Wollhalsstörche und Hagedaschs haben Nachwuchs
Was krächzt denn da? Zoo Neuwied freut sich über geschlüpfte Wollhalsstörche
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Zwei Wollhalsstörche sind im Zoo Neuwied geschlüpft und verlangen wie der Hagedasch-Nachwuchs ständig nach Futter.
Alexandra Japes. Alexandra Japes

Heiseres Krächzen begrüßt die Besucher des Zoos Neuwied an diesen Tagen, wenn sie sich der großen Voliere nähern, die sich die bedrohten Wollhalsstörche mit den Nachtreihern teilen. Um herauszufinden, woher das Krächzen kommt, muss man den Kopf etwas in den Nacken legen. „Die Asiatischen Wollhalsstörche bauen ihre Nester, wie unsere einheimischen Weißstörche auch, gern hoch oben“, erklärt die Tierpflegerin Martina Hartung.

Aktuell sitzen im Nest zwei Küken, die Ende August geschlüpft und seitdem ordentlich gewachsen sind – und immer Hunger haben. „Stelzvögel gehören zu den Nesthockern, ihre Küken kommen also hilflos und fast unbefiedert zur Welt und verbringen die ersten Lebenswochen im Nest, bis sie ihr erstes richtiges Federkleid entwickelt haben und groß und stark genug sind, das Nest zu verlassen“, erklärt die Revierleiterin.

Elterliche Brutpflege ist interessant

„Nesthockerküken sehen in den Augen der meisten Leute zwar nicht so niedlich aus wie kleine Hühner- oder Gänseküken, die als Nestflüchter von Anfang an flauschig befiedert durch die Gegend laufen. Dafür kann man bei unseren Nesthockern aber wunderbar das elterliche Brutpflegeverhalten beobachten. Die Küken betteln laut rufend, und die Altvögel kommen und versorgen ihren Nachwuchs mit Futter – das ist total interessant anzuschauen“, findet die Tierpflegerin.

Hagedasche haben ebenfalls Nachwuchs

Wie der Zoo weiter mitteilt, lässt sich Ähnliches derzeit auch am Kranichufer beobachten, wo auf der afrikanischen Seite der Anlage erstmals Hagedasch-Nachwuchs geschlüpft ist. „Der Hagedasch ist eine Ibis-Art, erkennbar an dem typischen langen, gebogenen Schnabel“, erklärt Jonas Feinkohl, der für diese Anlage zuständige Revierleiter. Die Hagedasch-Küken sind zeitgleich mit den Störchen geschlüpft und sitzen ebenfalls noch in ihrem Nest oben im Baum.

Bis sie flügge sind und die komplett übernetzte Anlage mit ihren Eltern erkunden, dauert es noch ein Weilchen. „Aber wenn man genau hinschaut und die Sonne richtig steht, kann man schon erkennen, dass das Gefieder langsam den gleichen olivgrünen Schimmer bekommt wie das der erwachsenen Hagedaschs. Oder heißt es Hagedasche? Keine Ahnung, ob es da eine grammatikalisch korrekte Mehrzahl im Deutschen gibt“, lacht der Tierpfleger.