordert vom neuen VG-Chef „ein klares Verständnis“ für die wirtschaftlichen Herausforderungen und Chancen der Region. „Die lokale Wirtschaft wünscht sich eine konstruktive Zusammenarbeit mit der Verwaltung, transparente Entscheidungsprozesse und eine nachhaltige Förderung von Unternehmen – sowohl für bestehende Betriebe als auch für Neuansiedlungen“, sagt Stüber. Die enge Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Verwaltung habe sich als große Stärke in der VG erwiesen und sollte weiter gefestigt werden. Der regelmäßige Austausch müsse weitergeführt werden, um beispielsweise Bedarfe frühzeitig zu erkennen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln. „Gemeinsame Veranstaltungen wie die Azubi-Messe, die einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung leisten, sollen erhalten bleiben und möglicherweise weiter ausgebaut werden. Themen wie Bürokratieabbau und Standortattraktivität bleiben ebenfalls zentral“, erklärt Stüber. Nach Ansicht der Wifo-Chefin zählt zu den wichtigsten Aufgaben, die zeitnah angegangen werden müssten, die gezielte Wirtschaftsförderung, der Ausbau der digitalen Infrastruktur und die Sicherstellung einer effizienten Verwaltungsarbeit.
Peter Schäfer: Sehr guter Standard der Feuerwehren muss gehalten werden
Einen unermesslichen Beitrag für die Allgemeinheit leisten tagtäglich die rund 400 ehrenamtlichen Feuerwehrleute an ihren zwölf Standorten in der VG, die eine Fläche von rund 124 Quadratkilometern hat. Angeführt werden die Kameraden von Wehrleiter Peter Schäfer. „Wir wünschen uns die Fortsetzung der partnerschaftlichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit, wie sie bisher mit Hans-Werner Breithausen praktiziert wurde“, sagt Schäfer. Aufgrund der guten Ausstattung der Feuerwehr gebe es einen hohen Personalstand, der es möglich mache, auf hauptamtliche Kräfte zu verzichten. „Für die Zukunft gilt es diesen Standard zu halten und an die neuen Anforderungen anzupassen“, so Schäfer. Im aktuellen Haushalt der VG sind 2,4 Millionen Euro als Investitionen für den Brand- und Katastrophenschutz veranschlagt – keinem anderen Teilbereich kommt 2025 so viel Geld zugute.
Enge Verzahnung mit den Sportvereinen auf der Wunschliste
Einen Rekord verzeichnet auch der VfL Waldbreitbach in diesem Jahr: Fast 900 Mitglieder zählt der Verein, der als Leichtathletik-Talentschmiede bekannt ist. Josef Hoß, langjähriger VfL-Geschäftsführer, verbindet mit dem Wechsel an der Verwaltungsspitze gewisse Hoffnungen. „Wir erwarten, dass der neue VG-Bürgermeister darauf hinarbeitet, dass auch die Mitarbeiter der Verwaltung das ehrenamtliche Engagement der Vereinsmitarbeiter wertschätzen, und auf Anfragen zeitnah reagieren sowie Wünsche und Anregungen entsprechend umsetzen“, fordert Hoß. Die VG habe selbst wenige Möglichkeiten, die Vereinslandschaft zu fördern. „Turnusmäßige Treffen mit den Hauptakteuren der Vereine und der Verwaltung könnten sinnvoll sein“, so Hoß.

Wahlkampf um VG-Bürgermeisteramt so intensiv wie nie
An diesem Sonntag, 6. April, wählen die VGs Rengsdorf-Waldbreitbach und Puderbach einen neuen Bürgermeister. Die Spannung ist groß, denn jeweils vier Kandidaten stellen sich zur Wahl. Eine Stichwahl am 27.