Wie ein besorgter Bad Hönninger unserer Zeitung am Mittwoch berichtet, gibt es derzeit ein Gesprächsthema in der Badestadt: Eine Messerstecherei am Montag vor dem Rewe-Markt, bei der angeblich zwei Syrer eine Frau niedergestochen haben sollen. Auch die sozialen Netzwerke seien voll davon.
Situation anders, als der Polizei anfangs gemeldet
Laut dem Polizeipräsidium Koblenz hat es einen Polizeieinsatz am Montagmorgen in Bad Hönningen gegeben. Die Beamten seien nach einer Meldung in die Hauptstraße ausgerückt, da angeblich dort eine Messerstecherei zwischen zwei Personen stattfinden würde. Aber warum gibt es dann Gerüchte über eine Tat am Rewe-Markt? Das erklärt die Polizei damit, dass die Beschuldigten sich während ihrer Auseinandersetzung von der Hauptstraße in Richtung Rewe entfernt hätten.
Und die Szenerie sei anders gewesen, als von den Hinweisgebern geschildert. „Im Verlauf eines Streits zwischen zwei männlichen Personen kam es wechselseitig zu versuchten Körperverletzungsdelikten. Eine Person versuchte dabei, mit einer Spitzzange, die ein Zeuge zunächst für ein Messer hielt, nach der anderen zu stechen. Die andere Person versuchte mit einem Stein, nach dem Gegenüber zu schlagen“, teilt die Polizei auf Anfrage unserer Zeitung zum Sachverhalt mit. Dabei sei jedoch niemand verletzt worden, also auch keine Frau. „Ein Messer wurde nicht eingesetzt. Zur Tatzeit bestand ebenso wie aktuell keine Gefahr für die Bevölkerung“, betont die Polizei. Die beiden Syrer seien vorläufig von der Polizei festgenommen und zur Vernehmung zur Dienststelle nach Linz gebracht worden. Nach Abschluss der Ermittlungen habe man sie wieder entlassen, heißt es weiter.
Bürgermeister beruhigen die Bevölkerung
Dieser Streit zwischen zwei Männern werde zur „Panikmache“ genutzt, meint Bad Hönningens Stadtbürgermeister René Achten. Es werde viel hinzugedichtet, „es war zu keinem Zeitpunkt ein Messer da“, so Achten. Auch VG-Chef Jan Ermtraud berichtet von Gerüchten über einen Anschlag. „Ich kann die Bürgerinnen und Bürger beruhigen, dass da nichts dran ist“, so Ermtraud.